Pferdetag in Klossa Pferdetag in Klossa: Kampf gegen die Stoppuhr

Klossa - Packende Rennen lieferten sich Kutschen-Besatzungen, von edlen Rössern gezogen, beim zehnten Klossaer Pferdetag.
Der Parcours war an der Rülicke, einem Gewässer in der Nähe von Schwarzer Elster und Kompostieranlage der Kommunal- und Industrieentsorgung Jessen, hergerichtet worden.
Mit Schikanen, die Pferden und Besatzungen alles abverlangten - sportlich fair und unfallfrei. Parallel dazu fand ein Tier- und Bauernmarkt statt.
Fast 2.000 Besucher beim Pferderennen
Die Regie lag bei Thomas Hensel, er war für die Rennen verantwortlich, und Marcel Elstermann, er organisierte den Tier- und Bauernmarkt.
Allein hätten sie Vorbereitung, Ablauf, Rennbetreuung und Abbau jedoch nie bewältigen können. Sie wussten zahlreiche Helfer aus Klossa und Umgebung um sich. Sponsoren halfen außerdem mit Geld-, Dienst- und Sachleistungen.
Sie alle würdigte Thomas Hensel beim Abschluss des Pferdetages. Dass er sich längst einen sehr guten Ruf erworben hat, zeigten die Zahlen von Aktiven und Besuchern, die Veranstalter bezifferten sie auf etwa 1.800 Leute.
Zum Auftakt gab es ein Schaupflügen, Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) begrüßte die Gäste und die Klossaer Sportfrauen stellten sich mit einem Programm vor. Eine Ausstellung historischer und moderner Landtechnik war zu bestaunen.
Vier verschiedene Klassen
Die Kutschen-Rennen starteten in verschiedenen Klassen und Gespanngrößen, die Hindernisse waren allerdings für jedes Pferd und alle Teams gleich und verlangten viel Geschick.
Dazu gehörten Fahrten durch Engpässe zwischen Regentonnen und Strohballen, Sprintstrecken und rechtwinklig zu passierende Gassen mit ausgelegten Balken.
Hier waren vor allem die „Balancierer“ auf dem Trittbett gefragt, die sich wie beim Motocross mit Seitenwagen weit hinauslehnten, um die Kutsche auf den vier Rädern zu halten.
Oft waren diese „Artisten“ die letzte Chance, um durch Herumrucken des Gefährts eine Hindernisberührung zu verhindern. Denn jede Berührung oder gar das Umfahren, zogen unweigerlich Strafpunkte nach sich.
Der Lauf vom Klossaer Lokalmatadoren Thomas Hensel mit seinem Vierergespann war vom Moderator als „Sahnehäubchen“ angekündigt worden. Und Kutscher, Besatzung und „Trittbrettfahrer“ hielten, was er versprach.
In einer zu weit angelegten Anfahrtsschleife zum Tonnenhindernis gelang es Thomas Hensel dennoch, mit viel Geschick und straffen Zügeln die Pferde in die richtige Bahn zu bringen. Das Publikum war restlos begeistert.
Gestartet wurde in den Klassen Ponys, Kleinpferde und Großpferde. Nach jeder Hindernisserie gab es eine Siegerehrung und ein Schaufahren.
Mit Spannung erwartet wurde als Krönung des Pferdetages die Hatz der Vierspänner. Die Hindernisse legte man auf Grund der Gespannlänge etwas weitmaschiger aus. Drei Kutschen waren dabei, eine teilten sich zwei Besatzungen, so dass vier in die Wertung kamen.
Haflinger neben Rind
Schaubilder mit nicht alltäglicher Bespannung rundeten das Programm ab. Thomas Hensel zeigte, dass man durchaus einen Haflinger neben ein Rind spannen kann.
Allerdings musste das Pferd seine Geschwindigkeit neben dem schleppend dahin trottenden Rindvieh stark drosseln. In früheren Zeiten gehörten Ochsengespanne zum Dorfbild. Sie waren quasi die Pferde des kleinen Bauern.
Ein weiterer Höhepunkt war das Schätzen des Gewichts eines Schafes. Exakt 45,6 Kilogramm brachte es auf die Waage. Kerstin Napp war sehr nahe dran, das Tier bleibt in Klossa und wird als Rasenmäher eingesetzt.
Das versprach Marcel Elstermann, der Lebenspartner, lachend. Weil die Mutti im Babyjahr ist, die gemeinsame Tochter Fenia ist sieben Wochen jung, durfte er das Wollknäuel am Strick in sein neues Zuhause bringen.
Die Ergebnisse
Im Hindernisfahren wurden beim zehnten Klossaer Pferdetag die folgenden Platzierung (jeweils die ersten drei Plätze, in die Wertung flossen die erreichte Zeit und die Fehler ein) erzielt.
Großpferde, 14 Zweier-Gespanne am Start: 1. Manuel Olitzsch, Kleindröben, mit Diego/Bahja (Freiberger); 2. Steffen Richter, Döbrichau, mit Lucy/Alina (Trakehner, Deutsches Warmblut); 3. Thomas Schemmel, Herzberg, mit Forest/Mercutio (Deutsches Sportpferd)
Kleinpferde, fünf Zweier-Gespanne am Start: 1. Matthias Buhle, Seehausen, mit Sarah/Miriam (Haflinger); 2. Jürgen Pohle, Doberlug-Kirchhain, mit Nils/Windsor (Haflinger); 3. Uwe Christoph, Herzberg, mit Sandro/Moritz (Haflinger)
Ponys, drei Zweier-Gespanne am Start: 1. Lena Hermann, Brandis, mit Max/Anton (Mini Shetty, Pony); 2. Michael Stein, Rahnsdorf, mit Baroness/Hillary (Deutsches Classic Pony); 3. Tassilo Gericke, Kemberg, mit Janko/Farida (Deutsches Classic Pony)
(mz)
