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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Fit für Einsatz und Wettkampf

Von Sven Gückel 09.01.2012, 17:17

Hohndorf/MZ. - Dörfer mit einer eigenen Feuerwehr gibt es (noch) eine ganze Menge. Allerdings ist es nicht vielen vergönnt, über den eigenen Tellerrand hinaus bekannt zu sein. Die Hohndorfer Kameraden haben das schon mal geschafft. Ausschlaggebend dafür ist ihr sportlicher Ehrgeiz. Seit mehreren Jahren widmen sie sich intensiv dem Feuerwehrsport, treten regelmäßig bei Wettkämpfen an, demonstrieren ihre Stärke beim so genannten Sachsen-Anhalt-Cup. Für den hatten sich 2011 immerhin 18 Mannschaften gemeldet. Vier Läufe mussten alle teilnehmenden Löschtruppen bestreiten, in Buch (Altmark), Gollma-Landsberg, Bernburg und erstmalig in Prettin. Hohndorf beendete die Serie auf einem zweiten Platz.

Die letztjährige Landesmeisterschaft in Sachsen-Anhalt beschied den Kameraden Rang fünf. Luft nach oben, so Wehrleiter Mario Noack im Verlaufe der Jahreshauptversammlung der Wehr am Samstagabend, gebe es noch genügend.

Allerdings, ergänzte sein Stellvertreter Sven Idelberger, müsste man dafür die Trainingsintensität gravierend erhöhen. Für eine Truppe, die lediglich ein Hobby ausübt, nicht immer einfach.

Ausbildung hat hohen Stellenwert

Doch so stolz die Hohndorfer auf ihre errungenen Wettkampferfolge auch sind, immerhin bestiegen sie im vergangenen Jahr sieben Mal das Medaillenpodium, ausschließlich darauf reduzieren lassen möchten sich die Kameraden nicht. Unablässig drängt Noack die Mitglieder der Wehr deshalb dazu, die Angebote des Ausbildungs- und Fortbildungskatalogs auszuschöpfen. Insgesamt 633 geleistete Stunden stehen diesbezüglich 2011 zu Buche. Wesentlich mehr als noch in den Jahren zuvor, bekannte der Wehrleiter. Auch für das laufende Jahr sind dementsprechend die Ziele schon klar abgesteckt. Fortbildungen im Atemschutz, Einsatzrecht und im vorbeugenden Brandschutz sowie Ersthelferkurse gibt Noack vor.

Wie wichtig die feuerwehrtechnische Schulung ist, belegt die Einsatzstatistik des vergangenen Jahres. Lag diese 2010 bei null, so musste die Hohndorfer Wehr im Folgejahr gleich sechs Mal ausrücken. Zwei Brände, drei Hochwassereinsätze sowie eine technische Hilfeleistung galt es zu absolvieren. Gänzlich zufrieden ist Mario Noack mit seinen Mannen dennoch nicht. So kritisierte er insbesondere die aktiven Kräfte, von denen sich einige nicht im Stande sehen, an den monatlichen Schulungen teilzunehmen.

Neues Fahrzeug wird benötigt

Sorgenkind der Hohndorfer ist ihr Einsatzfahrzeug. Der B 1000, Baujahr 1982, hat seine besten Tage längst hinter sich. Zudem erlaubt es der Wagen nicht, mehr als fünf Personen zum Einsatzort zu transportieren. Angesichts des aktuellen, deutlich verbesserten Ausbildungsstands der Kameraden, aber auch um kommenden Aufgaben gewachsen zu sein, wünsche man sich ein anderes Fahrzeug, argumentierte Noack in Richtung der Gäste, zu denen neben anderen Bürgermeister Erich Schmidt (SPD) und Stadtwehrleiter Roland Karthäuser gehörten. Den Finanznotstand der Stadt vor Augen wolle man nicht drängen, "spätestens 2013 wäre aber ein Fahrzeugwechsel wünschenswert". Vielleicht verdienen ihn sich die Kameraden ja mit weiteren sportlichen Erfolgen, etwa beim erneuten Heimspiel am 7. Juli in Prettin (Sachsen-Anhalt-Cup) oder bei der erstmals am 26. August in Wittenberg ausgetragenen Superliga, für die Hohndorf als Zweitplatzierter Sachsen-Anhalts startberechtigt ist.

Abschluss der Jahreshauptversammlung waren Beförderungen und Auszeichnungen. Diese erfuhren Ulrich Klawitter für 40 Jahre treue Dienste sowie Nico Kehling und Martin Dvorak mit ihrer Beförderung zum Oberfeuerwehrmann. Ferner wurden Alexander Schulze zum Hauptfeuerwehrmann sowie Sven Idelberger und Mario Noack zum Oberlöschmeister ernannt.