Gotthilf Fischer auf die Finger geschaut
Annaburg/MZ. - Mit Sicherheit der schönste Weihnachtsbaum im öffentlichen Raum weit und breit.
Dass das MDR-Fernsehen in Annaburg war, hatte natürlich einen besonderen Anlass. Es wurde der "Weihnachtschor 2007" gesucht. Und so ein Gesangskörper braucht natürlich auch einen Dirigenten. Es war kein Geringerer als Gotthilf Fischer. Entsprechend frenetisch wurde er begrüßt und schon über eine Stunde vor der eigentlichen Bewährungsprobe begann er mit den Annaburgern zu singen. Natürlich Weihnachtslieder. Und er war sofort begeistert. "Ich fühle mich wohl hier und ich glaube, ich bleibe hier", verkündete dann auch Gotthilf Fischer.
Mit den sangesfreudigen Weihnachtsmarktbesuchern war er jedenfalls zufrieden. Dann gab es noch eine Überraschung für ihn. Claudia Radojewski von der Malschule überreichte ihm einen Porzellanteller mit einem Bildnis des Künstlers. "Der bekommt einen Ehrenplatz auf meinem Klavier und ich werde für Annaburg ein Heimatlied schreiben", versprach daraufhin Gotthilf Fischer.
Doch nach einem kurzem Auftritt der Sternenbläser des MDR heizte erst einmal ein weiterer Stargast den Annaburgern so richtig ein. Leonard, ein Schlagersänger aus der Schweiz. Neben aktuellen und älteren Schlagern brachte er auch zwei selbst geschriebene Weihnachtslieder zu Gehör. Im Publikum schienen etliche Fans des Schweizers zu sein, zumindest kannten sie seine Titel gut, denn sie sangen eifrig mit.
Dann wurde es eng auf der MDR-Bühne. Susi Brandt holte einige Sänger und Sängerinnen des Forstlichen Gesangvereins ins Rampenlicht sowie historische Persönlichkeiten der Stadt, wie zum Beispiel Pfarrer Michael Stifel. Und zwei junge Mädchen (Julia Vetter und Janine Pufe), die beide später ein Weihnachtsgedicht vor laufenden Kameras aufsagten. Natürlich den Klassiker "Lieber guter Weihnachtsmann". Vor dem Ort des Geschehens hatte sich mittlerweile der größte Chor versammelt, den Annaburg je gesehen hat. Etwa 1 000 Leute standen dicht gedrängt auf dem Vorderschlosshof, wollten den Weihnachtschor 2007 bilden.
Punkt 19 Uhr wurde das große Geheimnis gelüftet. Susi Brandt brachte einen zusammengerollten, mit einer Schleife verschlossenen Zettel. Gotthilf Fischer verkündete dann, "Leise rieselt der Schnee" müsse interpretiert werden. Und unverzüglich begannen die Proben. Zunächst zweimal mit eingespieltem Chor, dann ohne Gesang über die Lautsprecher. Nur einmal war der berühmte Chorleiter nicht zufrieden, unterbrach kurz. Nachdem das Lied fünfmal gesungen war, schien alles gut gerüstet. Mittlerweile war auch die Zeit ran. Es wurde wieder nach Annaburg geschaltet. Und es erschall ein stimmgewaltiger Chor, an dem erfahrene Sänger ebenso beteiligt waren, wie weniger geübte und zahlreiche Kinder. Eigentlich müsse er neutral bleiben, aber er finde schon, dass Annaburg gewinnen sollte, beantwortete Gotthilf Fischer eine Frage von André Holst. Nach der Sendung wurden noch weitere Lieder gemeinsam gesungen. Und alles hoffte auf den Sonntagabend, an dem die Sieger verkündet wurden.
Der Annaburger Weihnachtsmarkt und das Schloss als Kulisse sorgten wieder für eine festliche Stimmung, die auch durch die niedrigen Temperaturen nicht zu beeinflussen gab. Stände mit entsprechenden Getränken gab es reichlich. Die Feuerwehr hatte mit zwei Tonnen, in den ein wohliges Holzfeuer entzündet worden war, und zwei Schwedenfeuern für die Möglichkeit gesorgt, sich aufzuwärmen. Neben Gewerbetreibenden waren die örtlichen Vereine vertreten. Natürlich konnten auch letzte Weihnachtsgeschenke gekauft werden, unter anderem bei der Annaburg Porzellan GmbH. Nur wer die auf den Wochenmärkten zum Teil üblichen Ständen mit billiger Kleidung und ähnlichem mehr sucht, der war Fehl am Platze.
Auch am Sonntag war wieder allerhand los auf dem Weihnachtsmarkt. Zahlreiche Besucher kamen, ließen sich erneut nicht von der Kälte abhalten.
Doch zunächst wollten es viele etwas ruhiger angehen lassen, kamen in die Kirche zur Adventsmusik im Kerzenschein. Kirchenchor und Flötengruppe der Musikschule ließen zumeist bekannte Weihnachtslieder erklingen. In den Sitzreihen lagen kleine Liederhefte aus, so dass mitgesungen werden konnte. Davon wurde in der gut besuchten Kirche reichlich Gebrauch gemacht.
Auf der Weihnachtsmarkt-Bühne erklangen ebenfalls Lieder und Gedichte zum Fest, dargeboten zunächst von Mädchen und Jungen der Grundschule Annaburg und etwas später vom Forstlichen Gesangverein.