Kenia-Vortrag auf dem Rosenhof in Meltendorf Kenia-Vortrag auf dem Rosenhof in Meltendorf: Aufklärung wichtigstes Gebot
Meltendorf/MZ. - Hans Heilemann ist Chemie-Ingenieur und betreibt eine Kältetechnik-Firma. Außerdem engagiert sich der aus Willingshausen (zwischen Frankfurt / Main und Kassel) stammende Mann seit 1995 in der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Hannover. 1997 gründete der seit Freitag 57-Jährige innerhalb der DSW einen eigenen Fonds, mit dem er eine Frauengruppe in Kyanganga und ein Jugendprojekt in Kyenzeni, Kenia, unterstützt. Sein Einsatz soll über die genannten Selbsthilfegruppen zur Verbesserung von Familienplanung und Basisgesundheit in deren Regionen führen.
Das gravierendste Problem dort ist die explosionsartig zunehmende Bevölkerung. Die ausgemergelte, meist baumlose Erde (Hans Heilemann: "Die Bäume wurden als Brennholz verbraucht.") kann die Menschen nicht mehr ernähren. Es fehlt zudem oft an Trinkwasser. Aufklärung und Empfängnisverhütung sind daher das wichtigste Gebot. An mit "Let's talk" markierten Stellen hängen so genannte Kondom-Maschinen, aus denen die Menschen kostenlos Präservative ziehen können.
Für seinen fast zweistündigen Vortrag schöpft Hans Heilemann, ein Freund von Heporö-Chef Friedhelm Röse, aus dem, was er 2000 in Kenia erlebt hat. Dieses Jahr zu Weihnachten will er erneut dorthin reisen. Im November sei seine zweite Chemotherapie zu Ende, und im Dezember gehe er dann auf Tour, so der an beidseitigem Lungenkrebs erkrankte und trotzdem äußerst lebensbejahende Hesse.
Neue Ideen treiben ihn. Bisher hat er Bücher für Schulen nach Kenia gebracht, eine Landapotheke mit Krankenstation eingeweiht und Solarkocher importiert, um der akuten Holzknappheit entgegen zu wirken. Jetzt möchte er bei Mombasa und Nairobi Werkstätten eröffnen, die simple aber effektive Solaktechnik herstellen. Dazu gehören die schon erwähnten Solarkocher und ein Lieblingskind von Hans Heilemann, eine Induktionstaschenlampe. Ein Kondensator speichert jenen Strom, der durch Schütteln der Lampe induktiv erzeugt wird. Und eine äußerst sparsame Leuchtdiode sorgt fürs Licht.