Volksfest in Seyda Volksfest in Seyda: Katja Kase ist die sechste Jessener Spargelprinzessin

SEYDA/MZ - 17 Jahre jung, hübsch und in schmucker, mehrfarbiger Tracht auftretend, ist Katja Kase. Sie wurde auf dem traditionellen Spargelfest auf dem Betriebshof der Seydaland Vereinigten Agrarbetriebe in Seyda am Mai-Feiertag zur sechsten Jessener Spargelprinzessin gekürt. Für die nächsten zwei Jahre repräsentiert sie die Anbauregion des Edelgemüses zwischen Seyda, Mellnitz und Gadegast nun zu den unterschiedlichsten Anlässen.
Auf dem Traktor zur Kürung
Katja Kase kam mit einem auf Hochglanz polierten Trecker der Marke Eicher, Baujahr 1956, auf dem Beifahrerplatz sitzend, über den Hof und durch die Halle bis direkt vor die Bühne im Kriechgang getuckert. Am Steuer saß in weißem Hemd und mit Zylinder Pascal Grießig aus Schadewalde. Der kleine Traktor ist Eigentum und ganzer Stolz der Familie. Vater Michael schritt voran und machte den Weg frei, Ehefrau und Mutter Ina beobachtete das Geschehen aufmerksam. Der Spielmannszug Seyda schmetterte dazu entsprechende Klänge.
Die Organisatoren nennen für das Spargelfest eine Zahl von etwa 1.500 Besuchern. Die Versorgung war gut und reichlich. Mitarbeiter der Heidefleischerei von Seydaland brutzelten zwei Schweine über offenem Feuer. Manuelas Landküche bot Weiteres an. Die Freiwillige Feuerwehr gewährte an einem Fahrzeug Einblicke in die Arbeit der Jugendlöschgruppe. Ämilia Fritzsche und Ayleen Frenzel von der Kindertrachtengruppe des Seydaer Heimatvereins präsentierten sich auf der Bühne in bunten Flämingtrachten. Mit einem Bus gab es Rundfahrten durch die Seydaer Fluren. Sachkundiger Reiseleiter war Jens Fromm. (hdk)
Auf die Bühne wurde die neue Hoheit von Seydaland-Geschäftsführer und Moderator Jens Fromm geleitet. Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU) überreichte ihr die Schärpe und wünschte der sechsten Spargelprinzessin viel Spaß und ein glückliches Händchen bei der Ausübung ihrer Amtsgeschäfte. Katja Kase nahm das alles freudestrahlend entgegen und schritt dann zu ihrer ersten Amtshandlung, der Freigabe des Glücksrades, das anschließend ständig dicht umringt war. Schließlich konnte man sich attraktive Spargelpakete zu Vorzugspreisen selbst erdrehen. Derweil genoss die Prinzessin ihr erstes Bad in der Menge. „Die Wahl fiel der Jury nicht leicht, denn es gab mehrere Bewerberinnen“, erläuterte Sabine Mühlbach, ebenfalls Geschäftsführerin von Seydaland und Moderatorin der Veranstaltung.
Katja Kase moderierte bereits die Präsentation einheimischer Kälber und Jungrinder
Schließlich habe man sich für Katja Kase entschieden. Sie sei mit der Landwirtschaft eng verbunden und vertraut. Nicht zuletzt auch familiär, ihr Vater Eckhard lenkt in seiner Funktion den Feldbau bei Seydaland mit. Katja bereitet sich zwar auf das Abitur vor – sie lernt in der elften Klasse des Jessener Gymnasiums – ist aber in ihrer Freizeit der Tierzucht eng verbunden. Auf landwirtschaftlichen Messen, Höhepunkt war der Deutsche Züchtertag in Oldenburg, dort moderierte sie gekonnt die Präsentation einheimischer Kälber und Jungrinder der Rasse Holstein aus der Zucht des anerkannten Unternehmens. Sehr engagiert sind dabei die Jungzüchter von Seydaland. Sie heimsten schon einige Preise auf Fachmessen ein. Beim Spargelfest präsentierten sie sich an einem Stand und mit Kälbchen auf dem Betriebsgelände. Katja Kases späterer Berufswunsch ist deshalb naheliegend: Sie möchte Agrarwissenschaften studieren. Sie tanzt leidenschaftlich gern und fährt dafür regelmäßig in ein Wittenberger Tanzstudio. Jazz- und moderne Tänze mag sie besonders. Lächelnd blockte sie eine neugierige Frage der Moderatorin Sabine Mühlbach ab, ob es denn an ihrer Seite vielleicht schon einen „Prinzen“ gäbe? „Nein“, war die eindeutige Antwort.
Katja Kase übernimmt nun die Amtsgeschäfte von Sarah Köhler, ihrer Vorgängerin. Die wünschte ihr alles Gute und erinnert sich gern an ihre Amtszeit. Höhepunkte waren neben anderen lokalen Repräsentationen zwei Auftritte bei der Grünen Woche in Berlin. Zu den Gratulantinnen zählten die Jessener Weinprinzessin Anne Brettschneider und die amtierende Glücksburger Heidekönigin Stephanie Krienitz. Sie hat mittlerweile ihr Königinnen-Gewand gegen einen dunklen Hosenanzug getauscht. Aber auch sie blieb eisern bei einer spitzfindigen Frage von Sabine Mühlbach, ob sie denn nun eine Königstochter oder einen –sohn erwartete. „Lassen Sie sich überraschen, im August wissen wir mehr“, konterte die Heidekönigin schlagfertig.
Traditioneller Schälwettbewerb
Spaß zeigte sich auch beim traditionellen Schälwettbewerb, bei dem es nur Sieger gab, weil sich jeder Teilnehmer die mühsam geschälten Stangen des Edelgemüses mitnehmen durfte. Zunächst traten vier Chefs gegeneinander an – Bürgermeister Dietmar Brettschneider, Seydas Ortsteilbeiratsvorsitzender Eckhard Schwerdt, Ricarda Schlieper, Geschäftsführerin der John-Deere-Niederlassung Sonnewalde, einem Kooperationspartner von Seydaland für Traktoren und Landmaschinen, und Jens Busse, Leiter des Seydaer Spielmannszuges. Im zweiten Durchgang traten die Hoheiten miteinander an – Weinprinzessin Anne Brettschneider, Heidekönigin Stephanie Krienitz sowie die Spargelprinzessinen Sarah Köhler und Katja Kase. Ihnen gab Sabine Mühlbach, erneut mit spitzer Zunge, mit auf den Weg: „Spargelschälen ist Männersache. Ihr müsst sie nur entsprechend erziehen.“