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Wasser- und Abwasserzweckverband meldet Havarie Rohrbruch in Plossig: Mehrere Orte der Elbaue ohne Trinkwasser

Am Ortsausgang Plossig platzt eine Leitung. Sie wird noch am Mittwoch freigelegt um an diesem Donnerstag repariert zu werden. Wie die betroffenen Einwohner solange versorgt werden.

Von Klaus Adam Aktualisiert: 30.01.2025, 14:58
Beschäftigte des WAZV Jessen haben das Rohr am Mittwochnachmittag weitgehend freigelegt. An diesem Donnerstag geht es an die Reparatur.
Beschäftigte des WAZV Jessen haben das Rohr am Mittwochnachmittag weitgehend freigelegt. An diesem Donnerstag geht es an die Reparatur. (Foto: Klaus Adam)

Plossig/MZ. - Ganz vorsichtig schließt der Baggerfahrer den Greifer in der Baugrube. Zwar weist das Rohr, das er gerade freilegt, einen Riss auf, doch jetzt geht es erst einmal darum, das havarierte Rohr freizulegen.

Am frühen Mittwochmorgen hatte es an dieser Stelle gesprudelt. Die Pfütze, die sich daraufhin hier in Plossig, kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Hohndorf bildet, deutet schon sehr deutlich an, dass genau an dieser Stelle die 300-Millimeter-Versorgungsleitung geplatzt sein muss.

Gegen 8 Uhr ist der Schaden dem Wasser- und Abwasserzweckverband Elbe-Elster-Jessen angezeigt worden, informiert WAZV-Geschäftsführer Thomas Giffey. Ziemlich genau 45 Minuten später ist der Zulauf in die geplatzte Leitung abgesperrt worden, ergänzt sein Mitarbeiter Torsten Winkelbauer. Das bedeutet, dass die unmittelbar am Ortsausgang Plossigs liegenden Grundstücke sowie die gesamten Orte Axien, Gehmen und Hohndorf seitdem ohne Wasserversorgung sind. Der Zweckverband hat dafür zeitnah sechs Wasserwagen in den Orten positioniert. Jeweils einen in Plossig, Hohndorf und Gehmen sowie drei in Axien.

Schon etwa 10.30 Uhr sind die ersten Mitarbeiter des Zweckverbandes mit der Technik am Havarieort gewesen. An diesem Mittwoch wollen sie es schaffen, das etwa sechs Meter lange Rohrstück freizulegen. Damit es am Donnerstag herausgenommen und ersetzt werden kann. Der Riss ist vermutlich mit Materialermüdung zu erklären, erläutert der WAZV-Geschäftsführer. „Die Leitung liegt dort seit 1989“, recherchiert Torsten Winkelbauer kurz im Datensystem, ist also rund 35 Jahre alt. Weil schwer zu erkennen ist, wieweit sich der Riss in dem Rohrelement erstreckt, wird es in der Regel im Ganzen herausgenommen, erläutert Thomas Giffey. Deshalb fallen die Baugruben auch deutlich größer aus, als der zu vermutende Riss im Rohr. Das bedeutet, mindestens sechs Meter plus den Platz, den die Arbeiter zum Handeln an beiden Enden des Rohrelementes brauchen.

Ziel ist, die Wasserversorgung in den vier betroffenen Orten an diesem Donnerstag wieder herzustellen. Wenn alles normal läuft. Auf seiner Internetseite rät der Zweckverband den Betroffenen, die sich mit dem Nass aus dem Wasserwagen versorgen müssen, es abzukochen. Sicher ist sicher, betont WAZV-Chef Thomas Giffey. Der Rat bezieht sich freilich auf das Wasser, das zum Verzehr bestimmt ist. „Ein Abkochen des Trinkwassers von cirka 5 bis 10 Minuten auf 100 °C reicht aus, um mögliche Krankheitserreger abzutöten“, heißt es dazu auf der Webseite des Zweckverbandes.