Vom Saal auf die große Bühne
Annaburg/MZ. - Die Idee hatten Oswald Henke und Markus Förster. Etwa ein halbes Jahr schrieben sie am Drehbuch. Nun wird viermal, je eine Woche im Monat, in Annaburg geprobt. Auf eigene Kosten. Mitstreiter sind vier ehemalige Gymnasiasten, die Markus Förster noch von der Theatergruppe der Schule (die vor fünf Jahren dort aktiv waren) und dem Stück "Acht Uhr 16" kennt. Und die Truppe muss alles selbst in die Reihe bekommen, bis hin zu den Kulissen. Da machen der Regisseur (Markus Förster) und künstlerische Leiter (Oswald Henke) keine Ausnahme, sie agieren ebenfalls im Stück mit.
Es geht darin um die Definition des Menschen und wie sich Dinge verändern, wenn versucht wird die Zeit darzustellen, erklärt Oswald Henke. Und dabei gebe es auch aktuelle politische Bezüge. "Wir hauen in alle Richtungen, nehmen keine Rücksicht." Hier zeige sich auch ein Vorteil, wenn alles selbst finanziert wird. Die Truppe ist keinem Rechenschaft schuldig.
Ein gewisses Risiko ist es schon, nur im Saal des "Goldenen Rings" zu üben und dann auf die große Bühne zu gehen, ist sich Markus Förster sicher. Die Premiere am Pfingstfreitag ist daher auch die erste Durchlaufprobe. Aber gerade das mache das Vorhaben eben so spannend wie auch seine Entwicklung, denn immer noch wird am Text gefeilt, gibt es Änderungen. Obwohl, alles scheint am Ende der zweiten Übungswoche schon recht gut zu sitzen. Das zeigt der Verlauf der Probe, bei der die erste Szene des zweiten Aktes (insgesamt sind es zwei Akte mit jeweils fünf Szenen, Gesamtdauer etwa zwei Stunden) an der Reihe ist. Ein etwas verschüchternd wirkender Mensch denkt darüber nach, was wohl geschehen würde, wenn er aus seiner Haut heraus käme und viele andere, denen es ähnlich geht, ebenfalls. Machtbesessenen Politikern würde es ebenso an den Kragen gehen wie geldgierigen Managern. Sie teilen eben wirklich nach allen Seiten aus.