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Unwetter Kreis Wittenberg Unwetter Kreis Wittenberg: Bilder lassen Erinnerungen hochkommen

Von Andreas Richter 02.06.2016, 17:53
Helfer schaufeln und fegen am 02.06.2016 in Simbach am Inn (Bayern) den Schlamm von einer Straße, auf der sich Treibgut und verschlammter Hausrat türmt. Das verheerende Hochwasser in Niederbayern hat mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen.
Helfer schaufeln und fegen am 02.06.2016 in Simbach am Inn (Bayern) den Schlamm von einer Straße, auf der sich Treibgut und verschlammter Hausrat türmt. Das verheerende Hochwasser in Niederbayern hat mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen. dpa

Annaburg/Zahna-Elster - Viele, die dieser Tage die Bilder aus den Unwetter-Katastrophen-Gebieten im Süden Deutschlands sehen, erinnern sich tief berührt sofort an die Flutereignisse an Elbe und Schwarzer Elster von 2002 und nachfolgender Jahre.

Damals zum Glück keine Toten

Klaus-Rüdiger Neubauer, dem parteilosen Bürgermeister Annaburgs, schießen die damaligen Erlebnisse umgehend durch den Kopf. „Na klar, man hat unmittelbar die Geschehnisse hier vor Augen, mir tun die jetzt betroffenen Menschen unendlich leid. Da wir aus eigenem Erleben wissen, wie schlimm so etwas ist.“ Im Vergleich von damals zu heute ist Neubauer sehr froh, „dass es bei uns bei der Flut 2002 keine Toten gab“.

Und natürlich überlege man auch, ob und wie man helfen könnte. „Damals hatten wir eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft erlebt, da braucht man nicht zu diskutieren, dass wir davon jetzt was zurückgeben könnten.“

Neubauer weiß aber als selbst vom schlimmen Hochwasser 2002 Betroffener und damaliger Amtsträger auch, was sinnvoll ist. „Ich glaube nicht, dass es hilft, wenn wir spontan runterfahren würden. Die Leute vor Ort haben momentan noch mit so vielen Dingen zu tun, die Wetterlage soll zudem weiter angespannt bleiben, so dass es wenig sinnvoll ist aufzubrechen.

Koordinierte Hilfe bringt viel mehr, ich weiß das aus eigener Erfahrung.“ Für Neubauer steht indes fest: „Ich werde in den folgenden Tagen aufmerksam das Geschehen verfolgen und im Bedarfsfall kommende Woche zum Telefon greifen und konkret vor Ort bei den Landkreisen nachfragen, ob man etwas benötigt. Sollte das Fall sein, kann man Hilfe in die Wege leiten.“

Unterstützung von Initiativen

Auch Amtskollege Peter Müller (Freie Wähler), Bürgermeister von Zahna-Elster, hält Hilfe, wenn angefordert und nötig, für das Sinnvollste. „Dieses Jahr sind relativ kleine Gebiete betroffen. Ich denke, dass daher dort vor Ort die benötigten Hilfskräfte ausreichend zur Verfügung stehen.

Natürlich würden wir umgehend etwas in die Wege leiten, wenn beispielsweise offizielle Anfragen bei uns eingehen sollten.“ Müller stellt aber auch fest: „Sollte es womöglich spontane Initiativen bei uns geben, die sofort helfen möchten und sich auch an uns als Stadt wenden, würden wir diese im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen.“ (mz)