Do it yourself Vorzeigeprojekt in Mühlanger: Eltern und Mitarbeiter pimpen den Spielplatz der Kita
Die Spielgeräte auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte „Kinderland“ in Mühlanger waren in die Jahre gekommen. Was Mitarbeiter und Eltern deshalb geschaffen haben.
Mühlanger/MZ. - Zu wenig Spielgeräte, abgenutzte Flächen, in die Jahre gekommenes Inventar – alles in allem war es zuletzt ein trister Spielplatz an der Kindertagesstätte in Mühlanger. Das konnten und wollten die Kita-Mitarbeiter und Eltern so nicht mehr hinnehmen.
„Wir haben uns besprochen und überlegt, was können wir machen ohne viel Geld in die Hand nehmen zu müssen?“, erinnert sich Svenja Wagner, die „Kinderland“-Chefin. Sie spricht von einer langen Planungsphase. Im Elternkuratorium und gemeinsam mit den Gruppensprechern wurde gegrübelt und getüftelt.
Aus Alt mach Neu
Schnell war klar, dass es einen Elterneinsatz geben wird. „Das Budget ist ja immer begrenzt. Spielgeräte sind sehr teuer, wenn man die neu kauft und deshalb haben wir gesagt, wir machen aus Kleinigkeiten etwas ganz Großes.“ Gesagt, getan: An einem Samstagvormittag trafen sich dann zahlreiche Eltern und weitere Helfer auf dem Spielplatz und legten los: Eine Musikwand aus alten Küchengeräten, Paletten und anderem Krimskrams, ein Barfußpfad und Spieltische sind nur einige der Beispiele, was alles entstanden ist. Eine Herausforderung: Alle Sicherheitsstandards einzuhalten und natürlich alles kindgerecht aufzuarbeiten. „Es wurde beispielsweise alles abgeschliffen, sodass sich keiner verletzen kann“, erklärt Wagner.
Die Spieltische sind aus Kabelrollen entstanden. Generell waren die Eltern und Mitarbeiterinnen der Einrichtung erfinderisch und kreativ. Genutzt wurde, was da war. So wurden die abgenutzten Reifentiere neu angestrichen, und „wir haben von einer Tischlerei Pferdeköpfchen bekommen und da ran gesteckt. Das sieht jetzt alles richtig bunt und niedlich aus“, freut sich die Kita-Chefin und betont, dass eben nicht nur Eltern, sondern auch der städtische Bauhof und andere Firmen die Sanierung des Spielplatzes tatkräftig unterstützt haben.
„Es war schön anzusehen, dass man gemeinsam so viel schaffen kann“ sagt die Kita-Chefin. 45 Eltern hätten allein am Samstag mit angepackt. Auch schon einige Tage zuvor wurde teils zu Hause an einigen Dingen gearbeitet. Der Förderverein hat sich zusätzlich um die Verpflegung der fleißigen Handwerker gekümmert, „die haben wirklich geackert“, sagt Wagner. Dass hier Eltern und Mitarbeiterinnen so zusammenarbeiten, sei nichts Neues in der Einrichtung: „Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist sehr wichtig.“
Begeisterte Kinder
„Die Erzieher hatten wirklich tolle Ideen“, lobt Lisa Rath das Engagement der Mitarbeiterinnen. Sie ist Vorsitzende des Elternkuratoriums und hat das Projekt „Pimp my Spielplatz“ mit organisiert. Der Arbeitseinsatz habe „unheimlich viel Spaß gemacht“. Alle Eltern haben geholfen, wo sie konnten, resümiert sie.
Und was sagen die Kinder? „Die waren wirklich völlig begeistert“, sagt Wagner. „Wir haben am Montag gemeinsam ein Eröffnungsband durchgeschnitten und dann sind gleich alle in verschiedene Richtungen losgewuselt.“ Bei der Sanierung und Neugestaltung wurde auch darauf geachtet, dass für jede Altersgruppe etwas dabei ist. Auf dem runden Fahrtweg können die Kinder mit den verschiedenen Fahrzeugen Runden fahren. Und wer lieber ruhigere Gefährte mag, findet Platz im selbstgebauten Bus aus Holz. „Der ist der absolute Renner auf dem Spielplatz.“