Freizeittreff „Wiesengrund“ Jessen Neuer Plan ist schon in Arbeit - Jennifer Röder und Florian Wendt ziehen Bilanz
Jennifer Röder und Florian Wendt vom Jessener Freizeittreff „Wiesengrund“ ziehen nach Sommerferien Bilanz. Welches Thema bei den Jungs die unangefochtene Nummer eins ist.
Jessen/MZ. - „Jetzt bereiten wir das Programm für die Herbstferien vor“, sagen Jennifer Röder und Florian Wendt, die als Erzieher im Jessener Freizeittreff „Wiesengrund“ täglich um die 20 Kinder und Jugendliche betreuen. Bevor es an die Planungen geht, blickt das Duo auf die Sommerferien zurück. Sechs Wochen Höhepunkte am Fließband haben als teambildende Maßnahme voll funktioniert.
Beide erzählen vom Zeltlager mit wenig Schlaf, Brunchen um 3 Uhr, Radtouren, sportlichen Wettbewerben, Projekten zum Thema Sucht, Tanzauftritten, Besuch der Hundeschule Wolf in Gerbisbach oder dem Tag auf dem Pferdegestüt Züllsdorf. „Im Nachgang hieß es des Öfteren: Das machen wir noch mal“, sagt Jennifer Röder und ergänzt, dass ihnen das Wetter nie einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Für das Fußballspiel auf dem Gelände der Sekundarschule Nord hat die 38-Jährige extra einen Schiedsrichter organisiert, damit es ein wenig professionell abläuft. „Ich habe zwar mitgespielt, doch mit Fußball kenne ich mich nicht wirklich aus“, so Röder, die jetzt ein Tanzprojekt starten wird. Die ausgebildete Erzieherin kann sich durchaus Auftritte bei öffentlichen Veranstaltungen vorstellen, seitens der Nordschule habe es bereits eine Anfrage für eine Vorführung bei der Weihnachtsfeier gegeben.
Zurück zu den Ferien. Für heftige Diskussionen im Nachgang haben die Projektnachmittage zu den Themen Alkohol und Cannabis gesorgt. Im Gespräch mit den Jugendlichen erfahren die Erzieher, dass einige mit Alkohol und Zigaretten bereits in Berührung gekommen sind, der Grundtenor lautet jedoch: Wir lassen in Zukunft die Finger davon! „Die Kinder wissen, dass wir zur Verschwiegenheit verpflichtet sind“, sagt Florian Wendt. Bei den Jungs voll im Trend sind Mopeds der Marke Simson.
Dies habe laut dem Erzieher nach dem IFA-Treffen in Mügeln noch zugenommen. Wen die Schrauberei erst einmal gepackt hat, der kommt schwer wieder davon los. „Da ich selber Schrauber bin, gebe ich den Jungs auch Tipps“, so der Erzieher weiter, der auch Anfragen über die sozialen Netzwerke erhält.
Seit der Übernahme des Objekts durch die Stadt (die MZ berichtete) ist der „Wiesengrund“ täglicher Anlaufpunkt für Kinder ab sieben Jahren. „Ab 14 Uhr wird es hier richtig voll“, meint Wendt, der zu Spitzenzeiten 36 Besucher gezählt hat. Nach der Analyse des Ferienprogramms steht fest, an welchen Highlights festgehalten wird. Ausflüge, Zeltlager oder spezielle Projekttage stehen ganz oben auf dem Wunschzettel.
Beide Erzieher freuen sich, „dass keiner über die Stränge geschlagen“ hat. Nach der Premiere gibt es bereits weitere Bewerbungen auf die zwei Praktikumsplätze. „Wir machen das diesmal getrennt mit einer Woche Pause dazwischen“, meint die 38-Jährige. Röder liegt es ebenfalls am Herzen, die Jugendlichen bei der Berufswahl zu unterstützen. Denn dies sei eine wichtige Entscheidung im Leben.
„Wir müssen“, meint Wendt und schaut dabei seine Kollegin an. Die Erstellung eines Plans ist nicht in einer Stunde erledigt.