Tradition in Seyda Tradition in Seyda: Herr Winter lenkt ein

Seyda/MZ - Die vorweihnachtliche Feier für Senioren aus Seyda und Umgebung ist seit Jahrzehnten eine schöne Tradition. Organisiert wird sie vom Ortsteilbeirat. Heike Stahl hat dabei die Fäden in der Hand. Ein sehr gut besetzter Saal im „Schützenhaus“ und frohe Gesichter der Gäste waren der schönste Lohn für die Mühen.
Kinder stets dabei
Nicht wegzudenken aus der Feier ist der Auftritt von Jungen und Mädchen, die in Seyda die Grundschule besuchen. Jedes Jahr überraschen sie mit einem neuen Programm, schon Wochen vorher wird eifrig geprobt, werden Kostüme geschneidert und die benötigten Requisiten gestaltet. Das erfüllt sowohl die Kinder als auch die pädagogischen Mitarbeiterinnen mit Stolz. „Ich bin seit 24 Jahren an der Seydaer Schule tätig. Es gab kein Jahr, wo wir nicht aufgetreten sind, auch vorher schon“, sagte Schulleiterin Jaqueline Meißner. Die künstlerische Leitung obliegt Silke Gräbitz. Diesmal wurde das von Lehrern und Schülern selbst kreierte Stück „Der gekränkte Winter“ aufgeführt, umrahmt mit Gesangs- und Tanzeinlagen sowie instrumentaler Begleitung von Kindern der Arbeitsgemeinschaft „Entdeckungen im Klangwald“.
Zum Inhalt der Geschichte: Es ist Heiligabend, Petra und Peter öffnen das letzte Türchen des Adventskalenders: Eine Weihnachtskirche und ganz viele Schneeflocken waren zu sehen. Enttäuschend dagegen der Blick aus dem eigenen Fenster – es war zwar bitterkalt, aber keine einzige Schneeflocke tanzte. „Mutti, warum schneit es denn nicht?“ Die Kinder waren traurig. Woran das mit dem fehlenden Schnee lag, klärte sich auf in einer Liveschaltung in die „Wolkenstube“. Dort waren Frau (Amilia Fritzsche) und Herr Holle schier am Verzweifeln. Herr Winter (Michael Frenzel) döste in seinem Sessel und war tief gekränkt. Den ganzen vergangenen Winter hatte er ganze Arbeit geleistet, den Menschen bittere Kälte und viel Schnee beschert. Und dann? „Beklagt haben sie sich und beim Schneeschippen geschimpft. Dann haben sie mich im Frühjahr davongejagt. Dabei hatte ich mit den Holles immer wieder Schneeflocken zum Himmelstor gebracht und ihnen beim Abspringen geholfen. Nein, Weihnachten gibt es diesmal keinen Schnee“, grummelte Herr Winter.
Schneeflocken enttäuscht
Die lustigen Schneeflocken fanden das gar nicht so toll. Und sie bettelten immer wieder. „Schneemann bauen, Schneeballschlacht, papperlapapp, ihr bleibt in der Wolkenstube“, blieb Herr Winter hart. Mit Musik, Tänzen und leckerem Gebäck gelang es ihnen dann doch, Herrn Winter umzustimmen und ihn in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Nach einem Medley bekannter Weihnachtslieder – die Gäste im Saal konnten mitsingen, erteilte er den Schneeflocken schließlich die „Absprunggenehmigung“. Weihnachten war gerettet und alle Menschen, vor allem die Kinder, freuten sich über ein weißes Fest. Die Gäste waren begeistert. Das Programm ging weiter. Der Seydaer Frauenchor sang. Zu Gast waren „Mister Sydow“ Alexander Freiwald und der Spielmannszug Seyda. Wie man überflüssige Feiertagspfunde wieder abbauen kann, zeigten Mitglieder der Sportgruppe Gadegast.