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Sportunterricht Sportunterricht: Grundschule Jessen organisiert seit 24 Jahren Schwimmlager

Von Sven Gückel 01.09.2017, 13:00
Melina Liedtke (l.) und Laura Hoppe können stolz sein. Die beiden Drittklässlerinnen haben während der Schulzeit Schwimmen gelernt.
Melina Liedtke (l.) und Laura Hoppe können stolz sein. Die beiden Drittklässlerinnen haben während der Schulzeit Schwimmen gelernt. S. Gückel

Jessen/Oehna - So lässt sich der Tag genießen. Während im gesamten Land viele Schüler bei sommerlichen Temperaturen in den Klassenzimmern über Büchern schwitzen und Lernstoff pauken, tummeln sich die Drittklässler der Max-Lingner-Grundschule Jessen unter der Sonne. Dieses Angebot unterbreitet nicht jede Schule ihren Kindern: Seit 24 Jahren organisiert die Jessener Bildungseinrichtung für ihre Schüler ein Schwimmlager. Das erklärte Ziel ist dabei eindeutig umrissen. „Wer die Grundschule Jessen nach der vierten Klasse verlässt, kann schwimmen“, lautet die Ansage von Klaus-Dieter Richter.

Der ehemalige Schulleiter sieht sich seiner einstigen Wirkungsstätte noch immer verpflichtet und unterstützt sie. Als Pensionär organisiert er unter anderem gemeinsam mit der Schulleitung und den Sportlehrern das Schwimmlager im Freibad Oehna, bei dem er selbst mit am Beckenrand steht. So auch in dieser Woche, als sich Richter zusammen mit den Lehrerinnen Silke Schramm, Catrin Thier, Heike Schmidt und Heike Knape um die Schwimmkünste der Kinder kümmerte.

75 Jungen und Mädchen nahmen an dem Kurs teil, gut 40 von ihnen hatten bis Anfang dieser Woche noch keinen Schwimmpass vorzuweisen. Zudem fließt die Schwimmnote in die Gesamtbewertung für Sport mit ein. Wer nur die einfachste Qualifikation, das Seepferdchen, aufweist, erhält gerade einmal die Note vier. Laut Statistik tragen immer weniger Eltern dafür Sorge, dass ihre Sprösslinge das Schwimmen erlernen. Stetig steigende Kosten für einen Schwimmkurs im Frei- oder Hallenbad könnten ein Grund dafür sein.

Eine große Herausforderung für die jungen Sportler waren die Anforderungen für das Jugendschwimmabzeichen in Silber. Hierfür hatten die Kinder 400 Meter zu schwimmen, davon 100 in Rückenlage und 300 in Brustlage. Zudem musste eine zehn Meter lange Strecke getaucht werden, galt es zweimal, einen Gegenstand aus zwei Metern Tiefe an die Oberfläche zu holen sowie einen Sprung vom Startblock auszuführen.

Für Laura Hoppe war das kein Problem. „Ich habe mit meinen Eltern oft geübt, dadurch ist es mir jetzt leicht gefallen“, verriet sie. Dank dieser Leistung darf sie sich ebenso wie 17 weitere Schüler zusätzlich über die Note eins freuen. Unterdessen erkämpften sich 31 Kinder das Jugendschwimmabzeichen in Bronze (Note zwei). Lediglich acht Nichtschwimmer blieben am Ende des Kurses übrig.

„Auch sie wollen wir bis zur vierten Klasse noch dem erklärten Ziel näher bringen“, verdeutlichte Schramm. Wobei Richter ergänzte, dass alle Kinder, die das Ziel, Schwimmen zu lernen, in diesem Jahr nicht geschafft haben, im kommenden wieder dabei sein werden. Wer sein Schwimmabzeichen geschafft hat, durfte sich anschließend im Wasser austoben.

„So könnte die Schule das ganze Jahr über sein. Immer unter der Sonne und das Wasser in direkter Nähe“, wünschte sich Nick Nitzsche und sprach damit auch seinen Klassenkameraden aus dem Herzen.

(mz)