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Volksmusik-Superstar in Jessen Volksmusik-Superstar in Jessen: Maxi Arland überzeugt mit seiner Vielseitigkeit

Von andreas richter 19.10.2015, 21:04
Maxi Arland war, als er 1996 das erste Mal in Jessen gastierte, noch ein kleiner Junge. Fast 20 Jahre später kehrt er als erwachsener Mann zurück auf die Bühne im Schützenhaus.
Maxi Arland war, als er 1996 das erste Mal in Jessen gastierte, noch ein kleiner Junge. Fast 20 Jahre später kehrt er als erwachsener Mann zurück auf die Bühne im Schützenhaus. thomas christel Lizenz

jessen - „Diesen Kampf zu gewinnen, ist sehr, sehr schwer.“ Maxi Arland weiß genau, dass er einen Stempel auf der Stirn trägt. Seit er als Zwölfjähriger gemeinsam mit Vater und Bruder auf der Bühne stand, wird er immer wieder als Volksmusiker bezeichnet. „Dies bin ich aber nicht. Schon damals haben wir volkstümliche Musik gemacht. Aber irgendwie hat sich dieses Image festgebrannt, es los zu werden, ist nicht einfach.“

Beweis als Multitalent

Arland hat am Sonntag in Jessen die Möglichkeit, das Publikum davon zu überzeugen, dass er ein Multitalent ist. Er gibt ein Konzert im Schützenhaus. Das Haus kennt er, und als er sich vor dem Gang auf die Bühne mit der Zeitung zu einem Gespräch trifft, erinnert er sich lebhaft an seinen ersten Auftritt in der Elsterstadt. Schützenhaus-Chef Rüdiger Döbelt kramt sogar extra das Autogramm-Buch heraus. In dem steht es schwarz auf weiß und ist zudem mit einem Bild belegt: Maxi Arland war 1996 zum Heimatfest hier, damals mit Vater und Bruder. Fast 20 Jahre später ist er wieder dabei.

Die Freude darüber ist groß, was man Maxi Arland auch abkauft. „Ich erinnere mich an unseren damaligen Auftritt. Lang ist es her und vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert.“ Stimmt, aus dem kleinen Jungen ist ein erwachsener Mann geworden, der seinen Platz gefunden hat. Er ist Sänger, zugleich Moderator, hat eine eigene Firma, versteht sich selbst als Allrounder. „Festlegen lasse ich mich nicht gern. Denn die Möglichkeit, sich immer wieder neu auszuprobieren, liegt mir.“ Arland erzählt von dieser Vielseitigkeit. Betont, dass er sich als Musiker ebenso im modernen Schlager wohlfühlt wie im Swing-Bereich. Er hat als Radiomoderator gearbeitet, ist heute in vielen Fernsehformaten präsent, gibt den Showmaster.

Diese ständige Präsenz hat jedoch ihre Schattenseiten. Privates bleibt schwer privat. Arland weiß das, er weiß, dass die Fans sogar ein Stück weit von ihm erwarten, in sein Leben eingelassen zu werden. Doch es gibt Grenzen. „Ich habe es gelernt, mit so manchen Dingen, die über mich berichtet werden, klar zu kommen. Da stimmt bei weitem nicht alles. Aber ich ziehe Grenzen. Ein Stückchen gebe ich preis, mehr nicht. Eine Homestory wird es beispielsweise mit mir nicht geben.“

Der direkte Draht zählt

Das kleine gemütliche Konzert in Jessen zählt er indes zu seinen persönlichen Auszeiten. Das sagt er später auch seinem Publikum so. „Heute trennt uns keine Fernsehkamera. Heute stehe ich nicht in einer großen Halle mit tausenden Menschen. Diese spezielle Atmosphäre genieße ich. Denn ich bemerke unmittelbar die Reaktionen des Publikums, finde ganz schnell den direkten Kontakt.“

Und dass die meisten seiner Zuhörer im Rentenalter sind, stört nicht? „Nein“, lacht Arland bei dieser Frage. „Auf dem Land ist es eher noch so, dass vor allem Ältere kommen. Aber ist das nicht völlig egal? Jeder hat es verdient, dass ich auf der Bühne mein Bestes gebe. Und noch ein anderes Beispiel. Ich war vorgestern bei einem Konzert, da saß ein Heavy-Metall-Fan in der ersten Reihe, der ebenso auf meine Musik abfährt. Überhaupt hat sich das Fan-Alter vor allem in den letzten fünf Jahren enorm verschoben. Der Zulauf an jungen Leuten wird immer größer, auch bei mir.“

Rüdiger Döbelt ist es derweil völlig egal, wer zu den Schützenhaus-Konzerten kommt. Für ihn zählt der Erfolg, und vom dem ist er teilweise immer noch beeindruckt. „Jessen hat sich zu so etwas wie einer Konzert-Marke entwickelt. Es hat sich unter den Künstlern herumgesprochen, dass man an der Schwarzen Elster besondere Bedingungen vorfindet.“ Was vor allem am treuen Publikum liegt, findet Döbelt. Rückblickend hatte er nie Probleme, dass genügend Publikum kommt. Vor einem fast leeren Haus musste nie jemand auftreten. Diese Treue der Besucher schätzt der Schützenhaus-Chef. „Logischerweise kommt es unserem Haus und der veranstaltenden Konzertagentur zu Gute. Letztlich machen aber diese Rahmenbedingungen auch jenen Spaß, die hier auftreten. Und somit hat dann wiederum das Publikum seinen Spaß. Darum geht es doch.“

Wie groß der Angebot ist, zeigt ein kleiner Blick in den Veranstaltungskalender: 13. Dezember, 16 Uhr - Weihnachtskonzert mit Monika Martin und Ronny Weiland - dieses ist längst ausverkauft. 10. Januar 2016, 16 Uhr, Konzert mit alten Ost-Sängern wie Regina Thoss - die ersten Karten sind weg. Und sogar erste Vorbestellungen für das Weihnachtskonzert 2016 hat Döbelt schon auf dem Tisch zu liegen, obwohl dafür bislang noch nicht einmal genauere Angaben vorhanden sind. (mz)

Auch in Jessen und Umgebung gibt es eine treue Fan-Gemeinde, die die Entwicklung des Sängers und Moderators seit vielen Jahren ganz genau verfolgt und sich daher über den erneuten Auftritt besonders freut.
Auch in Jessen und Umgebung gibt es eine treue Fan-Gemeinde, die die Entwicklung des Sängers und Moderators seit vielen Jahren ganz genau verfolgt und sich daher über den erneuten Auftritt besonders freut.
thomas christel Lizenz
Ronny Weiland wollte nur zusehen, stand dann aber auch auf der Bühne.
Ronny Weiland wollte nur zusehen, stand dann aber auch auf der Bühne.
thomas christel Lizenz