Skat in Grabo Skat in Grabo: Spaß am Reizen und Stechen

Grabo - Wenn im Graboer Dorfgemeinschaftshaus Karten „gekloppt“ werden, rückt sogar die Bundesliga ein Stück in den Hintergrund. 23 Mitspieler zählt das 11. Skatturnier. Der Heimatverein und die freiwillige Feuerwehr organisieren diese Begegnung zweimal im Jahr – jeweils im Frühling und im Herbst. Es zählt mittlerweile zu den festen Terminen im dörflichen Kulturkalender.
Zwei Runden mit jeweils 32 Spielen werden vom frühen Nachmittag an bis gegen 18 Uhr gespielt. Die Herren geizen nicht beim Reizen. Immer wieder wird gestochen – stets im Rahmen der Skatregeln natürlich. Mit Kontra und Re geht es gut zur Sache, je nachdem, was das Blatt auf der Hand hergibt. Die Graboer mögen die deutschen Karten mit Eichel, Grün, Rot und Schellen lieber als die französischen.
Anders als zu Dorffest, Fastnacht und Feuerwehrfest wollen sie beim Zocken aber lieber unter sich bleiben: „Hier sitzen weitestgehend Graboer und ehemalige Einwohner an den Tischen“, erklärt Cheforganisator André Peisker. Und: Skat ist in Grabo immer noch eine Männerdomäne. Allerdings kümmern sich die Frauen um das leibliche Wohl: mit heißen Würstchen, Soljanka und Kuchen nebst kalter und heißer Getränke. Martina Heidemann hat 100 Pfannkuchen gebacken, die als köstliches Nervenfutter für den notwendigen Energienachschub sorgen. Dennoch – ein „Grand Ouvert“ – der Traum eines jeden Skatspielers – erfüllt sich auch beim 11. Turnier an keinem der Tische.
Anderswo wird das Skatspiel auch wettkampfmäßig ausgetragen und gilt unter Profis sogar als Hochleistungs-Denksport, doch für die Graboer zählen eher Spaß und Geselligkeit: „Schnelles Kopfrechnen gehört freilich dazu, aber auch, dass man zwischendurch wieder mal miteinander reden kann. So oft kommt so eine große Runde ja nicht mehr zusammen“, beschreibt Eggi Harz den positiven Nebeneffekt. Er selbst hat das Turnier schon zweimal gewonnen: 2011 und im Frühling 2016. Somit ist Eggi Titelverteidiger, landet jedoch nur auf Platz fünf – und ist zufrieden. Auch Lutz Knoch genießt als zweifacher Sieger (2013/14) hohes Ansehen unter den Skatbrüdern. Ihm bleiben die vorderen Plätze diesmal ebenfalls verwehrt.
Nach einer entspannten Pause inklusive der mathematisch exakten Auswertung liest Torsten Winkelbauer die Ergebnisliste vor: Erster wird Hendrik Nitzsche mit beachtlichen 2 138 Punkten! Mit etwas Abstand und 1 578 Punkten rangiert André Klück auf den zweiten Platz, knapp dahinter folgt Uwe Schöne mit 1 576 Punkten.
Das Prozedere der Siegerehrung hat Tradition: Die Preise sind vorwiegend lukullischer Art und werden auf einem langen Tisch im wahrsten Sinne des Wortes aufgetafelt: 23 Stück an der Zahl – und jeder darf sich – mit dem Sieger beginnend – unter donnerndem Applaus seine „Trophäe“ selbst aussuchen: Metzger-Pakete – gefüllt mit Bratenfleisch unterschiedlicher Couleur, Eisbein, Schinken und Würstchen. Auch edle Tropfen, Tischgrill, Barhocker-Set, ja sogar ein Weizensack als Futter für das liebe Federvieh gehören dazu.
Mit so einem Mitbringsel unterm Arm wird der Heimweg für alle zum feierlich beschwingten Siegeszug. Das Dankeschön geht dafür geht an folgende Unterstützer: Autohaus Schöne, Fleischerei Klausa, Firma Schneller, Weidmann Michael Tandel und Agrarbetrieb Grüne Aue Battin. Der Termin für das nächste Skatturnier steht fest: Es ist der 18. März 2017.
(mz)
