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Landwirtschaft Landwirtschaft: Tochter von Eminenz eine der Besten

Von Andreas Richter 19.03.2002, 19:25

Grabo/MZ. - Nun stellt sich der Laie womöglich die Frage, was ist so besonders an dieser Kuh. Einiges, könnte der Fachmann vorwegnehmen. Das Battiner Agrarunternehmen hat nämlich ein Exemplar im Stall zu stehen, welches offenbar auf dem besten Weg ist, eine absolute Superkuh zu werden. Schon jetzt belegen Zahlen und Fakten, dass Esmeralda aus der Masse gewöhnlicher Kühe heraussticht. Sie zählt nicht allein zu den Spitzentieren des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg, dem die Battiner e.G. angehört, aufgrund ihrer Veranlagungen könnte sie es in ihrer Rasse, den Holsteiner Schwarzbunten, ganz nach vorn schaffen.

Doch der Reihe nach, denn die Sache mit den Kühen ist keineswegs so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Was macht Esmeralda nun zu einer Spitzenkuh? Daran ist der Vater mit dem stolzen Namen Eminenz schuld. Das Tier rangiert momentan auf Platz zehn der deutschen Zuchtwertschätzung bei Schwarzbunten und ist laut Experten "ein Bulle der Extraklasse und der im Moment gefragteste Erzeuger". Allein 145 Töchter von Eminenz sind in der so genannten Milchbewertung vertreten.

Esmeralda, geboren 1998, zählt nun in der Nachzuchtgruppe Eminenz zu den Spitzentieren. Bereits zweimal innerhalb von 36 Monaten Mutter geworden, lag allein in der ersten Laktation (Milchabsonderung) die Milchgesamtleistung bei jährlich über 12 000 Kilogramm. Der Durchschnitt bewegt sich um die 8 000 Kilogramm. Die momentane Tagesleistung weist 50 Kilogramm Milch aus.

Allein diese Zahlen belegen Landwirten, welcher "Schatz" Tag für Tag in die Melkanlage geführt wird. Doch im Falle von Esmeralda besteht der Alltag nicht mehr allein nur aus Melken, Fressen und Ruhen. Schon mehrmals war die Kuh bei Ausstellungen, die nächste steht bevor. Am 6. April wird sie in Groß-Kreutz im Vermarktungszentrum Experten aus dem In- und Ausland vorgestellt. Daher hieß es bereits am Montag für Mitarbeiter der MVA Grabo, die Schönheit auf Hochglanz wienern. Das aber auch aus dem Grund, weil der Geschäftsführer des Rinderzuchtverbandes, Bernd Adler, und der Abteilungsleiter Milchrind, Michael Mölter, selbst vorbeikamen. Zusammen mit dem Chef der Battiner e.G., Kurt Walther, wurde Esmeralda noch einmal in Augenschein genommen. Zudem galt es, Zeitpläne für die Ausstellung abzustimmen.

Michael Mölter machte darauf aufmerksam, dass sich das Graboer Tier eines großen Interesses erfreue. "Sie war ja nicht allein nur bei etlichen Ausstellungen. Wir führen sie auch Besuchergruppen vor, selbst Landwirte und Experten aus Luxemburg, Italien und Australien haben Esmeralda bereits in Augenschein genommen."

Wohin ihr Weg führen könnte, da ist der Abteilungsleiter etwas vorsichtig. "Es kann soviel passieren, auch im Leben einer Kuh. Aber ich denke mal, dass, wenn alles in normalen Bahnen verläuft, hier noch einiges zu erwarten ist."

Momentan warten alle auf eins, auf unumstößliche Anzeichen, dass Esmeralda trächtig ist. Besamt wurde sie, und wenn alles klappt, könnte in rund neun Monaten ein weiterer Nachkomme von Eminenz durch den Stall hopsen.