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Leichtathletik-Wettbewerb Leichtathletik-Wettbewerb: Volldampf Richtung Supersprinter-Finale

Von Thomas Tominski 08.04.2018, 05:33
Direktorin Betty Riedel (rechts) schickt den nächsten Teilnehmer aus der Evangelischen Grundschule Holzdorf ins Rennen. Beim sechsten Vorausscheid des Supersprinterwettbewerbs waren 163 Kinder am Start.
Direktorin Betty Riedel (rechts) schickt den nächsten Teilnehmer aus der Evangelischen Grundschule Holzdorf ins Rennen. Beim sechsten Vorausscheid des Supersprinterwettbewerbs waren 163 Kinder am Start. Thomas Tominski

Jessen - Kevin Heinze lehnt tiefenentspannt an der Wand und wartet geduldig auf seinen Einsatz. Der Jessener Grundschüler hat den Wettbewerb „Landkreis Wittenberg sucht seine Superspinter“ dreimal in Folge (2015 bis 2017) gewonnen und zudem beim gemeinsamen Kräftemessen mit dem Nachwuchs aus Dessau der versammelten Konkurrenz im Paul-Greifzu-Stadion die Hacken gezeigt.

„Es ist toll, im Rahmen eines internationalen Leichtathletik-Sportfestes zu gewinnen“, sagt der Viertklässler aus der Max Lingner-Schule, der am 27. Mai im Wittenberger Lambert-Stadion seinen Hattrick veredeln will. Beim sechsten von insgesamt sieben Vorausscheiden düst Heinze an die Spitze des Gesamtklassements und verbessert seine Bestzeit über 30 Meter mit fliegendem Start von 4,29 auf 4,25 Sekunden. „Ich entwickele erst ab Mitte des Rennens richtig Tempo“, so der Seriensieger.

Stolze Sportlehrerinnen

In der Turnhalle des Jessener Gymnasiums haben insgesamt 163 Teilnehmer Aufstellung genommen. Sie kommen aus Pratau, Wittenberg, Annaburg, Prettin, Seyda, Schweinitz, Holzdorf und Jessen. Ausrichter ist die TSG aus der Lutherstadt. Gesamtleiter Ulf Schröter und sein Team haben alles im Griff. Jeder Sportler wird aufgerufen, die Zeiten sind sofort notiert.

Der letzte Vorausscheid im diesjährigen Wettbewerb „Landkreis Wittenberg sucht seine Supersprinter“ geht am 19. April von 15.45 bis 18.30 Uhr in der Wittenberger Stadthalle über die Bühne. Alle bisherigen Starter bekommen dort erneut die Möglichkeit, in zwei Läufen ihre bisherige Zeit über 30 Meter zu verbessern.

Am 27. Mai steht im Lambert-Stadion das Finale auf dem Programm. Qualifiziert sind die jeweils zwölf schnellsten Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2006 bis 2011. Die Semifinalläufe über 50 Meter (mit Tiefstart) beginnen um 12.30 Uhr, die zwölf Finals direkt im Anschluss.

Nummer eins in der Schulwertung ist momentan die Evangelische Grundschule Holzdorf mit 94,12 Prozent (Gesamtschülerzahl 51 - Teilnehmer 48). Es folgen die Grundschulen Schweinitz (52,38 Prozent), Bad Schmiedeberg (45,89), Annaburg (43,81) und Prettin (31,17).

Emily Röder geht ebenfalls für „Max Lingner“ ins Rennen und erzählt, dass Mutter Jenny sie zu Hause trainiert hat. „Ich habe fast immer gewonnen“, verrät das Mädchen au der zweiten Klasse, das beim Finale im Lambert-Stadion nicht wieder den vierten Platz belegen will. „Rang drei muss es mindestens werden“, sagt Emily Röder selbstbewusst, die in der aktuellen Rangliste auf dem sechsten Platz steht (4,90 s).

„Wir haben nur schnelle Kinder an unserer Schule“, betonen die Sportlehrerinnen Heike Schmidt und Catrin Thier unisono, denn Sport wird an der Bildungseinrichtung groß geschrieben. „Wir haben auch super Bedingungen“, sagen sie.

Anfeuerung an allen Ecken

Stark vertreten ist auch die Evangelische Grundschule Holzdorf. Direktorin Betty Riedel sorgt am Start stimmgewaltig für Vorschub, Lehrer Jürgen Rettel feuert im Zielbereich an und fängt die Kinder auf. Die Schulleiterin erzählt, dass sie den kleinen Sprintern ausgiebig erklärt hat, wie fliegender Start funktioniert.

„Sie haben die Vorgaben toll umgesetzt. Es war allen Kindern anzumerken, wie viel Spaß ihnen die Veranstaltung macht.“ Der zehnjährige Matteo Brenner hat alles gegeben, doch am Ende fehlen dem Viertklässler aus Holzdorf ein paar Hundertstel, um die Finalteilnahme in Wittenberg zu buchen. „Toller Wettkampf, super Atmosphäre“, lautet seine Einschätzung.

Leni Fiedler aus der ersten Klasse steht als Elfte des Klassements zumindest schon mit einem Bein auf der Tartanbahn des Lambert-Stadions. Die Sechsjährige ist im Vorfeld mit Vater Steffen um die Wette gerannt. „Er hat sich gewundert, wie schnell ich bin.“

Die Teilnehmer rücken weiter. Wer zwei Durchgänge absolviert hat, ist fertig. „Wir sind mit fünf Kindern hier“, sagt die Direktorin der Grundschule Seyda, Silke Schramm, die fest davon ausgeht, dass noch ein paar Sportler ihrer Bildungseinrichtung den Weg nach Jessen finden. Die Chefin erzählt, dass alle Kinder motiviert sind und auf den 30 Metern ihr Bestes geben werden.

Meggi Knohl (2. Klasse) läuft zweimal 5,29 Sekunden und schrammt mit dieser Zeit knapp am Finale vorbei. „Ich bin nicht traurig. Es kann nicht jeder gewinnen.“ Lennox Quaiser (Ak 10) fehlen acht Hundertstel zur Qualifikation. „Eigentlich bin ich schneller“, sagt der Schüler aus Seyda.

Alle Ergebnisse zu den sechs bisherigen Vorausscheiden sind für Internetnutzer unter www.tsg-wittenberg.de einsehbar. (mz)