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Grundschule Elbkinderland Kompetenz ist in Elster Trumpf

Die Grundschule „Elbkinderland“ Elster erhält ein besonderes Siegel. Wann die Feierstunde über die Bühne geht und wie viele Kilometer bis zur Nordsee fehlen.

Von Thomas Tominski 05.05.2021, 07:56
Bis Freitag  haben die  Kinder  der  Grundschule „Elbkinderland“ Elster noch Zeit,    auf dem Pausenhof die  Nordsee zu erreichen.
Bis Freitag haben die Kinder der Grundschule „Elbkinderland“ Elster noch Zeit, auf dem Pausenhof die Nordsee zu erreichen. (Foto: Thomas Tominski)

Elster

Für die Onlineveranstaltung mit Bildungsminister Marco Tullner (CDU) ist alles vorbereitet. „Hauptsache“, dämpft Direktorin Yvonne Höhne etwas die Erwartungen, „ruckelt die Leitung nicht. Denn wir haben noch kein schnelles Internet.“ Fest steht: Die Grundschule „Elbkinderland“ Elster gehört zu den neun Bildungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt, die am Donnerstag unter Mittag das Siegel „Internet-ABC-Schule“ erhält.

Damit wird seitens des Bildungsministeriums und der Medienanstalt das Engagement zur Förderung der Internetkompetenz von Schülern gewürdigt. Ivonne Höhne erzählt, dass die Schulung der Lehrkräfte - in diesem Fall Jenny Fabian, Tobias Berger und die Chefin selbst - anderthalb Jahre gedauert hat. In den einzelnen Modulen haben die Lehrer den allgemeinen Umgang mit einem Computer sowie spezielle Dinge wie Sicherheit im Internet gelernt.

Viel Computerarbeit

Normalerweise, so die Chefin, geht diese Weiterbildung über zwei Jahre. Da die Grundschüler aufgrund des Distanz- und Wechselunterrichts in den vergangenen Monaten jedoch viel am Computer gearbeitet haben, sei bereits eine gute Kompetenz vorhanden. Prinzipiell geht es auch darum, die Eltern mit einzubinden. Seit September 2020 läuft laut Höhne ein reger Informationsaustausch. „Cybermobbing ist schon etwas Spezielles“, so die Chefin, die zusammen mit Jenny Fabian und Tobias Berger Eltern und Kinder sensibilisiert, sich vorsichtig im weltweiten Netz zu bewegen und nur ein Minimum an persönlichen Daten preis zu geben.

Rasen schon abgetreten

Die Schüler, sagt sie, sollen das Internet künftig auch mehr für Recherchen nutzen. Angesagt sind in diesem Alter eher Spiele oder Streamingdienste. Bis zum Anschluss an eine schnelle Datenleitung ist die Schule mit Hardware perfekt ausgerüstet. Das Siegel werde wie erwähnt den Grundschulen verliehen, die das Thema langfristig in ihrem Medienbildungskonzept implementieren. „Wir sind sehr stolz und glücklich, dass wir zu den Geehrten gehören“, so die Direktorin, der nur noch schnelles Internet zum großen Glück fehlt.

Schnell sind dagegen Schüler und Lehrer unterwegs, die am 26.?April ihr sportliches Projekt „Von der Elbquelle bis Mündung - Ich laufe mit“ über 1.094 Kilometer gestartet haben. „Der Rasen entlang der Elbe ist ziemlich abgetreten“, meint die Chefin und beobachtet gleichzeitig Kinder der dritten Klasse, die in der Lüftungspause fleißig ihre Runden (jeweils 200 Meter) um das Schulgebäude drehen.

Mit dem Projekt möchte die Schule den Kindern „die Elbe als ihren Heimatfluss“ näherbringen und auf ein Ereignis hinweisen. Seit Ende Mai 2011 gehört Elster zum „Elbkinderland“. In der Gemeinde weisen vier Schilder auf die Vereinszugehörigkeit hin.

Lehrer bremst Eifer

Bis zum Erreichen der Nordsee fehlen noch 330?Kilometer. Da täglich 30 bis 35?Kinder in der Notbetreuung sind und 40 am Unterricht teilnehmen ist die Chefin optimistisch, dass der Fluss in seiner Gesamtlänge am Freitag abgelaufen ist. „Die dritte Klasse als Mitorganisator des Projekts hat Klassenlehrer Tobias Berger schon bremsen müssen“, meint Höhne, denn hier sind alle mit viel Eifer bei der Sache.

Wenn es wirklich knapp wird, greift Plan B. Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) habe zugesagt, die letzten Kilometer zu laufen. Die Chefin selbst hat bisher 35 geschafft. „Ich habe es mir über die Tage hinweg gut eingeteilt“, sagt sie. Aufgrund des coronabedingten Wechselunterrichts wird es am Freitag keine Feier nach dem Erreichen des Ziels geben. Zumindest kennen alle Kinder den Flussverlauf dann aus dem Effeff.