Trägerwechsel bei Evangelischem Kindertageszentrum in Bülzig Stadt und Kirche sprechen von „wichtiger Arbeitsphase“
Stadt und Kirchenkreis setzen auf Sachlichkeit und Fairness.
Zahna/MZ - Die mit Schärfe geführte Diskussion um den Trägerwechsel des Evangelischen Kindertageszentrums „Sankt Marien“ in Bülzig hat nach dem Treffen im Zahnaer Rathaus an Brisanz verloren.
Der Bürgermeister von Zahna-Elster, Peter Müller (Freie Wähler), und Pfarrer Matthias Schollmeyer halten den Ball betont flach und sprechen übereinstimmend von einer „wichtigen Arbeitsphase“, auf die am kommenden Dienstag die nächste Beratung folgt. Beide Seiten sind unter Mitwirkung ihrer Rechtsbeistände hörbar um Sachlichkeit bemüht, selbst wenn die Standpunkte weiter unterschiedlich sind.
Der Beschluss steht
Es sei gut, meint der Bürgermeister, dass die Anwälte beider Parteien mit am Tisch gesessen haben. Es gelte jetzt, mit ihnen den weiteren Verfahrensweg abzustimmen. „In puncto rechtliche Belange habe ich manche Dinge so nicht auf dem Schirm gehabt“, sagt Müller, der bis zum Treffen am Dienstag diesbezüglich noch Gespräche mit seinen Mitarbeitern führen wird.
Fest steht: Es wird „keine Entscheidung über die Köpfe der Stadträte hinweg“ geben. Mit dem mehrstimmig gefassten Beschluss vom 24. Juni steht der Auftrag, einen Trägerwechsel in Richtung Übernahme durch die Kommune zum 1. Januar 2022 einzuläuten. „Daran gibt es nichts zu rütteln. Es sei denn, es passiert etwas Grundsätzliches“, so das Stadtoberhaupt. Die Kündigung des Mietvertrags hat der jetzige Träger bereits erhalten.
Unterschiedliche Standpunkte
Schollmeyer betont, dass es wichtig sei, auf einer sachlichen und fairen Basis im Gespräch zu bleiben. Beide Seiten haben beim Treffen im Rathaus ihre Standpunkte klargemacht. Es sei weiterhin das Ziel des Kirchenkreises Zahna, die Kindertagesstätte als Träger zu behalten. Er habe, so Schollmeyer, bei dem Gespräch gemerkt, wie verzwickt rechtliche Dinge sind. Es sei, und das bestätigt auch der Bürgermeister, ein sehr konstruktiver Meinungsaustausch gewesen, der aufgrund vieler offener Fragen (noch) ergebnislos verlaufen ist.
Der Pfarrer erzählt, dass er Müller eine Unterschriftsliste mit 400 Namen übergeben hat. Dies verdeutlicht einerseits die Brisanz des Themas und andererseits, wie besorgt die Eltern und Erzieher in Sachen anvisierter Trägerwechsel sind. „Wir müssen einen Weg finden, auf dem alles zu einem guten Ende kommt“, meint der Pfarrer, der wie Müller kein Interesse hat, nach der Beratung neues Öl ins Feuer zu kippen.