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Tag der Bundeswehr Tag der Bundeswehr: Besucheransturm in Holzdorf erwartet

Von Sven Gückel 28.04.2018, 13:10
Holzdorfer Soldaten sind in Berlin dabei - im Bild Oberleutnant Jens Christian (Mitte).
Holzdorfer Soldaten sind in Berlin dabei - im Bild Oberleutnant Jens Christian (Mitte). Gückel

Holzdorf - Schon jetzt steht fest: Ein solches Event hat es am Bundeswehrstandort Holzdorf noch nie gegeben, einen solchen Zulauf hat der Fliegerhorst noch nie erlebt. Der Tag der Bundeswehr am Sonnabend, 9. Juni 2018, der Streitkräfte übergreifend zum vierten Mal in Folge stattfindet, fordert den Organisatoren logistische Höchstleistungen ab. Für die Besucher jedoch soll er zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Elf große Parkplätze ringsum

Seit September 2017 plant ein Organisationsteam die Vorbereitung und Durchführung dieses Tages in Holzdorf. Der Fliegerhorst wird einer von bundesweit 16 Standorten sein, an denen sich die Bundeswehr zeitgleich einem breiten Publikum öffnen möchte. Ähnlich gelagerte Veranstaltungen wird es unter anderem in Dresden, Erfurt, Flensburg, Rostock, Meppen oder Bonn geben.

Nicht jeder erwartet dabei wie Holzdorf bis zu 50.000 Besucher. Um diesen Strom zu regeln, so Standortältester Oberst Mario Herzer am Freitag in einem Pressegespräch, wird der größte Luftwaffenstandort der Bundeswehr für diesen Tag weiträumig abgesperrt. Ab 6.30 Uhr etwa werden die am Fliegerhorst vorbeiführenden Bundesstraßen für den Durchgangsverkehr gesperrt, nur Anlieger dürfen passieren.

Eine Vielzahl bekannter und neuer Luftfahrzeuge wird noch bis zum Sonntag auf dem Gelände der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin präsentiert. Dazu zählt auch Militärtechnik. Dominiert wird dieser Sektor von den USA, die ihre leistungsfähigsten Kampfjets sowie den modernsten Schwerlast-transporthubschrauber CH-53K vor Ort haben. Zu denen, die die Bundeswehr auf der ILA vertreten, gehört die Lufttransportgruppe Holzdorf. Deren Soldaten wie Oberleutnant Jens Christian, beantworten die Fragen von Besuchern oder werben für den Tag der Bundeswehr am 9. Juni in Holzdorf. Das Gros der Bundeswehrmaschinen, die in der Hauptstadt zu sehen sind, etwa CH-53GA, NH90, Tiger und Transall, pendelt jeden Tag zwischen dem Fliegerhorst Holzdorf und dem Ausstellungsgelände nahe dem Flughafen Schönefeld.

„Wer zum Fliegerhorst kommen möchte“, so Herzer weiter, „muss sein Fahrzeug auf einem der elf ausgewiesenen Parkplätze abstellen.“ Die dazu benötigten Flächen hat die Bundeswehr langfristig angemietet. Unter anderem befinden sie sich in Borken, Herzberg, Linda, Purzien, Löben, Jessen oder Brandis. In den Spitzenzeiten rechnet die Bundeswehr mit einem Zulauf von bis zu 5.000 Fahrzeugen pro Stunde.

Besucher des Fliegerhorstes kommen auf diesen nur mit einem der bis zu 150 Shuttle-Busse, die während der Veranstaltung regelmäßig zwischen dem Fliegerhorst und den Parkplätzen verkehren. Auf dem Flugplatz erwartet die Gäste dann ein „buntes und abwechslungsreiches Programm“, wie es der Leiter des Organisations-Teams, Major Thomas Korst, umschreibt.

In Form einer Vielzahl einzelner Ausstellungsstücke, angefangen beim Eurofighter, über den Tornado PA-200, die A400M, die Transall C-160 oder eine Herkules C-130 bis hin zu den Hubschraubern NH90, Tiger, CH-53 GA und das Waffensystem Patriot, wird umfangreiches Fluggerät am Boden stehen.

Präsentieren will sich auch die US Air Force, etwa mit ihrer F-15, der F-16 und einer Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II. Das deutsche Heer bietet neben anderem eine Panzerhaubitze 2000, den Leopard II und einen Schützenpanzer Marder auf. Interessant dürfte auch die sogenannte Blaulichtmeile sein, auf der sich Abordnungen von Feuerwehr, THW, Polizei, Rettungsdiensten und Justizvollzug präsentieren.

Einlass zum Standort ist ab 8.30 Uhr. Die Flugshows sind jeweils um 10.30 und um 14.30 Uhr geplant und dauern zirka 90 Minuten. Darüber hinaus wird gegen 11.30 Uhr der Überflug eines A400M erwartet, der eine Schleife über alle 16 Veranstaltungsorte zieht. Ab 12 Uhr gibt das Stabsmusikkorps der Bundeswehr ein Platzkonzert, 13:30 Uhr wird Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Standort Oldenburg eine Videoansprache halten, die zeitgleich an allen Veranstaltungsorten ausgestrahlt wird.

In Holzdorf angekündigt haben sich der Ministerpräsident von Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), der zugleich Schirmherr der Veranstaltung ist, sein Amtskollege aus Magdeburg Reiner Haseloff (CDU) und der neue Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Ingo Gerhartz.

Hohe Sicherheitsstandards

20 Sanitätscontainer sollen auf dem Veranstaltungsgelände ebenso zur Rundumversorgung der Besucher beitragen wie die Stände ausschließlich regionaler Anbieter, denen es obliegt, die kulinarische Betreuung abzusichern. Ausdrücklich weist die Bundeswehr auf die gehobenen Sicherheitsstandards für diesen Tag hin.

„Daher ist es verboten, auf dem Gelände Hunde mitzuführen oder Drohnen steigen zu lassen. Auch Glasflaschen, Campingstühle oder große Rucksäcke sind nicht erlaubt“, betont Korst. Für die Durchsetzung dessen sorgen schon auf den Parkplätzen Polizei und Feldjäger. (mz)