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Grundschule Schweinitz Gruseliger Projekttag - Warum der Sensenmann ohne Sense gekommen ist

Kinder der Grundschule Schweinitz feiern gemeinsam mit ihren Lehrern „Happy Halloween“. Wo das letzte Puzzleteil versteckt ist und warum der Sensenmann ohne Sense gekommen ist.

Von Thomas Tominski 01.11.2024, 11:30
Anton Oesterreich und  Lina Zwiebel sind in der Turnhalle als  Mumie  beziehungsweise  Fledermaus  unterwegs.
Anton Oesterreich und Lina Zwiebel sind in der Turnhalle als Mumie beziehungsweise Fledermaus unterwegs. (Foto: Thomas Tominski)

Schweinitz/MZ. - Zunächst ist es nur ein zaghafter Versuch. Erst als Schulleiterin Marlen Dinda die Kinder ermutigt, stärker an die Tür zu klopfen, entwickelt sich daraus ein Trommelwirbel. Sekunden später stürmen die Gespenster die Tanzfläche der Grusel-Disco – im Ort unter Weinkeller bekannt – und toben sich nach Herzenslust aus.

Die Chefin der Grundschule Schweinitz, die sich perfekt geschminkt als gefallener Engel präsentiert, spricht von einer „richtig schaurig-schönen Atmosphäre“ und lobt im gleichen Atemzug den Ideenreichtum der Kollegen, die mehreren Stationen einen besonderen Pfiff verliehen haben. Für ihre besondere Kostümierung erhalten Lukas Gonarski, Merle Schmidt und Selma Kullmann eine Auszeichnung. Insgesamt, erzählt Marlen Dinda, habe es aus den jeweiligen Klassenstufen acht Bewerbungen (4 mal 2) gegeben. Eine Jury hat nach Auswertung der Fotos sich für das genannte Trio entschieden.

Nach Party gehts auf Tour

Preisträgerin Selma Kullmann erzählt, dass sie erst nach ihrem Umzug von Torgau nach Schweinitz voll in das Thema Halloween eingestiegen ist. Ihre Eltern feiern den gruseligen Abend mit Bekannten, anschließend gehe es auf Tour um die Häuser. Das Kostüm Sensenmann hat sich das zehnjährige Mädchen selbst ausgesucht. „Die Sense habe ich zu Hause gelassen. Die hätte in der Disco nur gestört.“

Lilly Ursinus und Marlen Dinda (rechts) haben  keine  Angst in der  Grusel-Disco.
Lilly Ursinus und Marlen Dinda (rechts) haben keine Angst in der Grusel-Disco.
(Foto: Thomas Tominski)

Den Projekttag „Happy Halloween“ findet die Viertklässlerin, die Sport, Gestalten, Mathe und Deutsch als Lieblingsfächer aufzählt, „richtig cool“. Sie schaue gern Gruselfilme, sagt sie, Harry Potter sei ihr großer Favorit. Die zweite Station ist im Schulgebäude als Themenraum gestaltet. Hier wird den neugierigen Kindern umfangreiches Wissen vermittelt. Es geht um Brauchtum, Kürbissorten oder Kürbisgerichte. Und wer gut aufgepasst hat, schafft das Quiz ohne Komplikationen.

Im Themenraum dreht sich alles um Halloween.
Im Themenraum dreht sich alles um Halloween.
Foto: Thomas Tominski

In der angrenzenden Turnhalle geht die Post ab. Drei Teams kämpfen in einem Staffelwettbewerb um den Sieg. Zunächst müssen die Kinder versuchen, ein Puzzle zusammenzulegen. Dann beginnt die Jagd nach dem fehlenden Teil, das im Gruseltower, so haben die Sportlehrerinnen Marie Bannert und Michaela Forberger die „Kletterwand“ genannt, versteckt ist. Bis dahin gilt es, in maximaler Geschwindigkeit einen Hindernisparcours zu überwinden.

Selma Kullmann  wird für ihr  besonderes  Kostüm ausgezeichnet.
Selma Kullmann wird für ihr besonderes Kostüm ausgezeichnet.
(Foto: Thomas Tominski)

„Die Vorbereitungen haben etwa eine Woche gedauert. Da ist nix aus dem Internet, das haben wir uns alles selber ausgedacht“, sagt Marie Bannert, die hin und wieder Hilfestellung auf dem Gruseltower leistet. Die kleinen Gespenster sind mit viel Eifer bei der Sache, feuern sich gegenseitig an und feiern ausgelassen ihren Sieg. Die zu durchlaufenden Reifen sind passend zum Thema selbstverständlich in Schwarz.

Mumie kann sprechen

Das Gesicht von Anton Oesterreich ist nicht zu erkennen. Der Junge aus der 2a hat sich als Mumie verkleidet und erzählt hinter seiner Maske, dass er das Kostüm „super“ findet – wie den gesamten Projekttag. Dies sei besser als Unterricht, gibt er ehrlich zu. „Das hat meine Mutti im Internet bestellt“, erklärt der Grundschüler, der zu Halloween mit Kumpels um den Block ziehen wird. „Die Leute sind sehr großzügig. Es muss nicht immer Schokolade sein“, so Anton Oesterreich, der die Filme um den kleinen Zauberer Harry Potter ebenfalls sehr schätzt.

Die Tür zur Grusel-Disco, im Ort besser unter  Weinkeller bekannt,  hat  sich geöffnet.  Sekunden später  stürmen  die Kinder die Tanzfläche.
Die Tür zur Grusel-Disco, im Ort besser unter Weinkeller bekannt, hat sich geöffnet. Sekunden später stürmen die Kinder die Tanzfläche.
(Foto: Thomas Tominski)

Lina Zwiebel, die im Übrigen alle Witze um ihren Nachnamen schon gehört hat und Zwiebeln persönlich nicht so mag, läuft als Fledermaus verkleidet über das Parkett. „Halloween ist für mich ein besonderer Tag. Mein Papa hat am 31. Oktober Geburtstag.“ Die Achtjährige aus Holzdorf findet es klasse, dass die Lehrer so viel auf die Beine gestellt haben. „Da sind ganz tolle Sachen dabei“, meint sie, dunkel und schaurig im Keller gehe ein wenig unter die Haut.

Auf dem Gruseltower ist das fehlende  Puzzleteil versteckt.
Auf dem Gruseltower ist das fehlende Puzzleteil versteckt.
(Foto: Thomas Tominski)

Schulleiterin Marlen Dinda und ihre Kollegen nehmen sich in der Pause zwischen den Stationswechseln zumindest Zeit für eine Tasse Kaffee. „Dieser Projekttag soll schon ein besonderer sein. Deshalb haben wir im Vorfeld nach einem passenden und nicht alltäglichen Motto gesucht“, so die Chefin, die sich in puncto Kostümauswahl von ihrem Mann Martin hat beraten lassen. Die Schminke habe sie selber aufgetragen. Jetzt noch schnell ein Gruppenfoto, denn vor der Tür zur Grusel-Disco wartet die nächste Klasse.