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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Wichtige Etappe geschafft

Von Frank Grommisch und Sven Gückel 01.07.2012, 17:07

Jessen/MZ. - Das bestätigte auch Sarah Zegarek aus Elster. Sie hat konsequent auf ihr Medizinstudium hingearbeitet und konnte sich als Lohn ihrer Mühen über einen Zensurendurchschnitt von 1,0 freuen. "Diesen Superwert", so stellte Schulleiterin Monika Kaufhold fest, "hat in den vergangenen Jahren kein Schüler unserer Schule erreicht." Und Conrad Lindner, der einstige Leiter des Gymnasiums und jetzt Vorstandsmitglied im Schulförderverein in Jessen, bestätigte, dass solch ein Abschluss sehr selten ist. Darum hatte sich der Schulförderverein dafür entschieden, Sarah Zegarek auszuzeichnen. "Sie hat Außerordentliches geleistet", äußerte Conrad Lindner in seiner Laudatio. Er würdigte dabei auch die Arbeit der jungen Frau im Schülerrat der Bildungsstätte. "Zwar fällt mir das Lernen leicht", sagte Sarah Zegarek, "doch dafür habe ich große Prüfungsangst." Die bekam sie aber bei ihren Abiturprüfungen gut in den Griff. Der erstklassige Abschluss ermöglicht es der jungen Frau jetzt, ihren Wunschberuf ins Auge zu fassen. "Ich habe mich an sechs Universitäten um einen Studienplatz für Medizin beworben", bekannte sie. Das Ziel ihrer Ausbildung soll später einmal die Arbeit als Neurologin sein.

Für schlankere Lehrpläne

Am Gymnasium verbrachten die jetzigen Absolventen 1 517 Tage, hatten Nicole Bäz und Markus Gräbner ausgerechnet, die sich im Namen ihrer Mitschüler bei allen Unterstützern bedankten, vor allem bei ihren Eltern. Und dabei hätten auch sie die Erkenntnis gewonnen, dass die Lehrpläne überfrachtet sind und getrost auf die Hälfte verzichtet werden könnte, erklärten die beiden Absolventen und bekamen hierfür Zustimmung aus dem Saal. Gedankt wurde auch den Lehrern, die sie in allen den Jahren am Gymnasium begleiteten, exakt seit dem 19. August 2004.

Nun stehen den Abiturienten viele Türen offen. Die Hochschulreife "ermöglicht es ihnen, ein Studium nicht nur in Deutschland, sondern auch außerhalb unserer Landesgrenzen aufzunehmen", sagte Monika Kaufhold. Sie ist überzeugt, dass die jungen Frauen und Männer feststellen werden, "dass sich die in der Schulzeit gesammelten Erfahrungen gut nutzen lassen". Viele hilfreiche Tipps und Informationen hätten sie in der Grundschule und am Gymnasium erhalten, "die in ungeahnter Weise wieder an Bedeutung gewinnen". Die Absolventen könnten die Gewissheit mitnehmen, dass sie am Gymnasium Spuren hinterlassen haben. "Ich bin überzeugt, dass man die Erfolge von Christian Horst bei den Olympiaden im Fach Mathematik weiterhin erwähnen wird." Monika Kaufhold erinnerte neben anderem an die erfolgreichen Auftritte der Chöre als Gestalter von Festveranstaltungen der Martin-Luther-Universität in Halle und des Landesinstituts für Lehrerfortbildung in Sachsen-Anhalt. Die Schulleiterin lobte auch die Leistungen der Solisten Nadine Müller, Linus Peisker und Markus Teasch sowie der Mitglieder des Kammerchors bei der Aufführung des Pop-Oratoriums "Die 10 Gebote", das übrigens am 13. Juli noch mal in Klöden zu erleben ist. Und die Schüler hätten sich nicht gescheut, sich einzubringen und Probleme offen anzusprechen, auch gegenüber dem Landesverwaltungsamt in Halle. Das geschah zum Beispiel, als die Zukunft einer Theater-AG ins Wanken geriet. "Sie haben so erlebt, dass es etwas bringt mitzuarbeiten, sich einzumischen." Daraus leitete Monika Kaufhold den Rat ab, weiterhin Probleme offen anzusprechen, Lösungswege zu diskutieren und aktive Partner der Gesellschaft zu bleiben.

Mit einer Ballnacht im Gemeinschaftshaus Prettin verabschiedeten sich dann am Abend die Absolventen von ihrer Schulzeit.

Brief der Schulleiterin

Die Schulleitung steht vor neuen Herausforderungen. In zwei Jahren, erläuterte Monika Kaufhold, werde man die Talsohle bei den Schülerzahlen durchschreiten. Ein positiver Trend zeichne sich schon in den Klassenstufen fünf bis zehn ab, die drei- oder vierzügig laufen. Welche Neuheiten Schüler und Eltern ab September erwarten, möchte die Schulleiterin demnächst via Internet bekannt geben. Drei- bis viermal pro Jahr plane sie einen Schulleiterbrief auf der Internetseite der Schule (www.gymnasium-jessen.de ). Darin wird sich Monika Kaufhold unter anderem zu personellen Veränderungen bei den Lehrern äußern, aber auch zu einem Brief, der die Schule aus dem Landesbildungsministerium erreichte. Darin wird dem Gymnasium bestätigt, ab September eine "Ganztagsschule in offener Form" zu sein. Dies schaffe zusätzliche Lehrerstunden, biete aber auch genügend Raum, um noch intensiver auf Stärken und Schwächen der Schüler einwirken zu können, erläuterte Monika Kaufhold.