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Naturheilzentrum  Im Naturheilzentrum Gross Naundorf werden Menschen ganzheitlich betrachtet

Von Detlef Mayer 12.01.2017, 07:00
Ines Vehse hat hier am Dunkelfeldmikroskop Platz genommen. Ab April wird in Groß Naundorf auch diese spezielle Form der Blut-Betrachtung zum Erkennen versteckter Erkrankungen angeboten.
Ines Vehse hat hier am Dunkelfeldmikroskop Platz genommen. Ab April wird in Groß Naundorf auch diese spezielle Form der Blut-Betrachtung zum Erkennen versteckter Erkrankungen angeboten. Detlef Mayer

Gross Naundorf - „Sangam“ - so hat Ines Vehse ihr Naturheilzentrum in Groß Naundorf genannt - ist ein Wort, das aus dem Sanskrit (Alt-Indisch „samagama“) stammt. Es bedeutet, wie sie erklärt, Zusammenfluss, Zusammenführung.

Was sie auf ihr Anliegen bezogen so interpretiert: „Unser Zentrum hat das Ziel, den Menschen, die Hilfe suchen, die orientierungslos sind, kleine oder große Beschwerden und Konflikte haben, zu sich selbst zu führen. Ich sehe unser Zentrum jedoch auch als Anlaufstelle für Menschen, die mit anderen ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen wollen.“

Im „Sangam“ werde der Mensch ganzheitlich betrachtet, betont die 53-Jährige. „Körper, Geist und Seele als eine Einheit.“ Das Naturheilzentrum sei zum einen - mit seinen Wellness-Angeboten - für alle Leute da, die einmal abschalten und zur Ruhe kommen wollen.

Zum anderen richte es sich mit seinen Hilfsangeboten an jene, die eine Alternative bzw. eine Ergänzung zur Schulmedizin suchen. Was der Groß Naundorferin zu sagen wichtig ist: „Wir haben nichts mit irgendeiner Sekte zu tun!“ Und sie möchte sich auch nicht Heilerin nennen, weil das für sie nach einem Versprechen klinge, das sie nicht geben könne und auch nicht wolle.

Ines Vehse, die vorher in der Firma ihres Mannes Andreas als Bürokauffrau tätig war, besuchte irgendwann eine Wellness-Anwendung und lernte so Ashish Mehta kennen, der etwas später ihr Seminarlehrer wurde. „Ich habe von ihm die Energetische Medizin gelernt“, die sie so definiert: „Aufgabe bei der Energiearbeit ist es, eine aus dem Gleichgewicht geratene Einheit von Körper, Geist und Seele wieder herzustellen.“ Techniken dabei seien z.B. Handauflegen, der Umgang mit Heilsteinen und Heilgebete. So rege man die Selbstheilungskräfte an und bringe die Lebensenergie wieder zum Fließen. Aber: „Diese Arbeit ersetzt nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker.“

Neben der Energetischen Medizin reicht das Spektrum im „Sangam“ von verschiedenen Massagen (die werden auch mobil angeboten), Aromatherapie und der Arbeit mit therapeutischen ätherischen Ölen (gut fürs Immunsystem) über Hypnose (klassisch zur Raucherentwöhnung oder zur Steigerung des Selbstwertgefühls) und Besprechen (neben anderem bei Warzen und Gürtelrose) bis hin zu Kursen in Yoga und Bauchtanz.

Zum Thema Besprechen merkt Ines Vehse an: „Dass Ärzte Patienten zum Besprechen schicken, ist in den Altbundesländern Gang und Gäbe, in den neuen Ländern ist es noch nicht so verbreitet.“

Ebenfalls in Groß Naundorf buchbar sind Vorträge zu allen angebotenen Aktionsfeldern bis hin zur Ernährungsberatung. Außerdem treffen sich einmal im Monat die Senioren aus der Gegend im „Sangam“, ganz im Sinne der Zentrums-Definition von Ines Vehse, die übrigens für alle von ihr offerierten therapeutischen Ansätze nach und nach Kurse und Ausbildungen besucht hat.

Ihr Naturheilzentrum in den zwischenzeitlich erworbenen Räumen einer früheren Tiefbaufirma gibt es seit 2012. Ab April wird „Sangam“ noch eine Erweiterung erfahren: Tochter Manuela Vehse, die im März diesbezüglich ihre Prüfungen ablegt, steigt als Heilpraktikerin mit ein und macht sich in diesem Metier selbstständig. Parallel dazu absolvieren Mutter und Tochter gerade Ausbildungen, um ab Mitte des Jahres 2017 auch Autogenes Training und Meditationskurse anbieten zu können.

Manuela Vehse, 26 Jahre, wird sich dann neben vielem anderen der Dunkelfeld-Mikroskopie zuwenden. Es handelt sich dabei um eine nicht-schulmedizinische Methode, mit der aus der mikroskopischen Analyse eines Blut-Tropfens (so zur Anzahl und zur Anordnung der roten Blutkörperchen) Rückschlüsse auf Krankheitsbilder gezogen werden. Zudem liegt der 26-jährigen am Herzen, in Groß Naundorf mittelfristig eine Krebs-Selbsthilfegruppe zu etablieren.

Manuela Vehse hat nach dem Abitur am Jessener Gymnasium eine Ausbildung zur Wellness- und Spa-Managerin in Berlin durchlaufen. „Damit ließ sich aber kaum Geld verdienen“, sagt sie im Nachhinein. Weil damals obendrein eine Lösung für die Nachfolge in der Firma ihres Vaters gesucht wurde, studierte sie noch Maschinenbau und arbeitete zwei Jahre als Konstrukteurin in dem Beruf, bis sie durch eine sehr ernste Krankheit völlig aus der Bahn geworfen wurde.

Während der Therapie erfuhr sie den Beistand ihrer Mutter, was letztlich der Auslöser dafür wurde, dass sie beschloss, künftig anderen Menschen helfen zu wollen. (mz)