Schweinemastanlage Schweinemastanlage: Vertrauen in Behörden verloren

Gerbisbach - Der Initiativkreis gegen die Schweinemastanlage Gerbisbach besteht seit zehn Jahren. Dessen Sprecherin Gabriele Wolf hat jetzt darauf hingewiesen. Die Interessengemeinschaft habe sich zunächst aus persönlicher Betroffenheit gegründet. Anliegen sei es, die Menschen und die etablierte Landwirtschaft zu schützen, sagte sie. Gerbisbach sei ein Beispiel dafür, wie industrielle Tierhaltung beantragt, genehmigt und betrieben wird. Im Laufe der Jahre habe der Initiativkreis viel dazu gelernt. Doch es bleibe dabei: „Industrielle Tierhaltung lehnen wir ab.“ Die aktuelle Situation umschrieb sie so: „Wir leben damit und müssen uns damit auseinandersetzen.“
Aufgrund des Ablaufs des Genehmigungsverfahren, die Anlage ist noch immer nicht fertiggestellt und es ist unklar, wie viele Tiere sich darin befinden, sei das Vertrauen in zuständige Behörden auf der Strecke geblieben. Die Bürgerbeteiligung mit Auslegung der Unterlagen und den 329 Einwendungen gegen das Projekt habe gerade mal sieben Wochen gewährt. Der Investor habe bereits sieben Jahre Zeit gehabt und noch nicht alle Unterlagen ordentlich vorlegen können, rechnete Gabriele Wolf vor. Deshalb würden Behauptungen, Bürgerbeteiligungen behinderten Investitionen, weit an der Realität vorbeigehen. Auch bei einer Teilinbetriebnahme, wie sie in Gerbisbach erfolgt sei, würden alle Auflagen des Genehmigungsbescheids gelten. Doch eine Ist-Analyse vor Inbetriebnahme, um mögliche Auswirkungen aufs Flora-Fauna-Habitat erkennen zu können, ist nicht erfolgt (die MZ berichtete). Gabriele Wolf sprach hier von einer Ignoranz der Behörden. Doch der Initiativkreis werde weiterhin auf seine Sorgen und Bedenken hinweisen.
Die Schweinemastanlage Gerbisbach ist laut Genehmigungsbescheid für 20 160 Mastschweine und 7 962 Ferkel ausgelegt. (mz)