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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Mit der AWO fing alles an

Von H.-DIETER KUNZE 20.06.2011, 18:37

MÜGELN/MZ. - Fast schon Routine, aber eben nur fast. Wirklich schleicht sie sich in keinem Jahr ein. Obwohl es bereits die 28. derartige Bikerparty war. Jedes Treffen ist spannend und ein bisschen anders. Man sieht sich wieder und hat viel zu erzählen.

Handschlag bei Ankunft

President Joachim "Simon" Knape aus Jessen und andere MC-Mitglieder begrüßten die Ankommenden am Tor mit Handschlag. Nach der Entrichtung des Obolus konnte sich jeder seinen Zeltplatz selber aussuchen. Oder man zischte nach der teilweise recht langen Anfahrt aus vielen Teilen Deutschlands und einigen Nachbarstaaten erst mal ein kühles Blondes.

Kaum ein Biker verrät seinen vollständigen Namen, schon gar nicht gegenüber der Presse. Vielmehr redet man sich mit den Spitznamen an. "Bubi" ist Mitglied im MC Stormbringer Nomad Rostock, spricht unüberhörbar sächsischen Akzent und kam von seinem Wohnort Lippstadt in Nordrhein-Westfalen mit seiner Harley Davidson nach Mügeln. In Eskorte seiner beiden Söhne Mike und Steve. Selbstverständlich fahren die beiden den gleichen Kult-Motorradtyp wie "der Alte". Auch Ehefrau und Mutter Ulrike war als Sozia mitgefahren. Sie und "Bubi" verbindet mit President "Simon" eine langjährige Freundschaft. Wie "Bubi" sagte, war er bei allen 28 Treffen in Jessen und in den letzten Jahren in Mügeln dabei.

"Mit der Sport-AWO fing alles an", erinnert er sich. Auch die Jessener hatten dieses recht seltene Motorrad mit dem Viertakt-Motor als Kultobjekt entdeckt. Nach der Wende wurde alles anders, überwiegend Harleys avancierten dann zum Objekt der Begierde. Allerdings, für "'nen Appel und ein Ei" waren diese Maschinen nicht mehr zu haben. Egal, jeder hat eben seine Leidenschaft.

Andreas war aus Rostock über die Autobahn und dann über Landstraßen nach Mügeln gedüst. Elf Mal war er bei den Treffen dabei. "Wir sind ein echter Freundeskreis und verstehen uns prächtig", schwärmte er. Und er lobte das ruhige, gepflegte Ambiente am Mügelner Teich. "Mopped" aus Samswegen bei Wolmirstedt war mit seiner "Suzuki" das vierte Mal beim Bikertreffen in Mügeln. Für "Ente" aus Stassfurt war es eine Premiere. "Ist ja echt geil hier, ich komme bestimmt wieder", zeigte er sich begeistert. "Tino" aus dem Erzgebirge schwört aufs Dreiradfahren. Im Beiwagen seiner BMW hatte es sich sein zehnjähriger Sohn Tom bequem gemacht.

Ehrenamtliche Unterstützer

Die Freiwillige Feuerwehr Mügeln war wie bei jedem vorherigen Biker-Treffen mit einem Einsatzfahrzeug vor Ort. Besonders überwachte sie das Lagerfeuer, das traditionell entzündet wird. Sollte es einmal zu staubig werden, dann besprüht sie mit ihrem Tanklöschfahrzeug auch die Zufahrtswege. Ebenso mit von der Partie: Sanitäter vom Kreisverband des Roten Kreuzes Wittenberg. Seit Jahren versehen sie hier ihren Dienst. "Ehrenamtlich", wie Anja Schiller aus Jessen unterstrich.

Gefeiert wurde in der großen Halle am Freizeitgelände. Am Samstag spielte die Band "Whetstone" aus dem Brandenburgischen. Einen wesentlich längeren Anfahrtsweg hatten dagegen die Musiker der Hardrock-Formation "M-Pire". Aber den Weg von Belgien nach Mügeln kennen sie mittlerweile gut. Sie heizten hier nicht zum ersten Mal kräftig ein.