Adventszeit Weihnachtsbaum Kreis Wittenberg: Verkauf im Kreis Wittenberg hat begonnen

Ruhlsdorf - Der Verkauf von Weihnachtsbäumen auf der Plantage von Familie Thiele an der B 187 bei Ruhlsdorf ist offiziell noch nicht gestartet, doch hat Günter Thiele schon die ersten Kunden begrüßt. „Sobald ein Auto hier steht, fahren Leute hier ran“, erzählt der 67-Jährige.
Am Dienstagmorgen haben Annelies und Hartmut Danneberg auf der Fahrt von Jessen nach Wittenberg einen Stopp eingelegt. Sie kennen Thieles. „Ich stamme aus Ruhlsdorf“, erzählt die Frau. Günter Thiele schreibt ihren Namen auf eines der vorgefertigten Schildchen mit Drahtschlinge und drückt es ihr in die Hand.
Dann gehen Dannebergs durch die langen Reihen mit den Nordmann- und Coloradotannen, Serbischen Fichten und Blaufichten. Auch Gemeine Fichten, Koreatannen und Kiefern sind zu haben. „Das wird unser erster Weihnachtsbaum, den wir nach 16 Jahren wieder in Jessen kaufen“, sagt Annelies Danneberg.
Diesen Sommer seien sie zurückgezogen in die Heimat aus Bad Berleburg bei Winterberg (Nordrhein-Westfalen), „eines der größten Anbaugebiete für Weihnachtsbäume in Deutschland“, wie Experte Thiele gleich weiß. Für Dannebergs darf es in diesem Jahr ein größerer Weihnachtsbaum sein. „Wir haben Platz, die Couchgarnitur ist noch nicht da.“ Das Ehepaar wird fündig, das Namensschildchen am Baum befestigt.
Abholen oder sich von Thiele bringen lassen, können sie den Baum nach Vereinbarung kurz vor Weihnachten. „So sind die Bäume garantiert frisch“, sagt der „Weihnachtsbaumbauer“. Damit sie auch lange grün bleiben, empfiehlt er, die Bäume langsam an die Zimmertemperatur anzupassen, immer frisches Wasser in den Ständer nachzufüllen und die Christbäume möglichst nicht unmittelbar an die Heizung zu stellen.
Die Kunden können auch am dritten oder vierten Advent zum offiziellen Weihnachtsbaumschlagen kommen. An beiden Sonntagen, 11. und 18. Dezember, wollen Thieles das zu kleinen Familienfesten machen, mit Glühwein, Grillwurst, Kaffee, Kuchen, Plätzchen und Weihnachtsliedern. „Da ist unsere ganze Familie eingespant“, erzählt Günter Thiele.
2010 hat die Familie auf dem zwei Hektar großen Areal mit dem Weihnachtsbaumanbau begonnen. 2000 vier Jahre alte Bäumchen aus anerkannten Baumschulen wurden im März jenes Jahres gesetzt. Und jeden März werden so viele Bäume nachgepflanzt, wie im Advent zuvor verkauft wurden.
„Weihnachtsbäume machen das ganze Jahr über Arbeit“, sagt der Landwirt. Das beginne gleich nach den Festtagen mit dem Beräumen des abgeernteten Teils von Resten und Stubben. „Wenn kein Frost ist, legen wir sofort die Pflanzlöcher für die neuen Bäume an, die dienen gleich als Feuchtigkeitsspeicher.“ An frostfreien Wintertagen bekommen die Bäume ihren Formschnitt, für einen schlanken, kegelförmigen Wuchs müssen abstehende Äste und Zweige entfernt werden.
Das Längenwachstum hingegen wird im April reguliert. Für die richtigen Proportionen sollte der Haupttrieb im Jahr nicht mehr als 35 Zentimeter wachsen. „Dazu gibt es einige Möglichkeiten, aber die behält jeder Anbauer für sich“, also auch Thiele. Es ist zudem die Zeit für Volldünger, im Spätsommer gibt es dann noch einmal Bittersalz, „damit die Bäume schön grün bleiben“.
Nach dem Mai-Austrieb können nochmals Korrekturen an der Form vorgenommen werden. Im Sommer, wenn die wenigsten an Weihnachten denken, möchten die Plantage vom Unkraut frei gehalten und die Bäume gewässert werden. „Formschön und vital“, wie Thiele sagt, werden die Christbäume bis nach Berlin hinein geschätzt. Wobei sich der Standort direkt an der B 187 für die Vermarktung als ausgesprochen vorteilhaft erweise.
Für Terminabsprachen zu Reservierung/Kauf von Weihnachtsbäumen außerhalb der Termine 11./18. Dezember sind Thieles unter Telefon 03537/215400 bzw. 0152/22 124735 zu erreichen. (mz)