Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Jagdhornklänge am Richtfunkmast
WEIDMANNSRUH/MZ. - Feuerwehr als Veranstalter
Veranstalter waren zum zehnten Mal in Folge die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gölsdorf. Diesmal erhielten sie Unterstützung von Mitgliedern des Gölsdorfer Mühlenvereins.
Bereits Tage zuvor war eifrig Holz aus dem umliegenden Waldgebiet gesammelt, zu einem ansehnlichen Haufen aufgeschichtet und schließlich am Samstag angezündet worden. Die Flammen loderten schon hoch, als die Langenlipsdorfer Jagdhornbläsergruppe "Waldesruf" mit dem Signal zur Begrüßung das Neujahrskonzert unter freiem Himmel eröffnete. Eigentlich sollt es schon 14 Tage früher stattfinden, aber wegen starker Sturmböen wurde es aus Sicherheitsgründen im wahrsten Sinne des Wortes abgeblasen.
Diesmal kamen die Besucher auf ihre Kosten. Das Feuer wärmte von außen - wenn man nicht gerade im Qualm der ständig wechselnden Windrichtung stand - und von innen her sorgte Glühwein für die entsprechende Betriebstemperatur des Körpers. Das Repertoire der Bläser war abwechslungsreich. Neben "Hirsch, Sau oder Fuchs tot" erfuhren die Gäste so einiges über typisch jagdliche Weisen. Obwohl keine Hatz aufs Wild stattgefunden hatte. Das Ambiente war geprägt von wetterfester Kleidung, hochgezogenen Kragen, Kapuzen und Regenschirmen. Denn Flockenwirbel überzog das Areal in und um Weidmannsruh bald mit einer dünnen Schneeschicht. "Das war doch wirklich nicht nötig, dass die Tische am Imbissstand weiß eingedeckt werden", meinte belustigt ein Gast. Und brannte mit seinem Glühweinbecher ein Loch ins "Tischtuch".
Ein paar Schneeflocken
Alle nahmen es gelassen zur Kenntnis. "Lieber Schnee als Sturm", kommentierte es Fred Schade, Ortsvorsteher und -wehrführer von Gölsdorf. Elfriede Schade und ihr Ehemann Günter aus Gölsdorf gehören von Anfang an zu den Stammgästen des Neujahrsblasens in Weidmannsruh. "Das lassen wir uns nicht nehmen, es ist doch alles so schön romantisch hier", meinte die Ehefrau.
Gäste aus dem Landkreis Wittenberg machten sich diesmal allerdings etwas rar. Denn sonst strömte stets eine größere Gruppe zu Fuß aus Mark Zwuschen Richtung Weidmannsruh. "Das liegt einfach an der Terminverschiebung. Denn wir planen unsere Feiertermine lange im voraus. Weidmannsruh ist stets am ersten Januarsamstag dran", meinte schmunzelnd eine Mark Zwuschenerin, die es gerade noch so hatte einrichten können dabei zu sein.