Adventsfeier der Grundschule Annaburg So läutet die Grundschule Annaburg den Advent mit offenen Höfen ein
Die Michael-Stifel-Grundschule in Annaburg feiert ihren Tag der offenen Adventshöfe traditionell mit einem Theaterstück. Warum darin der Weihnachtsmann verreist.
Annaburg/MZ. - Züge sind aus Stahl gebaut, an vielen Stellen geschweißt und wenig schmackhaft – so die gängige Meinung. Doch einmal im Jahr zeigen Nachwuchsingenieure in Annaburg, dass ein Zug aus Dominosteinen, Schokoplätzchen und etwas Zuckerguss rein mit kohlenhydratbasierten Werkstoffen mittels Kleben gefertigt werden kann, der dann auch noch lecker ist.
Habgier und Neid
Die Grundschule „Michael Stifel“ in Annaburg hat traditionell den diesjährigen Tag der offenen Adventshöfe gefeiert. Zu Beginn begrüßen die Schüler und ihre Lehrer die Gäste in der einstigen Schlosskirche zu einem weihnachtlichen Theaterstück. In diesem ist der Weihnachtsmann zu Beginn gerade arg deprimiert. Habgier und Neid bestimmen die Wünsche der Kinder. So solle doch bitte die diesmal erwartete Stereoanlage größer sein als die des Nachbarkindes im Vorjahr.
Die alsbald hinzugezogenen Märchenwalddoktoren wissen nur einen Rat: Der von der Viertklässlerin Cara Hoeppner dargestellte Weihnachtsmann muss zum Erholungsurlaub nach Teneriffa. Das lässt sich der Alte im roten Mantel nicht zweimal sagen und düst ab auf die Kanareninsel. Doch so kurz vor Weihnachten sorgt das für Probleme, weil nun die Geschenke auszufallen drohen. Erst das Mädchen Maxi kann die Situation retten. Unter Aufbietung all ihrer Ersparnisse reist sie dem Weihnachtsmann nach und kann ihn aus dem Liegestuhl wieder ins Märchenland bewegen.
Etwa 15 Schüler der zweiten und dritten Klasse bieten das Stück dar. Die anderen Kinder mit ihren Lehrern übernehmen den vielstimmigen Chor und die Perkussionsinstrumente für die Musik. Dabei hören die Zuschauer vor allem moderne Weihnachtslieder, darunter sogar eins mit Sprechgesang.
Nach kurzweiligen 20 Minuten wird das traditionelle Fest im gegenüberliegenden Schulgebäude fortgesetzt. Hier stehen auf beiden Fluren die Türen von sieben Schulräumen offen. In diesen werden klassisch wie beim Weihnachtsmarkt Kleinkunstartikel feilgeboten. Aber auch Kaffee und Kuchen warten auf hungrige Besucher, um verputzt zu werden. Heißgetränke wie Tee und Punsch sowie Rostbratwürste werden außerhalb der Schulmauern zubereitet und angeboten. Zusätzlich veranstaltet der Schulförderverein eine Tombola. „Wie im Vorjahr waren alle Lose ausverkauft“, berichtet Sascha Riedel, pädagogischer Mitarbeiter.
Naschen und Waschen
Drinnen sind besonders die Bastelstationen umlagert. Hier entsteht Knetseife, werden Gipsfiguren bemalt und beispielsweise Kekse mit Dominosteinen verklebt. „Ja, mit der Knetseife kann man sich auch waschen“, sagt eine der Lehrerinnen. Es schäume sogar besonders gut. Margit Greb freut zuvorderst der Zuspruch zum Fest durch Schüler, Eltern und Großeltern. „Schön“, sagt die Sekretärin der Schule, „man trifft doch auch einige Ehemalige.“
In Sachen Kekse, Zuckerguss und Dominosteine sind vor allem die Bastelvorlagen für Züge beliebt. Auch Philipp probiert sich als Ingenieur klebt einen zusammen. Ob der wohl zu guter Letzt in seinen Mund fahren würde? „Nein, der fährt in die Stadt“, versichert der Knabe und klebt noch eine Schokolinse als Scheinwerfer an.