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Fliegerhorst Holzdorf Fliegerhorst Holzdorf: Riesenfrachter AN 124 schwebt ein

Von Sven Gückel 09.06.2015, 17:49
Die Beladung der AN 124 kann sowohl über den hochklappbaren Bug als auch über die Heckrampe im vollen Laderaumquerschnitt erfolgen.
Die Beladung der AN 124 kann sowohl über den hochklappbaren Bug als auch über die Heckrampe im vollen Laderaumquerschnitt erfolgen. S. Gückel Lizenz

Holzdorf - Das ist eine neue Qualität. Zwar gehören Starts und Landungen von Luftfahrzeugen im Fliegerhorst Holzdorf zum Alltagsgeschäft. Die geplante Ankunft einer AN 124 stellt die Soldaten jedoch vor eine neue Herausforderung. Seit Monaten schon arbeiten die Soldaten der Lufttransportgruppe 64 daran, Landung und Start einer Antonov 124 in Holzdorf vorzubereiten. Vorgesehen ist, dass die Maschine am 24. Juni gegen 11 Uhr auf dem Fliegerhorst aufsetzt. Mit einer Länge von 69 Metern, einer Spannweite von 73 Metern, ihrer Höhe von 20 Metern und einem Leergewicht von 173 Tonnen gehört der Frachter sowjetischer Bauart seit seiner Indienststellung 1986 zu den größten zivilen Lufttransportmaschinen. Weltweit sind gegenwärtig 56 Maschinen dieses Typs im Einsatz. Das in Holzdorf landende Flugzeug ist für gewöhnlich in Leipzig stationiert und übernimmt von dort aus seit Jahren auch Transportaufträge der Bundeswehr.

„Wenn die Maschine dieses Mal über Holzdorf einschwebt, soll dass nicht nur ein Prädikat für den hiesigen Luftwaffenstandort sein, sondern zeigen, wozu der Platz und die hier arbeitenden Soldaten in der Lage sind“, sagt Oberstleutnant Jürgen Haupenthal, Kommandeur der Lufttransportgruppe. Zur erfolgreichen Umsetzung des Vorhabens bedarf es allerdings einer intensiven Vorplanung. So wird eigens für dieses Ereignis vom Heimatflughafen Leipzig ein Schlepper nach Holzdorf gebracht, der den Flieger entlang des 3 000 Meter langen Runways an den gewünschten Standpunkt befördern kann. In der vorgesehenen Parkposition werden dann diverse Container und ein Transporthubschrauber CH53 S entladen. Dieser ist gewöhnlich am Standort Laupheim stationiert, der wie Holzdorf zum Hubschraubergeschwader 64 gehört. Die CH53 nimmt gegenwärtig noch an einer Personenrettungs-Übung in den USA teil und wird unmittelbar nach deren Abschluss im zehnstündigen Direktflug vom Bundesstaat Washington nach Holzdorf gebracht.

Zahlreiche Schaulustige

Allen Verantwortlichen ist bewusst, dass das Ereignis zahlreiche Schaulustige anlocken wird. Entlang der Stellen, an denen das Geschehen auf dem Fliegerhorst einsehbar ist, werden deshalb Feldjäger, Polizei und die Ordnungsämter der angrenzenden Orte für Ordnung und Sicherheit sorgen.

Sofern der Zeitplan eingehalten wird, steigt die AN 124 noch am selben Tag gegen 14.30 Uhr wieder in den Himmel und nimmt Kurs auf Leipzig. „Wir hoffen, dass die Landung kein Einzelfall bleibt“, wagt Haupenthal einen Ausblick. Doch schon dieser eine erfolgreiche Zwischenstopp des Frachters würde untermauern, dass weltweite Verlegungen von militärischem Gerät von Holzdorf aus durchweg möglich sind. (mz)

Unter der Leitung des Kommandeurs der Lufttransportgruppe, Oberstleutnant Jürgen Haupenthal (l.), wird die Ankunft der AN 124 intensiv vorbereitet.
Unter der Leitung des Kommandeurs der Lufttransportgruppe, Oberstleutnant Jürgen Haupenthal (l.), wird die Ankunft der AN 124 intensiv vorbereitet.
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