Kolpingfamilie Kolpingfamilie: Kaunitzer Laienspiel begeistert in Purzien

purzien/MZ - Mit „Der Mehlwurm“, einem Schwank in drei Akten von Wilfried Reinehr, kam die Laienspielschar der Kolpingfamilie diesmal aus Kaunitz nach Purzien. Eine gute Wahl, denn man sorgte für allerhand Lacher im Publikum. Immer wieder wurde das Spiel bei einem gelungenen Gag von Applaus unterbrochen. Deshalb konnte der Spielleiter der Truppe, Hans-Werner Eikelmann, vorher auch nicht sagen, wie lange die Aufführung dauern wird. Er schätzte: etwa zwei und eine viertel Stunde. 15 Minuten mehr wurden es dann.
Aber nicht nur der Inhalt des Stückes, auch das Spiel der Laien begeisterte. Dabei war kaum ein Unterschied zwischen den Mimen mit langjähriger Erfahrung und den Neulingen zu erkennen. Da machte auch Anna-Melissa Draier keine Ausnahme. Sie steht in diesem Jahr erstmals auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
Natürlich ging es im aktuellen Stück wieder um allerhand Verwechslungen und Missverständnisse. Kein Wunder, hatte Bäckermeister Willi Mehlwurm (Klaus Bokel) doch nicht nur eine resolute Frau (Stefanie Kläsener), die ihm mächtige Respekt, um nicht zu sagen Angst einflößte. Er hatte auch zwei Kinder, die Zwillinge Polly und Trixi (Lisa Bokel), die unterschiedlicher nicht sein konnten. Trixi hatte von ihrem Vater sogar Hausverbot bekommen, weil sie in einer Wohngemeinschaft lebte und dort seiner Meinung nach Drogen und Alkohol zu sich nehmen würde, statt etwas Vernünftiges zu machen. Für allerlei Lacher sorgten auch das Hausmädchen Käthe Krabbe (Martina Höwelkröger) und Bürokraft Else Röslein (Jutta Junker), die sich alles andere als gut leiden konnten. Die Bäckersfrau musste da des Öfteren dazwischen gehen.
Natürlich nahm alles ein gutes Ende. Der Vater versöhnte sich mit Trixi, Bäckergeselle Gerd Gutermut (Thomas Kläsener) bekam seine Polly. Die Bäckersfrau verzieh ihrem Mann eine nächtliche Sauftour mit seinem Jugendfreund. Dabei ging es durch zahlreiche Nachtbars und am Morgen danach konnte sich Willi Mehlwurm an nichts mehr erinnern. Einige Anrufe kompromittierten ihn jedoch. Und Mehlwurms Freund fand seinen nach einem Streit verschwundenen Sohn wieder. Kurz, Friede und Freude herrschten zum Ende in der Backstube.
Einige Lachsalven waren allerdings nicht geplant. So fiel unter anderem der auf der Bühne stehende Schreibtisch plötzlich in sich zusammen. Und vor der Pause wurde der Vorhang aus einigen Ösen gerissen. Aber Spielleiter Hans-Werner Eikelmann sagte vorher schon: „Es darf auch ruhig mal etwas schief gehen.“
Am kommenden Wochenende ist „Der Mehlwurm“ noch zweimal in Kaunitz zu sehen. Dann wird der Spielleiter alle Akteure fragen, wer im nächsten Jahr wieder dabei sein möchte. Danach wird der nächste Schwank ausgesucht, der zwischen Weihnachten und Neujahr zur Lesung ansteht. Im Januar beginnen die Proben, zweimal in der Woche. Und fünf Wochen vor Ostern ist schließlich Premiere. Die Purziener dürfen also gespannt sein, womit im kommenden Jahr ihre Lachmuskeln strapaziert werden.
