Heimatfest in Linda Heimatfest in Linda: Fußball, Trachten und Tanz

Linda - „Feuerwehr! Feuerwehr!“, brüllen die zehn Jungen der Bambini-Mannschaft in Linda. Aber nicht, weil es irgendwo brennt. Die Kinder rufen ihre Gegner für das Fußballspiel. Dieses Freundschaftsspiel zwischen der Feuerwehr und den Bambini, die aus Linda, Holzdorf und Schönewalde stammen, ist Teil des traditionellen Fußballturniers, welches jährlich beim Heimatfest in Linda stattfindet.
Kinder sind siegessicher
Die Feuerwehr kommt mit dem großen, roten Einsatzfahrzeug zum Sportplatz gefahren, obwohl dieser nur ein paar Meter vom Feuerwehrhaus entfernt ist. Aus dem Fahrzeug springen acht Männer, die für das Spiel ihre Feuerwehr-Uniformen tragen. Schließlich könnten die Zuschauer sonst nicht erkennen, wer für welches Team spielt.
Wenn man anhand der Lautstärke, die vor dem Spiel herrscht, beurteilen soll, wer es gewinnen wird, sind eindeutig die Bambini die Sieger. Sie schreien Sätze wie „Wir machen euch fertig.“ Nach dem Anstoß lassen die Jungen ihren großen Sprüchen auch Taten folgen. Sie gehen 1:0 in Führung. Das lassen die Feuerwehrmänner nicht auf sich sitzen und starten direkt einen Gegenangriff.
Einer der Kameraden schießt, trifft aber nur den Pfosten. Beim zweiten Versuch klappt es dann: Ausgleich 1:1. Als Belohnung für ihren ersten Treffer ziehen die Kameraden ihre dicken Jacken aus. Aber die Bambini warten nicht lang und gehen wieder mit 2:1 in Führung. Die Jungen feiern ihren Treffer mit lautem Gelächter. Danach geht es in die Halbzeit.
Nach Anpfiff der zweiten, fünf Minuten langen Spielhälfte starten die Bambini einen schnellen Angriff. Doch Moment mal: „Das ist die falsche Richtung“, schreien die Eltern am Spielfeldrand. Blitzschnell ändern die Kinder die Richtung und rennen auf das richtige Tor zu, aber der Ball landet im Aus. Danach schafft die Feuerwehr den Ausgleich. Bis zur letzten Spielminute fallen noch auf beiden Seiten Tore, aber am Ende sind die Bambini die Sieger. Sie gewinnen mit 5:3.
Während auf dem Fußballplatz die beste Mannschaft gesucht wird, tritt im Festzelt die Dennewitzer Flämingtrachten-Gruppe auf. Der Verein, der über 30 Mitglieder zählt, pflegt die Tradition der Flämingtrachten. In Linda stellt Martina Schlanke, Leiterin der Gruppe, die verschiedenen Trachten vor.
„Frauen tragen bis zum 39. Lebensjahr einen roten Rock mit Samtmieder und grüner Schürze“, erklärt Martina Schlanke auf der Bühne. Später tragen Frauen dunkelgrüne Röcke und Schürzen in lila. An Festtagen käme ein schwarzer Rock mit einer bunten Schürze zum Einsatz. Diese Tracht werde den Frauen zur Konfirmation überreicht.
Die Männer hingegen würden sich weniger farbenfroh kleiden. Sie tragen eine schwarze Tracht. Die Dennewitzer Flämingtrachten-Gruppe umrahmt ihre Präsentation mit volkstümlichen Liedern und Tänzen.
Ein eingespieltes Team
Die Trachten-Gruppe wird mit viel Applaus von der Bühne verabschiedet und es folgt auch schon der nächste Programmhöhepunkt: Jody Sperlich und Jessica Voigtländer zeigen im Festzelt eine Showeinlage. Die beiden 14-Jährigen treten bereits zum dritten Mal beim Heimatfest in Linda auf: „Die Nervosität hält sich in Grenzen. Beim ersten Auftritt war es schlimmer“, erzählt Jody Sperlich. Erst kurz vor der Show steige ihr Puls.
Die Mädchen sind ein eingespieltes Team. Deshalb habe es auch nur ein paar Stunden gedauert, bis die Choreografie feststand. Zum Song „Don’t call me up“ von Mabel zeigen Jessica Voigtländer und Jody Sperlich Akrobatik und Tanz mit großen Gymnastikreifen, Kugeln und Turnmatten.
Nach ihrem Auftritt wartet hinter Bühne Emily aus Jessen. Die Sechsjährige ist ein großer Fan von Jody und Jessica. Sie stellt den beiden eine Frage: „Wie habt ihr Radschlag gelernt?“ Dazu müsse man einfach ganz viel üben, sagt Jody Sperlich. „Das mache ich schon jeden Tag in meinem Zimmer“ und trotzdem werde es nicht besser, beklagt Emily. Dennoch will sie es weiter probieren, damit sie später auch auf einer Bühne auftreten kann.
Für Jessica Voigtländer und Jody Sperlich steht hingegen fest, dass Akrobatik und Tanz nur ein Hobby bleiben sollen. Nach dem Schulabschluss wollen die Mädchen entweder in einer Kindertagesstätte als Erzieherinnen oder als Krankenschwestern im Krankenhaus arbeiten. (mz)


