Kürbiswettbewerb der Sparkasse Wittenberg Mit besonderem Rezept: Wie sich Dietrichsdorf den Sieg geschnappt hat
Kita „Lebendiges Dietrichsdorf“ hat den vierten Kürbiswettbewerb der Sparkasse Wittenberg gewonnen. Wofür das Geld ausgegeben werden soll und warum „Winnipilz“ auf der Bank sitzt.
Dietrichsdorf/MZ. - Der Champion ist nicht zu übersehen. Umfang 189 Zentimeter steht auf dem Prachtexemplar von einem Kürbis, der beim vierten Kita-Wettbewerb der Sparkasse Wittenberg die Nummer eins ist. „Als ich in der MZ gelesen habe, dass Dietrichsdorf als Sieger 5.000 Euro gewonnen hat, bin ich meinem Freund vor Freude um den Hals gefallen“, erzählt die Chefin der Kita „Lebendiges Dietrichdorf“, Sara Heckendorf.
Von den vier Kürbissen, so die junge Frau weiter, hat sich nur einer prächtig entwickelt. Den Zaubertrank von Druiden Miraculix haben sie im Ort nicht gebraut, um den späteren Champion damit zu gießen. Das Geheimrezept heiße Pferdemist als Dünger, verrät Sara Heckendorf, eine „Oma aus Dietrichsdorf“ habe an den Wochenenden freiwillig die Pflege übernommen.
Die Chefin erzählt auch, dass die Kita zum dritten Mal am Wettbewerb der Sparkasse teilgenommen und aus Fehlern gelernt hat. In den Jahren zuvor habe sie mit ihrem Team auf Hochbeet gesetzt, 2024 konnten sich die Kürbisse vor dem Kompost ausbreiten. „Es war sowieso ein gutes Kürbisjahr. Mit 189 Zentimetern hat keiner gerechnet“, gibt sie ehrlich zu.
Die Siegerprämie von 5.000 Euro kann die Kita gut gebrauchen. „Das Mobilar muss erneuert werden, die Schlafmatten ebenfalls“, so die Leiterin der Kindertagesstätte und deutet dabei auf die genannten Gegenstände, die ihre besten Jahre hinter sich haben. Die Kita, so Heckendorf weiter, ist in Trägerschaft des Vereins „Lebendiges Dietrichsdorf“ mit Sandra Staack an der Spitze, unterstützt wird dieser von der Stadt Zahna-Elster.
Kinder aus mehreren Orten
Insgesamt vier Kolleginnen kümmern sich um 13 Kinder im Alter ab zwölf Monaten. Diese kommen zudem aus Mühlanger, Iserbegka und Külso. Als Naturpädagogin und passionierte Jägerin liegt es der Chefin am Herzen, den Kindern die Möglichkeit zu geben, die Flora und Fauna rund um das Gebäude zu erkunden und faszinierende Entdeckungen zu machen.
Die Kleinen werden langsam unruhig. Bevor sie vor Aufregung „platzen“, geht es noch eine Runde auf den Spielplatz. Endlich! Das Auto der Sparkasse biegt auf den Parkplatz ein. Als Überraschung hat Anke Bilke, im Bereich Vertriebsunterstützung für den Kinder- und Jugendmarkt zuständig, noch das Maskottchen „Winnipilz“ mitgebracht, der von den Kindern sofort dicht umringt ist und viele Hände schüttelt. „Winni leitet sich von Gewinn ab“, erklärt Anke Bilke, der Rest ergibt sich aus dem Kostüm.
Die Mitarbeiterin des Geldinstituts erklärt weiter, dass 2024 insgesamt 64 Kindertagesstätten aus dem gesamten Landkreis an diesem Wettbewerb teilgenommen haben, neben vielen „Stammkunden“ sind auch ein paar neue Kitas ins Rennen gegangen. „Um die 60“ seien es bei den ersten drei Auflagen immer gewesen. „Es war knapp. Der größte Kürbis in Oranienbaum ist nur drei Zentimeter kleiner gewesen.“ Mehrere Kinder streicheln den dicken Champion ausgiebig und drücken somit ihre Freude aus.
Eine runde Sache
Heckendorf und Bilke erklären unisono, dass mit dem Wettbewerb das Naturverständnis bei den Kindern zusätzlich gestärkt werde. Sie erleben den Entstehungsprozess von der Aussaat bis zur Ernte, kümmern sich um die Pflege und übernehmen Eigenverantwortung in puncto Bewässerung. Dies sei ein gutes Beispiel für regional, saisonal und nachhaltig. Ein Teil des Fruchtgemüses ist im Topf gelandet. Andere Kürbisse haben dekorative Zwecke erfüllt: bei Halloween-Partys, im Eingangs bereich der Kitas.
Nach dem Wettbewerb ist der Kita-Chefin ein Stein vom Herzen gefallen, als ihr Bilke erklärt habe, dass ein Sieger selbstverständlich seinen Titel verteidigen darf. „Wir treten wieder an“, meint sie selbstbewusst. Denn an Pferdemist als Untergrund wird auch 2025 kein Mangel bestehen. Selbst wenn es Dietrichsdorf dann nicht auf das Treppchen schafft, 250 Euro Trostpreis seien mehr als nur ein wenig Anerkennung. Der Kauf von Mobiliar und Schlafmatten besitzt oberste Priorität, der Rest wird in die Renovierung investiert.
Bilke erklärt, dass solche Termine zu ihren Favoriten gehören. Kinder und Erzieher freuen sich, die Laune sei dementsprechend. Zu ihrem Aufgabenfeld gehöre auch die Organisation der Knax-Weihnachtsfeiern für die kleinen Sparer des Geldinstituts. In Jessen finden diese in mehreren Durchgängen traditionell auf der Hirtenwiese statt.
Es ist leise vor dem Gebäude. Wo ist eigentlich „Winnipilz“ geblieben? Dieser sitzt auf einer Bank vor dem Gebäude und macht einen geschafften Eindruck. Die paar Meter bis zum Auto schafft das Maskottchen. Jetzt heißt es: Raus aus dem Kostüm! Auf Rang hinter Oranienbaum landet die Kita „Micky Maus“ aus Trebitz (182 cm).