Pfirsiche Nektarinen Aprikosen Pfirsiche Nektarinen Aprikosen: Obsthof Zwicker: "Schöne normale Ernte"

Schweinitz - Die Frage des MZ-Redakteurs nach dem zu erwartenden Ertrag bei Pfirsichen, Nektarinen und Aprikosen beantwortet Oliver Zwicker salopp mit dem Satz: „Das wird eine schöne normale Ernte.“
Dabei war dies nach den Frösten im Frühjahr - die dramatischste Nacht war nach seiner Feststellung jene vom 20. auf den 21. April mit minus fünf Grad Celsius - so gar nicht zu erwarten. Doch: „Trotz dieses Kälteeinbruchs sieht es bei beiden Früchten gut aus. Im vergangenen Jahr gab es aus unerfindlichen Gründen deutlich weniger davon.“
Womit der Diplom-Gartenbauingenieur und Chef des Schweinitzer Familienobsthofs Zwicker zum einen die Pfirsiche und Nektarinen meint - „Nektarinen sind ja im Wesentlichen dasselbe wie Pfirsiche, nur ohne ,Pelz’“, zum anderen die Aprikosen. Die Ernte dieser Früchte lief in der zurückliegenden Woche an, aber „jetzt geht sie erst richtig los“.
Zehn verschiedene Sorten Pfirsiche
Pfirsiche dürfte es bei Zwickers übrigens bis Ende August geben. Etwa zehn verschiedene Sorten, die zeitlich gestaffelt reifen und entsprechend versetzt gepflückt werden können, machen dies möglich. Sie gedeihen bei dem Obsthof auf rund einem Hektar der Plantagen, von den Aprikosen hingegen gibt es nur einen Viertel-Hektar.
Bei den Nektarinen und Pfirsichen unterscheidet Oliver Zwicker zwischen weiß- und gelbfleischigen. Dem einen Kunden seien die gelbfleischigen lieber, dem anderen die weißfleischigen. „Geschmacklich kann ich da kaum einen Unterschied feststellen“, sagt der Fachmann. Auch in der Beschaffenheit der Früchte seien eigentlich keine Differenzen auszumachen. „Es existieren hier wie da empfindliche und weniger empfindliche Sorten.“
Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen werden beim Obsthof Zwicker unter Tröpfchenbewässerung gehalten. Die letzten Tage mal ausgenommen, da hat es ausreichend Niederschläge gegeben, vor allem am Montag und am gestrigen Mittwoch.
Frost-Schäden bei den späten Pflaumen
Zur Süßkirschen-Ernte, die noch läuft, sind in der vorigen Woche die Sauerkirschen hinzu gekommen, berichtet Oliver Zwicker. Und in dieser Woche wurden obendrein die ersten Pflaumen von den Bäumen geholt. „Die zeitigen und die mittleren Sorten bei den Pflaumen sind relativ gut über den Frost gekommen“, konstatiert der Diplom-Gartenbauingenieur.
„Aber die späten Pflaumen, eigentlich die schönsten Sorten, haben durch den Frost Schaden genommen.“ Bereits im zurückliegenden Jahr habe es bei diesen Sorten eine schlechte Ernte gegeben. „Die Gründe dafür sind wie bei den Pfirsichen und Nektarinen nicht genau auszumachen.“ Die Pflaumen-Plantagen des Betriebs sind 1,5 Hektar groß.
Süßkirschen ernte man diesmal bedeutend weniger als 2016. Das sei eindeutig auf den April-Frost zurückzuführen. „Allerdings sind die Sauerkirschen, die eigentlich zum selben Zeitpunkt geblüht haben, fast schadlos davon gekommen“, wundert sich Oliver Zwicker.
Bei Äpfeln und Birnen erwarte er nach dem Schrecken über den April-Frost nun doch einen recht durchschnittlichen Ertrag, so der Schweinitzer. Es habe Frostschäden gegeben, aber da ja nicht alle Blüten benötigt werden, um ausreichend Früchte wachsen zu lassen, habe sich das Bild hier relativiert. Anders als bei den Süßkirschen: „Da müssen alle Blüten durchkommen, um eine gute Ernte zu erzielen. Für ein Kilo Kirschen braucht man ja deutlich mehr Früchte als bei Äpfeln.“ (mz)