Vorliebe für Aquarelle mit Blumen
ANNABURG/MZ. - Es ist so etwas wie ein Kulturtempel. Oder Szene-Wirtschaft? Egal, die Kulturscheune von Detlef Schulze in Annaburg hat sich mittlerweile einen guten Ruf verschafft. Vor allem unter Künstlern und Kulturinteressierten aus der Region. Detlef Schulze und seine Frau Dorothea stellten ihr historisches Gemäuer diesmal Elke Ludley aus Jessen zur Verfügung. Sie gehört zum Kreis der Jessener Dienstagsmalerinnen.
Elke Ludleys Vorliebe sind Aquarelle, auf denen sie Blumen erblühen und sprießen lässt. Auch Landschaften malt sie. "Aber nicht so sehr gern", gesteht sie ein. Trotzdem, ihre Werke können sich durchaus sehen lassen. Weil sie ganz einfach leben und dem Betrachter die jedem Künstler eigene Handschrift nahe bringen. "Hier ist ein gelungenes Ensemble zu erleben", sagte Hausherr Detlef Schulze in seiner Laudatio bei der Vernissage. Außerdem könne man bei derartigen Veranstaltungen Kunst genießen und Musik erleben. Elke Ludley zeigte sich bescheiden. "Sonst stellen wir Dienstagsmalerinnen immer gemeinsam aus. Aber es war halt der Wunsch der Gastgeber und Kuratoren", meinte sie beinahe entschuldigend. Aber, ihre Mitstreiterin und ebenfalls begeisterte Freizeitmalerin Anne-Kathrin Weiner hatte bereits im vergangenen Jahr den "Alleingang" auch bei Schulzes eröffnet. Weitere der derzeit acht Dienstags-Künstler sollen in den nächsten Jahren folgen, versicherte Detlef Schulze.
Seine Frau Dorothea spielte zum Auftakt auf der Harfe. Als Dankeschön erhielt sie von Elke Ludley eine besonders schöne Blume - ein Aquarell.
Elke Ludley, Jahrgang 1943, ist gebürtige Jessenerin. 1961 absolvierte sie das Abitur und studierte danach an der Humboldt-Universität Berlin. Sie war bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2003 als Fachlehrerin für Chemie und Biologie an der Jessener Max-Lingner-Schule ununterbrochen tätig. "Man braucht doch im Ruhestand einen Ausgleich. Ich habe mich eben der Malerei verschrieben und fühle mich sehr wohl im Kreis der Dienstagsmalerinnen", erklärte sie lachend. Der Kreis wird fachlich angeleitet von Gerhard Kitzig-Schumacher. Selbstverständlich ließen er und seine Frau sich die Vernissage in der Weinscheune nicht entgehen. Ebenso wie zahlreiche andere Besucher. So viele, dass die Sitzplätze dann ziemlich knapp wurden. Was wohl deutlich für die Qualität solcher Veranstaltungen spricht. Den Nachmittag umrahmten danach vier junge Musiker. Sie firmieren unter dem Namen Jazz-Company Berlin. Nicht nur die Musik verbindet sie, sie studieren alle Schulmusik in Potsdam, um einen Hochschulabschluss zu erhalten. An Gymnasien werden sie später als Musiklehrer arbeiten. Die Formation besteht seit fünf Jahren, Bandleader ist Eric Krüger. "Wir sind sehr variabel und spielen von einer Bigband-Besetzung bis hin zum Solopianisten", erläuterte der E-Piano-Spieler. Mit dabei in Annaburg waren Lisa Hebestreit (Gesang), Sebastian Hauke (Jazz-Gitarre) und Johanna Rohlf (Saxofon) und Freundin des Bandchefs. Höhepunkt in der Musiker-Karriere der Studenten war ein gemeinsamer Auftritt mit Mark Medlock. Der aus Frankfurt / Main stammende Popsänger wurde 2007 in der Fernsehsendung "Deutschland sucht den Superstar" entdeckt.