Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Angler in Annaburg vertrauen ihrem Vorstand
Annaburg/MZ. - Auf der Wahlversammlung der Annaburger Ortsgruppe des Deutschen Anglerverbands (DAV) am Freitagabend sprachen die anwesenden Mitglieder ihrem geschäftsführenden Vorstand erneut das Vertrauen aus. Für die nächsten zwei Jahre bestätigten sie Mario Bader als Vorsitzenden, Nick Drechsler und Mario Albrecht als seine Stellvertreter, als Kassierer Andreas Rothbart und als Protokollführer Andreas Pollex, im Amt.
Leider war genau der Sportfreund, dessen Fisch von den Annaburger Anglern auf ihrer Jahresversammlung in der Gaststätte "Goldener Ring" zum Siegertier der zurückliegenden Saison gekürt wurde, nicht anwesend. Aber der Schlei von Hans-Jürgen Lampa, mit seinen für diese Fischart ansehnlichen Maßen von 48 Zentimetern Länge und 1,7 Kilogramm Gewicht, überzeugte die Petri Jünger. Erfreulich auch der Umstand, dass das Tier in heimischen Gewässern gefangen wurde.
118 Sportfreunde sind Mitglieder in der Annaburger Ortsgruppe des Deutschen Anglerverbandes, die den schönen und bezeichnenden Namen "Ausdauer" trägt. Ausdauer ist wohl die entscheidende Charaktereigenschaft, die ein Petrijünger haben muss, um erfolgreich seinem Hobby nachzugehen. Das lernen bereits die Kinder und Jugendlichen, von denen erfreulich viele die Nachwuchsriege stellen. Die Jüngsten sind gerade einmal zwölf Jahre alt, aber nicht weniger erfolgreich als die Großen. Maximilian Rothbart (zwölf), berichtete stolz von einem 45 Zentimeter langem Karpfen mit ordentlichem Gewicht, den er als bisher besten Fang aus dem Wasser zog. Seine Oma habe das Tier gleich lecker zurecht gemacht.
13 junge Menschen haben im Verein eine Heimat gefunden und es könnten durchaus noch mehr sein, wären da nicht die leidigen Bestimmungen, an die sich auch der Annaburger Anglerverein halten muss.
In Sachsen-Anhalt, so will es das Gesetz, ist das A und O der Fischereischein. Wer den nicht vorweisen kann, ist nicht berechtigt, an einem Gewässer zu angeln. Um an ihn zu gelangen, sind 30 Pflichtstunden in einem Kurs zu absolvieren, was selbstverständlich auch mit Kosten verbunden ist. Angler sollen bei der Ausübung ihres Hobbys der Natur und Umwelt keinesfalls schaden und vor allem dem Tierschutz Genüge tun.
Das aber ist für das Gros der Angler selbstverständlich, auch wenn sie selbstkritisch zugeben, dass das noch nicht für alle gilt. Da werden schon mal leere Wurmdosen am Angelplatz liegen gelassen. Doch die vielen freiwilligen Arbeitseinsätze, die auch die Annaburger Vereinsmitglieder Jahr für Jahr in der Gewässerpflege leisten, machen dies mehr als wett. Allein im vergangenen Jahr, so bezifferte es der am Freitag mit seinem gesamten Vorstand wiedergewählte Vorsitzende, Mario Bader, in seinem Rechenschaftsbericht, seien das 287 Stunden gewesen.
Auch jetzt im Winter ruht dahingehend nicht etwa still der See. Bernd Bachmann schlug vor, "falls sich noch einmal eine tragfähige Eisdecke an den Angelgewässern bilden sollte, könnten wir von der Wasserseite aus Äste bergen".
Darüber hinaus äußerte er die Überlegung, ob es nicht sinnvoll sei, interessierten Kindern und Jugendlichen ein Schnupperangeln zu ermöglichen, um noch mehr Nachwuchs an die naturverbundene Freizeitbeschäftigung heran zu führen. Der Vorstand griff diese gute Idee auf und will sich nun kundig machen, welche Möglichkeiten für die Kinder bestehen, sich mit dem Thema Angeln praktisch vertraut zu machen.