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Heidehof Mark Zwuschen Heidehof Mark Zwuschen: Eierfuhren für die Hauptstadt

Von Ute Otto 01.04.2018, 07:13
„Bio-Eier gehen immer“, sagt Michael Stecher, Junior-Chef des Heidehofs Mark Zwuschen.
„Bio-Eier gehen immer“, sagt Michael Stecher, Junior-Chef des Heidehofs Mark Zwuschen. Ute Otto

Mark Zwuschen - Ob Hühner weiße oder braune Eier legen, erkennt man an den Ohren der Rassen. Hühner mit weißen Ohrscheiben legen weiße Eier, Hühner mit roten Ohrscheiben sind Braunleger. Für letztere haben sich die Inhaber des Heide-Hofes Mark Zwuschen - ein Bio-Betrieb mit 14 Beschäftigten - entschieden, weil ihre Kunden lieber braune Eier möchten.

„Nur in den zwei Wochen vor Ostern fragen immer alle, ob wir auch weiße Eier haben. Aber dafür stellen wir nicht um“, sagt Juniorchef Michael Stecher. Und so legen 18.500 Hühner 52 Wochen im Jahr täglich um die 18.000 braune Eier.

Vom Geschmack oder Nährstoffgehalt unterscheiden sich weiße und braune Eier nicht. „Die weißlegenden Rassen legen fleißiger als die Braunleger“, so der 38-jährige Meister der Landwirtschaft. Dafür seien Letztgenannte etwas ruhiger. Auf Masse zielen die Bio-Bauern ohnehin nicht, sondern auf das Tierwohl und gesunde Produktion. Was nicht heißt, dass nicht auch weiße Eier in Bio-Wirtschaft erzeugt werden können.

Auch wenn Maschinen das Sortieren und Verpacken der Eier erleichtern: „Es ist immer noch viel Handarbeit dabei“, sagt Michael Stecher. Die Eier werden komplett nach Berlin in Naturkostgeschäfte geliefert. Hauptabnehmer ist die „Bio-Company“.

Dreimal in der Woche geht die „Eierfuhre“ des Heidehofes von Mark Zwuschen in verschiedene Bezirke der Hauptstadt, so dass jedes Geschäft einmal pro Woche beliefert wird. Michael Stecher ist selbst zehn Jahre lang gefahren. Jetzt kümmert sich der gelernte Bankkaufmann mehr um den Landbau und das Management.

Hätten in den ersten Jahren nach Betriebsstart 2004 drei Stunden für die Liefertour gereicht, ginge heute ein ganzer Arbeitstag drauf. Viel Nerven braucht der Fahrer im Berliner Verkehrsgewühl. Oft seien die Lieferzonen zugeparkt, „dann muss man eben in der zweiten Reihe stehen bleiben.“ Und wenn dann, wie ihm schon passiert, von einem Karton der Boden aufgeht und die Eierpackungen auf der Bordsteinkante landen...

„Bio-Eier sind immer gefragt“, sagt Stecher. „Außer in den Sommerferien.“ Da sinke der Absatz um ein Drittel. Die Zeit wird genutzt für das Ausstallen, das heißt, ein Stall wird leer gemacht, gründlich gereinigt und der Boden im Auslauf darf sich regenerieren. Wenn Stecher sagt, der Betrieb habe neun Ställe, dann meint er aber die „Herden“.

„Ein Stall, das sind 1.000 bis 3.000 Hühner.“ Jedes Huhn hat mindestens vier Quadratmeter Platz. Die Anlagen sind auf fünf Hektar Fläche verteilt, zusätzlich werden 15 Hektar Acker für den Futteranbau bewirtschaftet. Weizen ist ein wichtiger Bestandteil, aber der wächst auf dem mageren Flämingboden nicht. Lupinen, Gras, Sommerhafer wird angebaut und in der Mühle in Edderitz (Anhalt-Bitterfeld) mit weiteren Zutaten zu Bio-Futter verarbeitet. (mz)