Frauen in Uniform keine Seltenheit
Annaburg/MZ. - Er fand es schon herausstellenswert, wie Frauen bei einem Waldbrandeinsatz ganz normal wie ihre männlichen Kollegen die der Wehr übertragenen Aufgaben erfüllten. Und sichtbares Zeichen dafür, dass die Feuerwehr Annaburg keine Männerdomäne ist, war die Beförderung von Stefanie Grolms, Daniella Hoffmann, Susanne Lahl und Ines Fülla zu Feuerwehrfrauen.
Von den 32 Einsatzkräften in der Annaburger Wehr sind inzwischen zehn Frauen, informierte Wehrleiter Ronald Thäle.
Im zurückliegenden Jahr waren 30 Einsätze (2006 waren es 34) zu meistern, berichtete der stellvertretende Wehrchef Hans-Jürgen Mieth. Die Palette reichte dabei vom Beseitigen der Sturmfolgen im Januar über sieben Feuer in Wäldern, Ölspuren, technische Hilfeleistungen, Bränden in Scheune und Wohnhaus bis zu einem brennenden Baum am Silvestertag. Elfmal mussten Fehlalarme registriert werden, im Amtshaus, im Pflegeheim und in der Samendarre. Mehr als 4 000 Stunden standen die Frauen und Männer im Dienst der Feuerwehr. Ein beträchtlicher Teil dieser Zeit entfällt auf Aus- und Weiterbildung. Ronald Thäle sprach von einem "wichtigen Bestandteil der Arbeit". Als Beispiele erwähnte er das Training unter Atemschutz und das Aufbauen einer Ölsperre in Zusammenarbeit mit den Stadtteilwehren. Als negativ vermerkte er, dass die Annaburger weder beim Abschnittsausscheid noch bei der Überprüfung für die Leistungsspange vertreten waren. Alle Leitungsmitglieder wurden aufgefordert "die Zügel in die Hand zu nehmen" und die Kameraden zu den Zielen zu führen. Dass in der Stadt ein neues, DIN-gerechtes Gerätehaus gebaut werden soll, sei nicht mehr nur Gerede, sondern das "große Vorhaben" wird jetzt angegangen. Ronald Thäle lobte die gute, von gegenseitigem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit mit der Stadt.
Erich Schmidt ging auf die Wichtigkeit der Abteilungen in der Wehr ein. Jede sei bedeutsam und habe ihre Aufgaben. Kritisch merkte er an, dass er bei der Winterfestmachung vor allem Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung gesehen habe, obwohl das doch auch Sache der Einsatzkräfte sein müsste.
In der Ausbildung, so lobte er, sei eine Menge passiert. "Ich erwarte aber, dass die bestehenden Defizite abgebaut werden." Und zu Meinungsverschiedenheiten unter den Kameraden, die mehrfach angesprochen wurden, stellte er fest, dass in der Auseinandersetzung ein konstruktiver Stil gepflegt werden sollte. "Nur das bringt weiter."
Werner Hering, Vize-Abschnittsleiter aus Plossig, dankte den Annaburgern für ihre Leistungen. Die Zusammenarbeit der Löschtruppen im Bereich sei gut. Er wünschte sich, dass die Kontakte im Hinblick auf die Ausbildung noch intensiviert werden. Denn die größeren Wehren hätten die moderne Technik. Allerdings, so gab Ronald Thäle zu bedenken, dürften die Lehrgänge nicht mit Teilnehmern überfrachtet werden.