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Schäden in Schweinitz Schäden in Schweinitz: Wildschweine rücken an

Von Frank Grommisch 04.10.2018, 12:33
Wolf-Rüdiger Engel steht in Schweinitz in dem von Wildschweinen zerwühlten Bereich des Gartens.
Wolf-Rüdiger Engel steht in Schweinitz in dem von Wildschweinen zerwühlten Bereich des Gartens. F. Grommisch

Schweinitz - „Das ist ganz schön happig.“ Das dachte Wolf-Rüdiger Engel am Dienstagmorgen, als er sich die üble Bescherung in seinem Garten ansah. Seine Frau hatte ihn darauf hingewiesen, dass sich in der Nacht wohl jemand Ungebetenes auf dem Grundstück zu schaffen gemacht hatte. Eine Rotte Wildschweine wird es wohl gewesen sein.

„Ein Schwein alleine war das nicht“, sagt Wolf-Rüdiger Engel und blickt auf die umgewühlte Gartenfläche. Auf etwa 200 Quadratmetern haben die Schwarzkittel nach Fressbarem gesucht.

Beete bleiben unberührt

Vermutlich sind sie unter der von der Trockenheit gezeichneten Grasfläche fündig geworden. Denn die wenige Meter entfernten Beete haben sie bei ihrer nächtlichen Visite verschont. Auch unmittelbar an den Gewächsen auf der Rasenfläche wurde nicht gewühlt. „Gehört haben wir in der Nacht nichts“, sagt der Schweinitzer, der in der Dixfördaer Straße zu Hause ist.

Offenbar wagen sich die Tiere immer weiter an die Grundstücke heran. In der Nähe der sogenannten Panzerbrücke, die über das Schweinitzer Fließ führt, und an der Straße nach Dixförda hätten Wildschweine bereits ihre Spuren hinterlassen. Nun in Engels Garten. Probleme mit Wildschweinen habe es hier noch nie gegeben. „Der nächste Wald ist weit weg.“

Nun sieht es aus wie in Wittenberg, erinnert Engel an verschiedene MZ-Berichte in den vergangenen Wochen zu Wildschäden in der Kreisstadt. Offenbar ist der Schweinebestand so groß, dass er nun auch hier in Gärten nach Futter sucht. Probleme mit Rehen gebe es hin und wieder. Darum sind auch die Erdbeerpflanzen mit einem mobilen Zaun geschützt. „Gegen die Wildschweine hätte der nichts ausgerichtet.“ Aber die Pflanzen waren für die Tiere offenbar nicht interessant. Der Garten des Nachbarn blieb ebenfalls verschont.

Erst mal abwarten

Da es bislang noch keine größeren Probleme mit Wildtieren gab, ist das Grundstück, das sich neben dem Schweinitzer Fließ befindet, nach hinten hin offen. Die Wildschweine haben diese Möglichkeit für sich erkannt und genutzt.

Mit dem Rasentraktor, so Wolf-Rüdiger Engel, könne er erst einmal nicht über diese Fläche fahren. Er muss sie einebnen. Aber damit will er noch warten. „Erst mal abwarten, ob sie wiederkommen.“ Wenn sie sich dann doch an die Beete heranwagen sollten, dann müsse er sich etwas einfallen lassen.

„Willi, du hast nicht aufgepasst!“ Das sagt Wolf-Rüdiger Engel zu Nachbars Kater, der sich Streicheleinheiten abholen will und zuvor interessiert über den aufgewühlten Boden läuft. (mz)