Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Tour über Brandenburg und Polen
HOLZDORF/MZ. - Bis zum 5. August wollen die aus neun Nationen angereisten Piloten den jeweils Besten ihrer Klasse ermitteln.
Generalleutnant Friedrich Wilhelm Ploeger, stellvertretender Befehlshaber der Alliierten Luftstreitkräfte in Rammstein, war die Freude an seiner Aufgabe anzusehen. In Vertretung des Inspekteurs der Luftwaffe, Schirmherr des Segelflugwettbewerbs, eröffnete er am Montagabend einen Wettkampf, für den sein eigenes Herz begeistert schlägt. "Dem Segelflug, der Königsdisziplin des Flugsports, fühle ich mich ebenso verbunden wie der Region um den Standort Holzdorf", betonte er. In seiner Jugend, so der heute 61-Jährige, sei er selbst aktiver Segelflieger gewesen. Zu genau wisse er deshalb, was in jedem der Piloten beim Abheben von der Bahn vorgehe. Gleichsam kenne er aber auch die Sehnsüchte der Flieger. "Ich wünsche ihnen eine Hammerthermik, bei der sich die Scheunentore öffnen", brachte er es markant auf den Punkt. Ausdauernde Flüge, jedoch auch interessante Gespräche und einen regen Erfahrungsaustausch mit anderen Piloten seien laut Ploeger im Verlaufe des Wettbewerbs so gut wie garantiert. Zumal die Region um Holzdorf ideale Bedingungen für den Segelflug bietet. Darauf verwies einmal mehr Oberstleutnant Jörg Zinnert, Präsident der Bundeswehr-Flugsportvereinigung e.V. Zudem stehe Holzdorf für neue sportliche Herausforderungen, eine überaus lobenswerte Gastfreundschaft und, so die Erfahrungen der vergangenen Wettbewerbe, einen fairen Wettkampf. Der Standortälteste Oberst Michael Dederichs hingegen bat die Teilnehmer während der Flüge nicht nur auf die Instrumententafel ihrer Maschine zu achten, sondern auch der unter ihnen liegenden Region einen Blick zu schenken. "Es lohnt sich allemal", sagte er.
Punkt zwölf Uhr hoben die ersten Maschinen vom Boden des Fliegerhorstes ab. Pausenlos drehten einmotorige Schlepper, die sie in entsprechende Höhen beförderten, über dem Flugfeld ihre Runden. Ziel des ersten Tages war es, in Richtung Berlin zu segeln, von dort nach Elsterwerda und dann gen Peitz. Dabei wurde zeitweise auch polnisches Territorium überflogen. Wie die Piloten aus Deutschland fieberten jene aus Großbritannien, Belgien, Tschechien, den Niederlanden, der Schweiz, aus Ungarn, den USA und aus Frankreich dem Start entgegen.
Segelflug, so General Ploeger, sei für viele Menschen die erste Begegnung mit der dritten Dimension. Da sich über diesen Sport für junge Männer und Frauen auch der direkte Weg in die Bundeswehr finden lasse, sei die Förderung des Segelflugs für das Militär in puncto Nachwuchsgewinnung eine bedeutende Aufgabe.