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Theaterpremiere Tag der offenen Tür: Schüler und Lehrer präsentieren beeindruckende Projekte

Zum Tag der offenen Tür der Sekundarschule Annaburg feiert das Stück „Kaiserwahl, Koliken und Chaos im Schloss“ Premiere. Was Lehrer und Schüler den Besuchern aufbieten.

Von Annette Schmidt 25.11.2024, 11:00
Ganz ohne den Zauberspruch: „Wingardium Leviosa“,  bringen die Geschwister Jarina  und Leon Grund Watte zum Schweben. Das und mehr können die Besucher am Tag der offenen Tür in der Sekundarschule Annaburg erleben.
Ganz ohne den Zauberspruch: „Wingardium Leviosa“, bringen die Geschwister Jarina und Leon Grund Watte zum Schweben. Das und mehr können die Besucher am Tag der offenen Tür in der Sekundarschule Annaburg erleben. (Foto: Annette Schmidt)

Annaburg/MZ. - Die Erleichterung ist Alyson Schurad anzusehen. Ihr erstes Theaterstück „Kaiserwahl, Koliken und Chaos im Schloss“ hat Premiere gefeiert. Nicht mehr nur die Mitschüler der Annaburger Sekundarschule – wie zu den Proben am Vortag – sitzen am Tag der offenen Tür im Publikum. Dieses besteht auch aus Eltern, Großeltern und Lehrern.

Alyson Schurad ist die Autorin des Theaterstücks.
Alyson Schurad ist die Autorin des Theaterstücks.
(Foto: Annette Schmidt)

In dem Stück dreht sich alles um Intrigen und Missgunst am Hof des Kurfürsten Friedrich den Weisen, der zu allem Überfluss an Koliken leidet.

Zum Auftakt führen Schüler das selbstgeschriebene Theaterstück: „Kaiserwahl, Koliken und Chaos im Schloss“ auf.
Zum Auftakt führen Schüler das selbstgeschriebene Theaterstück: „Kaiserwahl, Koliken und Chaos im Schloss“ auf.
(Foto: Annette Schmidt)

Die Schülerin hat das Stück mit der Unterstützung einer KI geschrieben. Anschließend wurden kleinere Korrekturen von Zeit- und Altersangaben vorgenommen. Trotzdem sagt Alyson: „Es war total cool. Genauso hatte ich es mir vorgestellt.“

Viele Unterstützer

Der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt stellte die finanziellen Mittel für das Stück. Zur Umsetzung waren jedoch viele Helfer nötig, die von Kostümen über Tänze und Flyer bis zu Kulissen alles organisierten. Diesen Unterstützern im Hintergrund dankte Schulleiter Matthias Weiß ausdrücklich im Vorfeld der Aufführung.

Emelie Böhme (2.l.) zeigt ihren Omas Silvie Weber (l.) und Karina Böhme sowie Mutter  Nicole Böhme ihre Schule.
Emelie Böhme (2.l.) zeigt ihren Omas Silvie Weber (l.) und Karina Böhme sowie Mutter Nicole Böhme ihre Schule.
(Foto: Annette Schmidt)

„Es hat mir sehr gut gefallen“, drückt Karina Böhme ihre Meinung zum Schauspiel aus und meint damit nicht nur die Leistung von Enkelin Emelie, die den kindlichen Sohn des Kurfürsten verkörpert hatte. Oma Weber hatte mit Emelie Text und Regieanweisungen geprobt. Letztere waren für das introvertierte Mädchen eine besondere Herausforderung gewesen. „Sie musste wie ein kleiner Junge herumzappeln“, erklärt sie Oma Silvie Weber. Im Anschluss übernimmt Emelie die Führung durch das Schulgebäude. Drei Räume sind dabei Pflicht: der Klassenraum, der Physikraum – das Lieblingsfach des Mädchens – und der Hauswirtschaftsraum, in dem Schwester Lucie als Schülerin der zehnten Klassenstufe für das leibliche Wohl der Besucher sorgt.

Emely Mensing und Leonie Sauer backen an der Crêpière die besonders beliebten süßen Leckereien im Akkord. Schon nach kurzer Zeit sind die vorbereiteten vier Teigschüsseln ausgekratzt. Die beiden 16-jährigen Mädchen hoffen, gut durch die Prüfungen zu kommen. Gleichzeitig sind sie mitten im Bewerbungsverfahren. Dafür bleibt Lara Nohl noch ein paar Jahre Zeit. Noch besucht das Mädchen die Grundschule Michael Stifel. Sie und ihr Vater nutzen den Tag der offenen Tür, um sich einen Eindruck von der Schule, den Lehrern und den Klassenräumen zu machen. „Hier werde ich viel lernen“, urteilt Lara, die von den Experimenten im Physikraum beeindruckt ist.

Die Schüler der zehnten Klassen versorgen die Besucher mit Kaffee und Handbroten. Emely Mensing (l.) und Leonie Sauer backen Crêpes.
Die Schüler der zehnten Klassen versorgen die Besucher mit Kaffee und Handbroten. Emely Mensing (l.) und Leonie Sauer backen Crêpes.
(Foto: Annette Schmidt)

Die Welt der Physik bringen Leonie Böhmisch und Mia Müller den zahlreichen, interessierten Besuchern näher. Die Geschwister Jarina und Leon Grund begeistern sich besonders für statische Aufladung. „Wir haben gestern Harry Potter gesehen“, sagt das zehnjährige Mädchen und lässt ganz wie der Zauberschüler mit einem Holzstab Watte fliegen.

Matthias Weiß ist froh und erleichtert, dass alle Vorbereitungen so gelungen sind. Immerhin hatte das Kollegium nebenbei zwei Projekttage zum Thema Friedrich der Weise zu stemmen. „Schüler und Lehrer haben richtig gewirbelt“, würdigt der Schulleiter deren Engagement.

Nachwuchslehrer

Einer davon ist Referendar Alexander Melwitz. Der Annaburger besuchte bis 2014 die Sekundarschule und ist nach dem Abitur in Falkenberg und dem Lehramtsstudium für Geografie und Geschichte in Halle an seine alte Schule zurückgekehrt.

 Referendar Alexander Melwitz  war selber Schüler der Sekundarschule.
Referendar Alexander Melwitz war selber Schüler der Sekundarschule.
(Foto: Annette Schmidt)

Auch wenn er ursprünglich Polizist werden wollte, ist er nun sehr glücklich in seinem Beruf. „Ich würde sehr gerne eine eigene fünfte Klasse haben und die Schüler von Anfang an begleiten“, sagt Melwitz, für den es nicht mehr merkwürdig ist, dass seine ehemaligen Lehrer nun seine Kollegen geworden sind.