Max-Lingner-Grundschule Jessen Max-Lingner-Grundschule Jessen: Aus Pingpong wird Tischtennis

Jessen - Eine Woche lang war das Pingpong von Tischtennisbällen in der Turnhalle der Max-Lingner-Grundschule die wohl lauteste Geräuschkulisse. 140 Jungs und 126 Mädchen der Schule haben sich im Rahmen der Tischtennis-Minimeisterschaften über Klassenausscheide bis hin zu den Schulmeisterschaften gekämpft. „Das ist eine Super-Beteiligung“, lobt Harald Hecht.
Als ehrenamtlicher Trainer des Sportvereins Allemannia 08 Jessen leitet er diesen jährlichen Höhepunkt schon zum 33. Mal. Leider steht der Trainer mit diesem Engagement im Landkreis Wittenberg mittlerweile allein auf weiter Flur - oder besser gesagt an den grünen Kunststoffplatten. Einzig die Stadt Jessen beteiligt sich mit ihren Grundschulen in Jessen, Seyda und Schweinitz an dieser bundesweit größten Breitensportaktion - initiiert vom Deutschen Tischtennis Sportbund.
Der Dachverband stellt die notwendigen Ausrichterpakete inklusive Urkunden für Orts- und Kreisentscheide zur Verfügung. Dennoch hat Hecht in Vorbereitung der Wettkampftage reichlich zu tun. Da die Jessener Halle von mehreren Vereinen und Sportgruppen genutzt wird, müssen die Spieltische immer wieder wegräumt werden, um sie Stunden später wieder aufzustellen. Letzteres ist oft erst am späten Abend möglich.
Schulleiterin Heidrun Dinda honoriert: „Die Kinder lieben diese Meisterschaft, und das geht vor allem auf das Konto von Harald Hecht, der alles perfekt vorbereitet und einfühlsam begleitet.“ Unterstützt wird er dabei von Lehrern, Erziehern und einigen Eltern.
Schon bei den Wettkämpfen in Schweinitz und Seyda zeichnete sich ab, dass der Spaß die beste Motivation ist. Hecht wird nicht müde, den Kindern die Spielregeln und Schlagtechniken zu erläutern. „Nicht nur Hauen, sondern den Schläger leicht ziehen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber es klappt immer besser.“
Wie zuvor in Seyda und Schweinitz kristallisieren sich auch in Jessen einige Talente heraus. Zum Beispiel Angelique Vetter: „Du hast deine Gegnerin ganz schön gejagt, weil du sehr konzentriert und eigentlich nur mit den Augen gespielt hast“, lobt der Trainer zur Siegerehrung die Viertklässlerin. Dass auch an Körperlänge (noch) recht kleine Schüler große Erfolge erzielen können, offenbaren Tara Mohrs aus der zweiten und Lucas Petla aus der dritten Klasse.
Harald Hecht lobt auch die Aufmerksamkeit jener Schüler, die an den Tischen die Punkte mitgezählt haben. Er weiß sehr wohl, dass nicht jeder talentierte Schüler auch weiterhin intensiv Tischtennistraining betreibt: „Oft ist es so, dass diese Mädchen und Jungen schon im Handball oder Fußball aktiv sind. Einige haben auch ältere Geschwister, mit denen sie in der Freizeit öfter Tischtennis spielen.“ (mz/gzn)