Jessener Armbrustschützen Jessener Armbrustschützen : Beste Plätze im Festauszug

Jessen - 11.10 Uhr war es am Sonnabend, als Jubel in der Jessener Innenstadt zu hören war. Der kam von den Armbrustschützen, die aus Anlass des 180. Schul- und Heimatfestes ihren neuen König gefunden hatten. Chris Zenker wurde gefeiert. Vorbei war die königlose Zeit in der Gemeinschaft. Sie währte nicht lange.
Ab 10.45 Uhr, nachdem dem vorherigen König Dieter Schaaf und dem Vizekönig Rainer Hinze die Insignien abgenommen waren, vergingen gerade mal 25 Minuten. Zuvor schossen die Mitglieder der Gemeinschaft mit der Armbrust auf einen großen Strahlenkranz. Das Alter der Schützen bestimmte die Startreihenfolge. Der Erfahrenste durfte zuerst antreten. Bevor der König gefunden war, stand Roland Mühlbach als Vizekönig fest.
Der 43-jährige Chris Zenker gehört vielleicht seit vier Jahren den Jessener Armbrustschützen an, rechnete er rasch nach. Sein Vater Roland Zenker zählte einst zu den Armbrustschützen, 1991 war er König. Sein Sohn, der als Konstrukteur in Dresden arbeitet, führt nun die Tradition fort.
Zu den ersten Pflichten von König und Vizekönig gehört die Teilnahme am Festauszug am Sonntag, 12. August, ab 13.30 Uhr durch die Elsterstadt. Doch als Hoheiten müssen sie nicht laufen, sondern werden gefahren, schweißtreibend werde es dennoch, vermuteten sie. Im dann wohl wieder üppigen Sonnenlicht am zweiten Sonntag im August werden die Schärpen besonders strahlen. Sie sind neu. Andreas Hurtzig hat sie anfertigen lassen, weil die alten schon etwas verschlissen waren. Sie werden dennoch aufbewahrt, sicherte Präsident Bernd Kleiner zu.
Wettkampfstätte für das Armbrustschießen war der Garten am Haus von Dieter Schaaf. Zu den Aufgaben eines Königs gehört es nämlich, das nächste Schießen auszurichten. Seine Lebensgefährtin Ilona Haschick bestätigte, dass im Vorfeld einiges an Arbeit zu erledigen gewesen sei. „Aber es macht auch Freude.“
Und eine Feier mit solchen Ritualen sei schön. Ähnliches kenne sie aus dem Spreewald in ihrer Heimat. „Hoffentlich singen sie trotz der Hitze heute noch. Das hört sich schön an“, sagte sie. Auch wenn der König und sein Vize rasch gefunden waren, so ein Armbrust-Schützenfest dauert schon einige Stunden. Dieter Schaaf schätzte, dass sich erst nach der Kaffeezeit die Reihen etwas lichten werden.
Heimatfestvereinsvorsitzender Benno Loff ist stolz, dass es in Jessen die Armbrustschützen gibt. „Sie setzen sich stark für die Pflege der Traditionen ein.“ (mz)