Feuerwehrbilanz in Hohndorf Feuerwehrbilanz in Hohndorf: (Fast) ein Traumjahr

Hohndorf - Mario Noack wurde es am Ende der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hohndorf fast ein bisschen unheimlich. „Da wird man ja beinahe rot im Gesicht bei diesen vielen Lobeshymnen.“ Denn der Wehrleiter und die Kameradinnen und Kameraden wurden am laufenden Band gelobt. Stadtwehrleitung (Hohndorf gehört zum Bereich Annaburg-Prettin), Bürgermeister und auch Ortsteilbürgermeisterin befanden übereinstimmend, „das die Hohndorfer ein Paradebeispiel für Einsatzwillen und Engagement sind“.
Fast immer in voller Stärke
Der Blick zurück auf 2015 offenbarte in der Bilanz (fast) ein Traumjahr. Wehrleiter Noack ließ es in seinem Rechenschaftsbericht mehrfach anklingen. Fast immer rückte man bei Einsätzen in voller Stärke aus. Fast immer war die Resonanz auf diverse Weiterbildungsmaßnahmen groß. Und selbstredend blieb das Engagement der Floriansjünger für ihren Heimatort auch 2015 ungebrochen hoch. „Daher jedem Einzelnen dafür ein ganz großes Dankeschön“, hielt Noack im Laufe des Abends gleich mehrfach fest.
Alles rosarot in Hohndorf? Nein, ganz so ist es nicht. Zum einen gab es vom Wehrleiter eine kleine kritische Anmahnung: „Bleibt weiter am Ball, was das Thema Weiterbildung betrifft. Die nötigen Kenntnisse sind unser Rüstzeug, das wir jeden Tag und jede Nacht einwandfrei abrufen können müssen.“ Zum anderen verschwieg Mario Noack im Gespräch mit der MZ nicht, dass er mit einigen Sorgenfalten in die Zukunft schaut. „Ob es uns in dieser Form noch in 20 Jahren gibt, weiß ich nicht. Wir sind keine Insel der Glückseligen, auch bei uns stehen Kinder und Jugendliche nicht Schlange, um Mitglied zu werden. Noch ist die Existenz der Wehr ungefährdet, aber der Trend, eines Tages vielleicht kein Personal zu haben, verschont uns auch nicht.“ Dennoch versprach der Wehrleiter: „Solange wir noch wackeln, sind wir dabei.“
Klein aber oho
Ein Blick auf Zahlen und Fakten des Jahres 2015 belegt, dass die Hohndorfer zwar in einem kleinen Örtchen leben, aber ihre Wehr zu den aktivsten der Region zählt. 32 Frauen und Männer gehörten ihr vergangenes Jahr an. 20 von ihnen sind Mitglied der aktiven Einsatzabteilung, darunter sechs Damen. Eifrig war man beim Thema Fortbildung und Übungen dabei. Für letzteren Punkt wurden über 103 Stunden aufgebracht, an allen Versammlungen/Schulungen nahmen im Durchschnitt 22 Kameradinnen und Kameraden teil (2014 waren es 25, daher auch Noacks mahnende Worte). An Einsatzübungen standen im vergangenen Jahr acht auf dem Plan. Die aber wohl wichtigste Frage war, wie oft die Hohndorfer tatsächlich zu einem Einsatz ausrücken mussten. Sechsmal war das der Fall.
Der kürzeste am 26. Juli dauerte gerade mal zehn Minuten (die Leitstelle hatte irrtümlicherweise die falsche Hohndorfer Wehr alarmiert), der längste mit fast fünf Stunden war gleich zu Jahresbeginn am 11. Januar zu absolvieren (Scheunenbrand unweit der Prettiner Lichtenburg). Insgesamt war die Hohndorfer Wehr rund 13 Stunden im Einsatz. Und die neun Veranstaltungen 2015 (neben anderem Teilnahme an diversen Feuerwehrjubiläen) tauchen zudem in der Jahresbilanz auf. Was gehört zur Jahreshauptversammlung einer Wehr noch dazu (wenn es entsprechende Anlässe gibt)? Richtig, Beförderungen und Ehrungen. Ersteres passierte am Samstag einmal. Elisabeth Rahn (bislang Oberfeuerwehrfrau) ist jetzt eine Hauptfeuerwehrfrau. Gleich neunmal wurden Frauen und Männer für ihre langjährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Seit zehn Jahren sind Mandy Noack, Annett Schulze, Jeanette und Sven Idelberger sowie Nico Kehling dabei. 30 Jahre stehen Andrea und Jürgen Tischer im Feuerwehrdienst. Auf ihr 50. Dienstjubiläum blicken Gerhard Mikosch und Bernhard Klepel. (mz)