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Schädlinge Schädlinge: Kiefernspinner sollen auf den Leim gehen

Von Frank Grommisch 03.02.2013, 19:09
Kiefernspinner-Raupe
Kiefernspinner-Raupe dpa Lizenz

Schweinitz/MZ. - Mit dem Anbringen der Leimringe wird die nächste Phase der Überwachung eingeleitet.

Die in den vergangenen Wochen im Bereich des Betreuungsforstamtes Annaburg gelaufene Winterbodensuche hatte zunächst Befürchtungen aufkommen lassen, dass mit einem stärkeren Befall durch Kiefernspinner zu rechnen sein könnte. Bei zusätzlichen Proben bestätigte sich das allerdings nicht. Im Hinterkopf haben die Forstleute dabei aber auch, dass im vorigen Sommer an mehreren Stellen Falter des Kiefernspinners in die Lockstofffallen gingen. Nun sollen die Leimringe für mehr Klarheit in der Schädlingsprognose sorgen.

Allein im Revier Jessen, das von Guido Arndt betreut wird, werden in zwölf Probebeständen jeweils fünf Leimringe an Kiefernbäumen angebracht. Dafür werden für die Waldgebiete typische Bäume ausgewählt, erläuterte der Revierförster. Gemeinsam mit Forstarbeiter Andreas Schrader ist er an einem Morgen neben anderem in einem mehr als 23 Hektar großen und 61 Jahre alten Kiefernbestand zwischen Schweinitz und Arnsdorf unterwegs, um Leimringe zu befestigen. Dafür werden Bäume ausgesucht, die etwa in einem Abstand von 20 Metern stehen. Dort, wo die grünen Streifen mit der klebrigen Substanz ihren Platz bekommen sollen, wird zunächst die Rinde etwas entfernt, damit eine glatte Oberfläche entsteht. Schließlich sollen die Raupen keine Chance haben, unter den Leimringen hindurch nach oben zu kriechen. Zusätzlich werden die Leimringe mit zwei Bändern gesichert, so dass die Schädlinge, wenn sie in die Baumkronen wollen, über den Leimring müssen und dort kleben bleiben. Das wird vielleicht Ende Februar oder im März soweit sein, blickt Guido Arndt voraus. "Wir haben jetzt also Vorlauf." Aber so sind die Forstleute gewappnet, wenn das Wetter rascher als derzeit erwartet frühlingshaft werden sollte.

Bei der Auswertung der Funde auf den Leimringen ist die Verfahrensweise so wie bei der Winterbodensuche. Die Ergebnisse werden im Betreuungsforstamt in Annaburg zusammengefasst und an die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt in Göttingen weitergeleitet. Dort wird dann eine fachlich fundierte Prognose für den zu erwarteten Schädlingsbefall erstellt. Dass sie günstig ausfällt, wünschen sich die Forstleute und natürlich auch die Waldeigentümer. Wenn die Raupen erst mal am Fressen sind, dann wird es gefährlich. Guido Arndt kommen da Bilder aus dem Bereich Neuerstadt in den Sinn, als dort gegen den Kiefernspinner vorgegangen werden musste. In den 90er Jahren war das. Die derzeit laufenden Kontrollen helfen, gewappnet zu sein.