Hotel am Wald Hotel am Wald: Neues Team in Schweinitz hat klare Ziele

Schweinitz - „Wir nehmen die Herausforderung an“, sagt Gebietsleiterin Annette Schermuck, die mit der BVIK gGmbH Köthen künftig Pächter und Betreiber des am Schweinitzer Hirschweg idyllisch gelegenen „Hotels am Wald“ ist. Die Gebietsleiterin für den Bereich Landkreis Wittenberg weiß, dass Vorgänger „Haus am Wald“ bis zur Schließung 2016 keinen guten Ruf in der Region mehr gehabt hat. Deshalb geht Annette Schermuck mit ihrem Team in die Offensive.
Restaurant „jung und wild“
An der Spitze steht Anastasia Matussek aus Wittenberg, die Leiterin von Hotel und Gaststätte ist. Die 28-Jährige erzählt, dass sie in Schottland und Berlin Erfahrungen im Hotelmanagement gesammelt hat und ihre vorerst vierköpfige Mannschaft aus jungen Leuten besteht. Deshalb, so Anastasia Matussek weiter, wird das Restaurant auch „jung und wild“ heißen.
„Wir haben uns bewusst für dieses Wortspiel entschieden“, sagt die Chefin, um gleich von Anbeginn zu zeigen: Hier weht künftig ein anderer Wind! „Wir bieten selbstverständlich auch Wildgerichte an“, sagt die 28-Jährige, die variantenreiche deutsche Küche favorisiert. Eine Krautroulade wird zum Beispiel aus Gehacktem plus Rotkohl bestehen. Es wird alles frisch zubereitet, Tiefkühlkost gilt als Fremdwort.
Kein Essen auf der Tageskarte darf mehr als 16 Euro kosten. Ausnahmen bilden saisonale Angebote wie das beliebte Schnitzel mit Spargel oder freie Auswahl am Büfett. „Jeder kann sich bei uns ein Essen leisten. Egal, ob Student oder Rentner“, so Matussek. „Es soll schließlich keine Eintagsfliege werden“, ergänzt Schermuck.
Der exakte Eröffnungstermin steht noch nicht endgültig fest. Derzeit wird das „Hotel am Wald“ vom Betreiber auf Vordermann gebracht, damit Anfang Mai die ersten Gäste auf der Terrasse den Ausblick ins Tal der Schwarzen Elster genießen können. Die sieben Hotelzimmer sollen dann ebenfalls bezugsfertig sein. „Geplant ist eine Eröffnungsparty“, kündigt die Chefin an, die der „Goldgrube“ am Hirschweg neues Leben einhauchen will.
Mit Spiel- und Beachvolleyballplatz, kulturellen Angeboten und Partys für alle Altersklassen. Mit in das Konzept eingebunden ist der Badesee in Dixförda. Hier betreibt die gemeinnützige Gesellschaft BVIK (Bilden, Vermitteln, Integrieren, Kommunale Dienstleistungen) den Kiosk. „Wir bieten unseren Hotelgästen vorerst Leihfahrräder an, damit sie den See bequem erreichen können“, sagt Matussek. Wenn das Geschäft floriert, wird ein Shuttlebus eingesetzt.
Azubis wohnen im Haus
Das „Hotel am Wald“ wird voraussichtlich ab Herbst 2018 Lehrlinge für das Gaststättengewerbe ausbilden. Laut Schermuck sind die ersten Gespräche mit dem Jugendamt Wittenberg sehr positiv verlaufen, das Unternehmen will vor allem Teenager unterstützen, die auf dem Weg zum Facharbeiter Unterstützung benötigen.
Die Betreuung übernimmt Sozialpädagoge Thomas Haack, der die „Azubis“ selbst im Fall eines Ausbildungs-Abbruchs nicht im Regen stehen lässt. „Wir pflegen Kontakte zu Betrieben in der Region“, so Haack. Wer zum Beispiel merkt, Koch ist nichts für mich, soll die Chance erhalten, in einem anderen Unternehmen neu durchzustarten. „Das Konzept dafür ist in Arbeit. Wir hoffen, dass alle Entscheidungsträger zustimmen“, ergänzt die Bereichsleiterin.
Alle Lehrlinge wohnen im Haus. Eine tägliche Anfahrt mit Bus, Bahn oder Moped ist nicht erforderlich. „Verschlafen kann keiner. Sonst rüttele ich an der Tür“, meint Matussek und fügt an, dass sich für eine Ausbildung jeder bewerben kann. Sechs bis acht „Azubis“ lautet das mittelfristige Ziel.
Der Gastraum füllt sich. Jedes Teammitglied spricht über seine eigenen Erwartungen, das Wort „Herausforderung“ fällt des Öfteren. Der Rhodesian Ridgeback von Schermuck rennt über des Gelände und schnüffelt an allen Ecken. „Hunde sind hier willkommen“, betont sie. (mz)