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Schützenfest in Annaburg Schützenfest in Annaburg: Vorjahresritter holt sich die Königsehren

Von Frank Grommisch 26.05.2002, 18:35

Annaburg/MZ. - Frank-Peter Matthias konnte es kaum fassen. Als der Vorsitzende des Bürgerschützenvereins, Dietmar Hinz, verkündet hatte, wer 1. Ritter wird, war klar, dass Frank-Peter Matthias der Schützenkönig 2002 ist. Da standen ihm schon ein paar Tränen der Freude in den Augen, als ihm die von Wolfgang Donath gestaltete Königsscheibe überreicht wurde. Das geschah am Samstagabend im "Goldenen Ring". Zehn Schützen hatten am Nachmittag ihren Königsschuss abgegeben, aber das Resultat war bis zum Abend geheim gehalten worden. 1. Ritter wurde übrigens Wieland Förster, 2. Ritter Marcel Matthias.

Stunden des Erfolgs konnte Frank-Peter Matthias bei Annaburger Schützenfesten schon mehrfach auskosten. 1998 und im Vorjahr wurde er 1. Ritter, aber nun stand er als der Allerbeste ganz vorn. Viele Glückwünsche gab es für ihn. Bereits vor der Proklamation war er gelobt worden für die gute Jugendarbeit, die er gemeinsam mit Roland Reichenbach leistet. Ihr sei es auch zu verdanken, dass Nadja Schräpel (sie konnte als Jugendschützenkönigin 2002 geehrt werden) und Steffen Heinrich bei den Kreismeisterschaften KK liegend von 600 möglichen Ringen 546 bzw. 542 Ringe erreichten. Für Nachwuchsschützen sei das ein außerordentlich gutes Ergebnis, lobte Dietmar Hinz.

Als der Vorsitzende auf Ereignisse in den vergangenen Monaten einging, sprach er von Trauer und Ratlosigkeit, die durch die Wahnsinnstat an einem Erfurter Gymnasium ausgelöst wurden. "Wir verwahren uns jedoch dagegen, dass fast zwei Millionen Sportschützen durch Medien mit dem Täter in einen Topf geworfen werden. Die Ereignisse in Erfurt zeigen, dass alle gesellschaftlichen Bereiche gefordert sind, um die Jugend auf ihrem Weg ins Erwachsensein zu begleiten, ihnen Hilfe, Unterstützung, Menschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln."

Gewürdigt wurde an diesem Abend besonders die zehnjährige Partnerschaft mit der Schützenbruderschaft in Verl-Kaunitz. Ehrenvorsitzender Rudolf Bleistein erinnerte an die Anfänge der Kontakte, sprach von einem "herzlichen Verhältnis der Vereine" und von einem Beitrag zum Zusammenwachsen in Deutschland. Josef Lakämper von der Schützenbruderschaft und ehemaliger Verler Bürgermeister dankte für das gute Miteinander. Die Kaunitzer seien in Annaburg jederzeit gut und freundlich aufgenommen worden. "Es hat sich eine Freundschaft entwickelt, die beispielhaft ist." Josef Lakämper verwies auf die mit einer Urkunde besiegelte Partnerschaft zwischen Verl und Annaburg. Sie mit Leben zu erfüllen, sei nur gelungen, weil nicht allein die Verwaltungen in beiden Orten, sondern auch die Vereine aktiv geworden sind. Es gab eine ganze Reihe von Ehrungen für all jene, die sich um die Kontaktpflege verdient gemacht haben.