Wettbewerb Jessener Dentallabor Rißmann für digitales Engagement geehrt

Jessen - Als Zahntechnikermeister Jan Rißmann den elterlichen Betrieb vor 13 Jahren von seinem Vater übernahm, stellte er sich zum Ziel, in seiner Branche die „digitale Innovationsführerschaft“ zu übernehmen. Dem Ziel ist er nun ein deutliches Stück näher gekommen. Vor wenigen Tagen wurde das Jessener Unternehmen als Sieger des Wettbewerbs „Digitale Erfolgsgeschichten in Sachsen-Anhalt“ ausgezeichnet, eines von der IHK (Industrie- und Handelskammer) und der Handwerkskammer initiierten Vergleichs.
Insgesamt 34 Betriebe hatten sich hierfür angemeldet, darunter weltweit agierende Branchengrößen, gegen die sich Jan Rißmann und dessen Frau Anja nur wenig Chancen ausrechneten. Teilnehmen durfte vom Start-up bis zum Traditionsbetrieb jedes Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten.
In der Branche Dentallabor war die Rißmann Zahntechnik GmbH der einzige Bewerber. „Was uns aber nicht abschreckte“, bekennt Jan Rißmann. Überzeugt von der eigenen Leistung, füllte er den geforderten Fragebogen aus. Zu beantworten galt es darin etwa Fragen danach, was genau man getan habe und was sich durch die Digitalisierung verändert habe.
In seinen Antworten zeigte Rißmann auf, dass von der Verwaltung, über den Fortbildungssektor bis hin zu Produktion und Logistik alle Teilbereiche des Labors in die Digitalisierung einbezogen wurden. Und zwar an allen vier Unternehmensstandorten, den beiden in Jessen, in Lauchhammer und Köthen.
Dass sie aus allen Einsendungen zu den zehn auserwählten Firmen gehörten, die es in die Endrunde schafften, freute Anja und Jan Rißmann ungemein. Viel weiter sahen sie ihren Weg angesichts der Konkurrenz aber nicht. Um so größer die Überraschung für beide, als sie im Verlaufe der Preisverleihung in Magdeburg zum Sieger erklärt wurden. „Das hat uns für einen Moment die Sprache verschlagen“, blickt Anja Rißmann zurück. Eine Urkunde und Blumen wurden ihnen überreicht, zudem 5 000 Euro Preisgeld. Dieses möchten Rißmanns ihren Angestellten im Verlaufe der nächsten Betriebsfeier zugute kommen lassen.
Der für Jan Rißmann wichtigste Aspekt an der Sache ist jedoch, dass Fachleute ihm bescheinigen, auf dem richtigen Weg zu sein. „Zum einen ist so ein Preis natürlich gut für das Image unseres Betriebes. In erster Linie aber setzt es Energien in uns frei, um die kommenden Aufgaben zu meistern“, betont er. Dass die Erfolgsgeschichte der Rißmann Zahntechnik weitergeht, ist unbestritten. Trotz der Probleme, neue Lehrlinge zu gewinnen, wächst die Firma beständig, stieg ihr Personalbestand von 30 Mitarbeitern im Jahr 2004 auf aktuell 71.
Fortlaufend investieren Rißmanns in neue Technik, sowohl zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Qualität der Produkte, als auch zur Datensicherung. Eigens hierfür hat sich der Betrieb eine Cloud im eigenen Haus zugelegt.
Vordere Preise bei Wettbewerben hat die Rißmann Zahntechnik schon öfter gewonnen. „Sie sind eine gute Standortbestimmung. Wir werden daher auch in Zukunft nicht scheuen, uns dem Vergleich mit anderen zu stellen“, blickt Rißmann voraus. (mz)