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Abschluss für Prestigeprojekt Feuerwehrdepot Jessen: Dach ist bald vollständig erneuert

Mit dem jetzigen dritten Bauabschnitt wird die Dachsanierung auf dem Gebäudekomplex der Jessener Feuerwehr beendet. Was bisher dazu gehörte.

Von Klaus Adam 24.10.2024, 12:03
Ein Mitarbeiter des Baustoffhandels Wittig lädt im Hof des Jessener Feuerwehrdepots die nächsten Paletten mit Dachziegeln ab.
Ein Mitarbeiter des Baustoffhandels Wittig lädt im Hof des Jessener Feuerwehrdepots die nächsten Paletten mit Dachziegeln ab. Foto: Klaus Adam

Jessen/MZ. - Seit anderthalb Wochen herrscht Leben auf dem Dach des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Jessen in der Rehainer Straße. Dachdecker der Firma Wilde haben sich des dritten und letzten Teiles der Bedeckung des Gebäudes angenommen. Es ist der Abschnitt rechts vom Schlauchturm, wenn man von der Straße aus auf den Gebäudekomplex schaut. „Insgesamt etwa 325 Quadratmeter“, erläutert Martin Stets, seit Februar 2020 der Inhaber des Handwerksbetriebes.

Letzter Bauabschnitt

Damit wird eine nun im dritten Jahr laufende Sanierung des Gerätehausdaches abgeschlossen. Auch die beiden anderen Bauabschnitte wurden von dem Team des in Gorsdorf ansässigen Unternehmens verwirklicht. Fast vor genau einem Jahr ist der zweite Bauabschnitt fertiggestellt worden. Wie die MZ seinerzeit berichtete, beliefen sich die Kosten für die 381 Quadratmeter Dachfläche auf knapp 107.000 Euro. Die Summe war vollständig von der Stadt zu tragen. Es gab keine Fördermittel dafür. Die 374 Quadratmeter Fläche des ersten Bauabschnittes waren ein Jahr zuvor noch mit rund 78.000 Euro zu bezahlen.

Dass bereits zweieinhalb Jahrzehnte nach der Fertigstellung des Objektes – in den 90ern war das Ursprungsobjekt erweitert und zeitgemäß eingerichtet worden – eine Dachsanierung ansteht, hat mit einer damals nicht normgerechten Ausführung der Arbeiten zu tun. Daran erinnert der Dachdeckermeister noch einmal bezüglich des nun begonnenen dritten Abschnittes. Schon bei Nieselregen und ein bisschen Wind war Wasser in das Gebäude eingedrungen, wie schon angesichts des Beginns der Arbeiten vor zwei Jahren berichtet wurde.

Wie die MZ vom Jessener Ordnungsamtsleiter Daniel Lehmann erfuhr, liegen die Kosten für die Sanierung des dritten Teils des Daches bei etwa 83.000 Euro. Sind die Arbeiten am Dach beendet, dann müsse die komplette Haus- und Gebäudetechnik, die Mitte der 90er Jahre installiert wurde, erneuert werden, blickt er voraus. „Es bleibt spannend.“

Aufgrund des Feiertages nächste Woche – bekanntlich wird am Donnerstag Reformationstag gefeiert – erfahren die Arbeiten eine Unterbrechung. Dennoch rechnet Martin Stets damit, dass die Dachsanierung in der ersten Novemberwoche, „allerspätestens in der 46. Woche erledigt“ ist, wie er auf eine MZ-Frage antwortet.

Die Dachsanierung auf dem Feuerwehrgerätehaus in Jessen ist, auf den Beginn vor zwei Jahren bezogen, das zweite Referenzobjekt für das kleine Unternehmen. Der Chef nannte es seinerzeit sogar Prestigeobjekt. Das allererste nach der Übernahme des Unternehmen, das sich in der Region bereits einen guten Namen erarbeitet hatte, war die umfassende Sanierung des Daches der Grundschule „Max Lingner“ in Jessen.

Inzwischen tragen einige sanierte Dächer im Stadtgebiet Jessen die Handschrift des Gorsdorfer Betriebes. Neben den beiden bereits erwähnten Objekten gehören auch die Sekundarschule Nord und die Grundschule Schweinitz dazu. Bedenkt man, dass das Unternehmen nur fünf Mitarbeiter „auf dem Dach“ und drei in der Verwaltung beschäftigt, spricht das für eine bemerkenswerte Leistungsfähigkeit. Bisher wurden alle Vorhaben im eigenen Betrieb geplant.

Noch musste keine dieser Vorbereitungen an ein fremdes Büro vergeben werden. Im Zuge umfassender Sanierungsprojekte von Gebäuden geben freilich Ingenieurbüros die Planungen vor. Zum Leistungsspektrum der Gorsdorfer gehört auch der Hallenbau. So hat das kleine Unternehmen am Dach einer Halle in Trossin, Nordsachsen, gearbeitet. Und Mitte dieses Jahres wurde eine Halle in Kemberg gedeckt. Hier sind die Dächer zumeist Stahlkonstruktionen, die mit Platten belegt werden.

Konstruktion ist noch gut

Was den Handwerksmeister und wahrscheinlich mehr noch die Auftraggeber freut: „Die Arbeiten auf dem Jessener Feuerwehrobjekt waren recht unkompliziert. Die Dachkonstruktion ist noch in einem guten Zustand“, so der Meister. Das ist nicht immer so, wenn Sanierungen anstehen. Zweimal hat er in seiner jüngsten Karriere als Unternehmer erlebt, dass die Dachstühle von Sanierungsobjekten „komplett tot waren“, wie er es ausdrückt.

Während oben die Mitarbeiter an einer Dachkante arbeiten, hat in den Hof des Feuerwehrdepots ein Lkw des Baustoffhandels Wittig rückwärts eingeparkt. Der Kollege lädt die nächsten Paletten mit roten Dachsteinen ab.