Jubiläum in Jessen Jubiläum in Jessen: Raumgestaltung von Sylt bis zum Schloss Bellevue

Jessen - Die Auftragsbücher sind voll, die Warteliste potenzieller Kunden ist lang. Dennoch gönnten sich die Mitarbeiter der Raumgestaltung Jessen GmbH am Freitagabend aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Firmen eine Pause zum Feiern. Dazu trafen sie sich im „Schützenhaus“ in Jessen, einem Ort mit langer Tradition.
Nicht selten jedoch ist das Gasthaus auch eng mit der Geschichte von Vereinen oder Unternehmen verwoben. Als sich am 15. April 1959 engagierte Handwerker zusammenfanden, um die PGH Raumgestaltung Jessen ins Leben zu rufen, machten sie das im heutigen „Schützenhaus“. 60 Jahre später treffen sich deren berufliche Nachfahren wieder hier, um mit 120 Gästen das Jubiläum gebührend und gemeinsam zu feiern.
Fliesenlegerin an Bord
Verglichen mit der Gründerzeit hat sich im Unternehmen vieles verändert. Lag der Schwerpunkt der Arbeiten seinerzeit noch im Ofenbau, so ist dieses Gewerk heute kaum noch gefragt. Umso mehr aber das Verlegen von Fliesen und Natursteinplatten. Darum kümmern sich insgesamt 43 Mitarbeiter der Raumgestaltung. Deutschlandweit sind die Männer, die seit 2018 mit Katrin Arndt auch eine Fliesenlegerin in ihren Reihen haben, unterwegs.
„Das Feld der Auftraggeber ist vielschichtig. Kliniken, Universitäten, Wohnungsgesellschaften, Behörden, Unternehmen. Sie alle kommen mit Anfragen zu uns“, erläutert Geschäftsführer Rainer Paul die Lage.
Zwar finden sich derzeit immer mehr Baustellen im regionalen Umfeld, das Reisen ist den Fliesenlegern dennoch nicht fremd. „Dabei gibt es eine ganze Menge interessanter und teils auch kurioser Orte zu nennen, an denen wir tätig waren“, ergänzt Prokurist Daniel Paul. Die wohl namhafteste Baustelle war um das Jahr 2000 zweifelsfrei das Schloss Bellevue, der Amtssitz des Bundespräsidenten.
Das höchste Gebäude indes war der Wesertower in Bremen, wo die Männer 82 Meter über dem Erdboden aktiv gewesen sind. „Unsere größte Baustelle war das Uniklinikum in Greifswald. Hier ergab das Auftragsvolumen einen Wert von 1,5 Millionen Euro“, hebt Daniel Paul hervor und ergänzt, dass auch Hotels auf der Ferieninsel Sylt, das Forschungszentrum der Charité in Berlin oder Kasernen der Bundeswehr schon auf der Auftragsliste verzeichnet waren.
Mittlerweile hat die Raumgestaltung Jessen auch die Fliesen in über zehn Schwimmbädern angebracht. Regional gehörten neben anderem der Luftwaffenführungsbunker in Schönewalde, das Gymnasium und die Nordhalle Jessen, das Feierabendheim in der Elsterstadt sowie die neue Großbäckerei in Wittenberg zu den Referenzobjekten.
Keine Fluktuation
Mehr als 150 Fliesenleger waren seit Firmengründung im Unternehmen beschäftigt. Der längste von ihnen 46 Jahre. Heute ist Geschäftsführer Rainer Paul der am längsten Aktive, dem Falko Ernicke mit 30 Jahren Betriebszugehörigkeit folgt. „Die Fluktuation lag in den letzten zehn Jahren bei Null. Nur aus Altersgründen sind Mitarbeiter gegangen“, betont Daniel Paul nicht ohne Stolz.
Derzeit gibt es sogar drei Väter, deren Söhne ebenfalls im Unternehmen beschäftigt sind. Darüber hinaus können zwei Mitarbeiter darauf verweisen, dass deren Söhne bei der Raumgestaltung lernen. Angesichts solcher Treue und Zuneigung kann man berechtigt sagen, dass das Betriebsklima bei der Raumgestaltung Jessen stimmt. Seit 1993 wurden im Unternehmen insgesamt 32 Lehrlinge ausgebildet, wovon zwei die Ausbildung vorzeitig und mit Auszeichnung abschlossen. Ansporn für die gegenwärtig drei Lehrlinge, ihnen nachzueifern.
Gut 30 000 Quadratmeter Fliesen verlegt die Raumgestaltung Jessen durchschnittlich im Jahr. Auch vor einzelnen Natursteinplatten mit einem Gesamtgewicht von 120 Kilogramm schreckt man nicht zurück. Um diese Zuverlässigkeit und die Zufriedenheit der Kundschaft weiter aufrecht erhalten zu können, sucht das Unternehmen stetig neue Lehrlinge und Mitarbeiter.
„Jeder, der Lust am Zupacken hat, in einem spannenden, interessanten Handwerksberuf arbeiten und darüber hinaus Mitglied in einem tollen Team sein will, ist bei uns willkommen“, öffnet Rainer Paul jedem Interessierten die Tür. Sein Unternehmen hat nicht allein Tradition zu bieten. (mz)
