Rassekaninchen aus Prettin Rassekaninchen aus Prettin: Bernd Wawrik züchtet erfolgreich Holländerkaninchen

Annaburg/Prettin - Bernd Wawrik ist mit von der Partie. Wenn am Samstag von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag von 9 bis 16 Uhr die Rassekaninchen-Ausstellung des Annaburger Züchtervereins öffnet, sind in der dortigen Kellerberg-Turnhalle unter den insgesamt 156 Tieren auch zwölf von ihm zu sehen. Der 44-Jährige, der aus Prettin stammt, seit 2007 aber mit Frau und drei Kindern in Listerfehrda lebt, hat sich auf Holländerkaninchen spezialisiert. Und so zeigt er in Annaburg drei Zuchtgruppen dieser Rasse zu je vier Tieren - zwei mit japanerfarbig-weißen Exemplaren und eine mit schwarz-weißen.
Ställe sich in der Scheune auf dem elterlichen Grundstück
Bernd Wawrik arbeitet als Maurer, mitunter auf Montage, und hat daher in der Regel nur einmal am Tag Zeit, nach seinen Mümmelmännern zu sehen. Ansonsten füttert seine 75-jährige Mutter Erna die 45 Kaninchen - ausschließlich Holländer der genannten beiden Farbenschläge, deren Ställe sich in der Scheune auf dem elterlichen Grundstück in Prettin Hintersee befinden. Hier ist der inzwischen passionierte Züchter - schon immer von Tieren umgeben - aufgewachsen. Seine Eltern hielten bereits Kaninchen, allerdings ohne einem Verein anzugehören. Bernd Wawrik begann um 1990 mit der eigenen Zucht. Für den Annaburger Verein gewonnen wurde er vom Prettiner Tierarzt Helmut Schuster. 1995 trat er dieser Organisation bei und blieb auch nach seinem Umzug nach Listerfehrda Mitglied bei den Annaburgern - allen Abwerbungsversuchen des Vereins am neuen Wohnort zum Trotz. Außerdem gehört der frühere Prettiner seit 1999 dem Holländer-Club Sachsen, Sektion Dresden, an.
Das Holländerkaninchen gehört zu den kleinen Rassen. Sein Normalgewicht liegt zwischen 2,5 und 3,25 Kilogramm. Es handelt sich laut Wikipedia um eine Scheckenrasse (Platten- oder Gürtelscheckung) mit sehr regelmäßiger, symmetrischer Zeichnung am Kopf, einschließlich der Ohren und am hinteren Rumpf. Die Hinterläufe sind nur bis etwa zur Mitte zwischen Sprunggelenk und Zehen gefärbt (Manschetten). Das Holländerkaninchen ist in allen reinen Farben (nicht gesilbert) einschließlich der Japanerfarbe für die Zucht zugelassen.
Seit dem Mittelalter sind Kaninchen mit der heutigen Holländer-Zeichnung bekannt. Die Zucht der Rasse zur jetzt üblichen Form erfolgte aus Brabanter Kaninchen (Niederlande, Belgien) in Großbritannien, von wo das Holländerkaninchen zurück auf den Kontinent gelangte. Nach Deutschland kam es Anfang der 1880er Jahre.
Die japanerfarbigen Holländer sind die Stammrasse von Bernd Wawrik, sie stellen auch das Gros seines Tierbestandes, und mit ihnen hat er bis dato die meisten Erfolge erzielt. Zum Beispiel war er im Oktober gerade mit zwei Sammlungen (je vier Kaninchen) bei der alle zwei Jahre stattfindenden überregionalen Club-Schau im bayerischen Großlangheim vertreten. Die eine bekam 382,5 Punkte, die andere sogar 384,5 und damit nur einen Punkt weniger als der Holländer-Club-Meister und einen halben weniger als der Vizemeister. „Ein sehr gutes Ergebnis, mit dem ich Dritter der Konkurrenz wurde“, blickt Bernd Wawrik zufrieden zurück.
Als nächste Ausstellung nach der Annaburger steht für den Neu-Listerfehrdaer die Kaninchen-Landesschau Anfang Dezember in Magdeburg auf dem Plan. In der Sparte der japanerfarbigen Holländerkaninchen („Es gibt zehn Farbenschläge.“) konnte er schon mehrfach den Landesmeister-Titel erringen. „Bei den schwarz-weißen hat’s dafür nicht ganz gereicht“, umschreibt er mit ihnen erzielte gute Mittelfeldplatzierungen. (mz)