Jessener Gymnasium Jessener Gymnasium: Unterschiedliche Wege Richtung Glück
Jessen/MZ. - Das ist die Geschichte eines Philosophen und eines Praktikers. Stefan Meißner und Robert Gebauer werden ihre 13 Schuljahre natürlich wie alle anderen auch in besonderer Erinnerung behalten. Die 19-Jährigen ziehen zudem dick unterstrichen in die Chronik des Jessener Gymnasiums ein. Denn sie sorgten für eine Premiere.
Zum ersten Mal wurde der Preis für besonders gute Leistungen in und außerhalb der Schule vom Förderverein des Gymnasiums vergeben. "Eigentlich sollte nur ein Schüler geehrt werden. Wir konnten uns aber nicht zwischen beiden entscheiden. Also haben wir beide ausgezeichnet", erzählt Volker Oertel vom Förderverein, der der Zwickmühle eine positive Seite abgewinnt: "Es ist doch schön, wenn mehrere Jugendliche so auf sich aufmerksam machen."
Stefan engagierte sich in der Jungen Gemeinde in Jessen, arbeitete an der Nutzung moderner Kommunikationssysteme, klapperte für die Schülerzeitschrift und besuchte in den Ferien die Deutsche Schülerakademie. Robert galt als das Computergenie. Er betreute mit anderen Schülern die Homepage des Gymnasiums, half bei der elektronischen Auswertung von Sportfesten und trällerte im Kammerchor. Natürlich stimmten bei den Jessenern auch die Noten. Stefan brachte es auf 775 Punkte, Robert auf 720. Als Streber sehen sie sich nicht. "Wir haben unsere Zeit eben genutzt, aber nicht nur zu Hause gesessen und über den Büchern gegrübelt. Wir hatten eben etwas mehr Glück als andere."
Apropos Glück. Auf der Schülerakademie setzte sich Stefan Meißner philosophisch mit dem Thema Glück auseinander. Und Glück muss nicht zwangsläufig nur einen Lottogewinn bedeuten. "Ein zufriedenstellendes Leben", stellt sich der Abiturient mit dem Durchschnitt 1,0 darunter vor. Die Philosophie liegt ihm. Später will er in dieser Richtung studieren und vielleicht an einer Uni bleiben.
Robert Gebauer zieht es eher in die Praxis. "Was nützt mir ein Studium, wenn ich dann in einem Unternehmen noch nicht einmal die Tür aufmachen kann?" Drei Leistungskurse hatte Robert belegt und sagt selbst: "Es gibt nur wenige Verrückte, die das machen." Jetzt sucht er eine so praxisnahe Ausbildung wie möglich. Und tüftelt bereits über einer eigenen Hompage seines dreizehner Jahrganges. Die Internetseite wird einen öffentlichen und einen internen Teil beinhalten. Auf diese Weise sollen auch in Zukunft Kontakte unter den Schülern gepflegt werden.